Campanula rotundifolia L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Campanulaceae, Birkhaeuser Verlag : 392

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/3DB5D22A-3278-DCF6-47FB-006A88428C79

treatment provided by

Donat

scientific name

Campanula rotundifolia L.
status

 

Artengruppe der Campanula rotundifolia L.

Rundblättrige Glockenblume

Ausdauernd, 10-40 cm hoch; meist ohne sterile Blattrosetten. Rhizom dünn oder dick, verzweigt, nicht kriechend. Stengel gleichmäßig beblättert. Grundständige Blätter gestielt, rundlich bis nierenförmig, am Grunde herzförmig, gezähnt, zur Blütezeit oft nicht mehr vorhanden. Stengelblätter höchstens sehr kurz gestielt, schmal oval bis schmal lanzettlich, meist schmäler als 1 cm, und länger als 2 cm, 4-40mal so lang wie breit, die obern oft schmäler. Tragblätter kürzer als die Blütenstiele, ganzrandig oder undeutlich gezähnt. Blüten einzeln, endständig oder in einer lockeren Rispe. Kelchzipfel sehr schmal lanzettlich, mindestens 4mal so lang wie breit, meist kahl; Buchten zwischen den Zipfeln stumpf, ohne Anhängsel. Krone blaulila oder violett, auf ¾ -⅔ geteilt, länger als ihr Durchmesser, kahl. Frucht meist kahl, meist nickend, nahe dem Grunde sich mit 3 Löchern öffnend.

Die Artengruppe der C. rotundifolia hat ihre Hauptverbreitung in mitteleuropäischen und mediterranen Gebirgen. Sie ist vielgestaltig hinsichtlich Beblätterung, Blattformen, Behaarung, Größe und Form der Blüten, Länge der Kelchzipfel usw. In der Literatur wird die Gruppe bisweilen (z. B. Witasek 1902) in mehrere Dutzend Arten aufgespalten, die durch zahlreiche Übergänge miteinander verbunden sind. Teile der Artengruppe wurden experimentell und zytologisch von Böcher (1960, 1966a) untersucht, der an zahlreichem europäischem, grönländischem und nordamerikanischem Material feststellte, daß die Artengruppe einen großen polyploiden Komplex bildet mit Inversions- und Translokations-Heterozygoten sowie mit Merkmalstransgressionen zwischen den einzelnen Sippen. Böcher glaubt, daß eine befriedigende Aufteilung des ganzen Komplexes für weite Gebiete Europas nicht möglich ist. Weitere Untersuchungen von Podlech (1962). Morphologisch-pflanzengeographische Bearbeitung von Podlech (1965). Chromosomengrundzahl: n = 17.

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