Stipa capillata L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 252

Stipa capillata L.

Haarförmiges Pfriemgras

40-100 cm hoch. Stengel am Grunde von wenigen Scheiden umgeben, nicht dick; Scheiden braun, matt, nicht in Fasern zerfallend. Blätter eingerollt, borstenförmig, rauh; Blatthäutchen bis 10 mm lang, spitz, kahl; Blattscheiden wenig rauh. Blütenstand oft zum großen Teil von der obersten Blattscheide umschlossen. Hüllspelzen gleich lang, zusammen mit der Granne 2-3 cm lang, häutig, 3nervig. Deckspelze 10-12 mm lang, wie bei S.gallica behaart, mit 5-15 cm langer, nicht behaarter, rauher Granne. Grannen der verschiedenen Deckspelzen zusammengedreht und miteinander verschlungen. - Blüte: Früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 44: Material aus botanischen Gärten (Avdulov 1931), aus Rumänien (Tarnavschi 1948, Sokolovskaya aus Löve und Löve 1948). 2n = 44-46: Material aus Kalifornien (Stebbins und Löve 1941).

Standort. Kollin und montan. Humusarme, flachgründige, extrem trockene Böden in Gebieten mit weniger als 80 cm Jahresniederschlag. Steppenartige Wiesengesellschaften, die nur 50-60% der Bodenoberfläche bedecken (Festucetalia vallesiacae Br.-Bl. et Tx. 1943).

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Südeuropa, Trockentäler der Alpen, Mittel- und Süddeutschland, Donaubecken, Balkanhalbinsel, Mittel- und Südrußland, Kaukasus, durch Zentralasien ostwärts bis ins Amurgebiet; isoliert an der obern Lena. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet: Trockene zentralalpine Täler (Maurienne, Tarentaise, Aostatal, Rhonetal und Seitentäler [bis gegen Moerel im Oberwallis], Churer Rheintal [ abwärts bis gegen Sargans ], Domleschg, Tiefencastel, Unterengadin, Inntal von Pfunds abwärts, Gebiet von Bormio, Obervintschgau), Jura ( Dép. Ain, Savoyen), Oberrheinische Tiefebene (Kaiserstuhl), Schwarzwald (St. Wilhelm).