Knautia arvensis (L.) Coulter

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Dipsacaceae, Birkhaeuser Verlag : 348-347

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/4C047B4D-FA70-7800-3C14-C351663DFFAC

treatment provided by

Donat

scientific name

Knautia arvensis (L.) Coulter
status

 

Knautia arvensis (L.) Coulter

Acker-Witwenblume

Ausdauernd, mit verzweigtem, sympodialem Rhizom (wie bei K. silvatica Nr. 2) und sterilen Blattrosetten, die im folgenden Jahr zu blühenden Stengeln auswachsen; 30-100 cm hoch. Stengel aufrecht, einfach oder verzweigt, mit 1-2,5 mm langen, rückwärts bis senkrecht abstehenden Haaren, im mittleren und obern Teil zudem mit zahlreichen 0,1-0,5 mm langen, meist krausen, weißen Haaren, mit oder ohne Drüsenhaare. Untere Blätter gestielt, lanzettlich, ganzrandig, gezähnt oder (mindestens bei einem Teil der Individuen einer Population) fiederteilig, zerstreut behaart (Haare 0,8-1,5 mm lang) und am Rande dicht und fein bewimpert (Haare 0,2-0,5 mm lang); mittlere und obere Blätter ungestielt, meist fiederteilig, die mittleren jederseits mit 1-8 (meist 3-6) Abschnitten; Endabschnitt kaum bis viel breiter als die seitlichen Abschnitte. Blütenköpfe 2-4 cm im Durchmesser. Äußere Hüllblätter lanzettlich, ½ bis fast so lang wie die Blüten, meist etwa 2mal so lang wie breit, mit kurzem, 0,1-0,2 mm langen Haaren bedeckt und besonders am Rande mit einzelnen, 0,8-1,5 mm langen Haaren. Kelch am Grunde mit 0,8 bis 1,5 mm langen, feinen Haaren; Kelchborsten 2-3 mm lang, in ein 0,4-0,9 mm langes Haar auslaufend. Krone blau- bis rotviolett, selten weiß. Früchte 4,5 - 5,5 mm lang, mit 1 - 1,5 mm langen Haaren. - Blüte: Später Frühling bis früher Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 40: Material aus botanischem Garten (Kachidze 1929), aus Nordeuropa (Hagerup 1941a, Löve und Löve 1944b, Sorsa 1962), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus dem Elsaß (Jaeger 1960), von 17 verschiedenen Orten aus Mitteleuropa, zwischen Niederösterreich und dem Dép. Seine et Oise und zwischen Reschenscheideck (Obervintschgau) und Öland (Schweden) (Ehrendorfer 1962), aus der Auvergne (Sintes und Cauderon 1965, Sintes 1966). Bei zum Teil nur wenig abweichenden Pflanzen (13 Fundstellen) aus Jugoslawien, aus den Südalpen (z. B. Südtirol, Brescia, Comerseegebiet, Wallis) und von Schleswig-Holstein wurden auch 2n = 20 gezählt (Ehrendorfer 1962), ebenso bei Pflanzen aus der Auvergne (Sintes und Cauderon 1965, Sintes 1966, Breton-Sintes 1969) und von Polen (Frey 1969). Die Zahl 2n = 16 (Risse 1928, Poucques 1949 und Jaeger 1960) gehört nicht zu unserer Art.

Standort. Kollin und montan, seltener subalpin. Lockere, nährstoffreiche, kalkarme oder kalkreiche, meist aber schwach saure, lehmige Böden in wärmeren Lagen. Fettwiesen, Wegränder, seltener Äcker.

Verbreitung. Europäisch-westasiatische Pflanze: Fast ganz Europa ( nordwärts bis Island, Mittelskandinavien, Nordrußland; ohne mediterrane Inseln); Kaukasus, westliches Sibirien; in Nordamerika eingeschleppt. - Im Gebiet verbreitet und häufig.

Bemerkungen. Die Art ist sehr vielgestaltig hinsichtlich Blattform, Behaarung und Pigmentierung. Jaeger (1960) konnte im Elsaß 2 ökologische Rassen unterscheiden: eine frühblühende in Arrhenathereten (Fettwiesen) und eine spätblühende in Mesobrometen (Halbtrockenwiesen) und Unkrautgesellschaften.

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