Rumex
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/59C6137D-B92D-5F9A-88E4-9A0F167830A4 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Rumex |
status |
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Artengruppe des Rumex View in CoL View at ENA Acetosa L.
Sauer-Ampfer
30 - 120 cm hoch. Stengel 1 bis mehrere, aufrecht, meist erst über der Mitte verzweigt, mit mehreren Blättern. Blätter vielgestaltig, wenigstens einzelne mit spitzen Zipfeln ( spieß- oder pfeilförmig), die untersten 5-25 cm lang, 1-14mal so lang wie breit, meist mit stumpfer Spitze, flach, nicht gezähnt, die grundständigen lang gestielt. Gesamtblütenstand stets verzweigt, seitliche Verzweigungen des Gesamtblütenstandes aufrecht, einfach oder nochmals mit vielen Seitenästen. Blüten 1geschlechtig, selten zwitterig. Äuβere Perigonblätter zur Zeit der Fruchtreife zurückgebogen, dem Blütenstiel anliegend. Innere Perigonblätter viel größer als die reife Frucht, rundlich oder breiter als lang, beim Ansatz des Blütenstiels herzförmig, nicht gezähnt, am Grunde mit kleiner, rückwärts gerichteter Schwiele, rot oder rot und grün.
Die Artengruppe des R. Acetosa umfaßt etwa 4 Arten; davon kommen im Gebiet 3 Arten vor.
Bei allen Arten der Gruppe (auch bei R. nivalis ) haben ♀ Pflanzen die Chromosomenzahl 2n = 14, die ♂ Pflanzen 2n = 15 (zahlreiche Zählungen, zusammengestellt in Löve und Löve 1961). Gestützt auf diese zytologischen Befunde und auf Genintrogressionen im Berührungsgebiet hat Löve (1944a) diesen Arten geringeren systematischen Wert beigemessen (Unterarten von R. Acetosa ). Wir folgen dieser Ansicht nicht, da im Gebiet die Arten gut getrennt sind und Löve nur mit skandinavischem Material gearbeitet hat. Zudem zeigen die Bastardierungsversuche von Swietlinska (1960) und Gajewski et al. (1961), daß die Sterilitätsbarrieren zwischen R. thyrsiflorus einerseits und R. Acetosa und R. arifolius anderseits groß sind. Zwischen R. Acetosa und R. arifolius sind nach diesen Autoren die Sterilitätsbarrieren gering, doch sind die beiden Arten im Gebiet oft durch den Standort getrennt. R. nivalis (Nr. 3) wurde nicht in die experimentellen Untersuchungen einbezogen.
An den 3 Arten unserer Gruppe hat Löve (1942 Löve (1949) aus Skandinavien und Island Sippen mit teilweise apomiktischer Fortpflanzung gefunden (unterschiedlicher Anteil sexueller und asexueller Fortpflanzung bei Pflanzen desselben Fundorts). Samenansatz gering, wenn keine Bestäubung; wesentlich besser, wenn z. B. mit Rheum- pollen bestäubt (jedoch nie Befruchtung der Eizelle!). An R. Acetosa hat schon Rot 1906 (aus Löve 1944) Apomixis beobachtet. Gelegentliche Bastardierung und Fixierung der Neukombination durch apomiktische Fortpflanzung könnte das Vorhandensein von Sippen erklären, die die Unterscheidung der Arten in Berührungsgebieten erschweren.
Geschlechtschromosomen haben als erste in der Gattung Rumex Kihara und Ono (1923 Ono (1925) an R. Acetosa und R. thyrsiflorus entdeckt. Die Geschlechtsbestimmung der Pflanze entsteht folgendermaßen: Die ♀ Pflanzen besitzen 12 Autosomen ( gewöhnliche Chromosomen) + 2 X-Chromosomen (Geschlechtschromosomen); jede Eizelle besitzt also ein X-Chromosom. Die ♂ Pflanzen besitzen ebenfalls 12 Autosomen, dazu 1 X- + 2 Y-Chromosomen; während der Pollenmeiose wandert das X-Chromosom zum einen, die beiden Y-Chromosomen zum andern Pol. Bei Befruchtung mit einem Pollenkern, der das X-Chromosom enthält, entsteht eine ♀ Determination, bei Befruchtung mit einem Pollenkern, der die beiden Y-Chromosomen enthält, eine ♂ Determination (Smith 1955).
Wegen unterschiedlichen Wachstums des Pollenschlauchs und gelegentlich apomiktischer Fortpflanzung ist in der Natur das Verhältnis zwischen ♂ und ♀ Pflanzen nicht 1:1, sondern etwa 40% ♂ und 60% ♀ Pflanzen. Störungen in der Verteilung der Geschlechtschromosomen führt zu intersexuellen Pflanzen (Yamamoto 1934, Löve 1942).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.