Polybothrus (Mesobothrus) n. subg. transsilvanicus Latzel, 1880
publication ID |
Verhoeff-1937-Mesobothrus |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6287388 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/5ABAA447-5C1D-8E7A-8328-D60AC201B4F6 |
treatment provided by |
Teodor |
scientific name |
Polybothrus (Mesobothrus) n. subg. transsilvanicus Latzel |
status |
n. subg. |
Polybothrus (Mesobothrus) n. subg. transsilvanicus Latzel
Schon der Umstand, daß zur Gattung Polybothrus eine Reihe von Höhlentieren gehört, die wir zu den stattlichsten und schönsten Gestalten der Unterwelträume stellen müssen, veranlaßt mich, hier nochmals auf die Untergattungen einzugehen.
Bekanntlich haben uns die systematisch überhaupt sehr schwierigen und aus diesem Grunde bei einigen Kollegen unbeliebten Lithobiiden hinsichtlich der Fassung der Gattungen und Untergattungen viel Mühe verursacht. Zunächst wurden sowohl bei Lithobius als auch Polybothrus die Tergite hinsichtlich des verschiedenen Auftretens von hinteren paarigen Erweiterungen oder Fortsätzen zur Definition von Untergattungen benutzt. Obwohl dieselben vor den sexuellen Auszeichnungen den Vorteil haben, daß sie bei beiden Geschlechtern in gänzlich übereinstimmender Weise ausgeprägt sind, mußten die auf Tergit-Unterschiede aufgestellten Untergattungen dennoch fallen gelassen werden, weil wir den Nachweis erbracht haben, daß dadurch keine natürliche Gruppierung herbeigeführt wird, indem durch verschiedene Beispiele bewiesen werden konnte, daß unzweifelhaft nahe verwandte Formen sich hinsichtlich der Tergitfortsätze sehr verschieden verhalten können. Aehnlich steht es übrigens auch mit der sehr verschiedenen Zahl der Zähne, welche stets vorn am Coxosternum der Kieferfüße auftreten.
Nach den Erfahrungen in vielen anderen Gliedertiergruppen lag der Gedanke nahe, auch bei Lithobiiden die Genitalanhänge für Gattungen und Untergattungen zu verwenden, was aber bisher nur ausnahmsweise verwirklicht worden ist. Die weiblichen Gonopoden sind bei den meisten Lithobiiden so einheitlicher Natur, daß wir sie in dieser Hinsicht wenigstens in der paläarktischen Region nicht verwenden können. Was aber die männlichen Gonopoden betrifft, so sind sie bei dem großen Heer der Lithobien so schwach entwickelt, daß sie für Untergattungen ebenfalls nicht in Betracht kommen. Viel günstiger aber liegen die Verhältnisse bei der Gattung Polybothrus , umsomehr, als bei dieser auch das Genitalsternit bedeutende Differenzen aufweisen kann. Darum habe ich bereits 1934 in meinen „Beiträgen zur Systematik und Geographie der Chilopoden" Zool. Jahrbü., 6 ß. Bd., H. 1/2, auf S. 74 nach dem männlichen Genitalsternit einen Schlüssel für drei Untergattungen von Polybothrus beigebracht.
Beim Studium des P. transsilvanicus ist mir zum Bewußtsein gekommen, daß dieser Schlüssel theoretisch, und zwar mit Rücksicht auf einen erstaunlich weitgehenden morphologisehen Parallelismus bei den Lithobiiden, eine Lücke enthält, diese Lücke aber in schönster Weise von transsilvanicus ausgefüllt wird, indem diese Art als Vertreter einer 4. Untergattung bewertet werden darf, Wie das gemeint ist, ergibt sich aus dem folgenden neuen Schlüssel der Untergattungen:
a) Gonopoden des ♂ kräftig entwickelt, aus einem breiten Coxitglied (ct Abb. 7) und einem langen, gtiffelförmigen Telopodit (te) bestehend.
X Genitalsternit einfach, ohne Fortsätze.
- 1. Untergatt. Polybothrus s.str. (Hierhin z. B. fasciatus NEWP. und leptopus LATZ. )
XX Genitalsternit hinten gespalten (v Abb. 7) und in zwei stark beborstete Fortsätze (pr) ausgezogen.
2. Untergatt. Mesobothrus n. subg. ( Für transsilvanicus LATZ. )
b) Gonopoden des ♂ schwach entwickelt, ungegliedert, oder 2gliedrig, aber das Telopodit nicht griffelartig ausgezogen und das Coxit nur schmal.
X Genitalsternit einfach, Gonopoden 2gliedrig,
3. Untergatt. Parapolybothrus VERH. (Hierhin elongatus NEWP. , herzcegowinensis VERH. u. a.)
XX Genitalsternit hinten gespalten und in zwei stark beborstete Fortsätze ausgezogen. Gonopoden ungegliedert, mehr oder minder rudimentär.
4. Untergatt. Sehjzopolybothrus VERH. ( Für caesar und tabularum VERH. )
Vorkommen des transsilvanicus LATZ . Diese stattliche, durch den größten Teil der Balkanländer verbreitete Art ist bisher nur oberirdisch erbeutet worden? Mir liegen 3 ♂♂ und 1 j. ♀ vor, welche aus der Hoehle von Banjane und der Rasce-Hoehle stammen . Sie besitzen 37 bis 45 Antennenglieder. Wenn auch diese Hohlenbewohner sonst gegenüber den oberirdischen keinen Unterschied aufweisen, so sind sie doch entschieden etwas blasser gefärbt, ein Zeichen, daß sie sich dauernd in diesen Höhlen aufhalten. Erwähnen will ich noch, daß beim reifen ♂ Von 35 mm Lg. das Präfemur am 15. Beinpaar oben vor dem Ende etwas eingedrückt ist, das Felnur aber oben eine Längsfurche besitzt, welche vor dem Ende aufhört und an der Basis grubig erweitert ist.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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