Androsace septentrionalis L.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Primulaceae, https://www.infoflora.ch/de/flora/primulaceae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292608

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10924185

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/5D2F6D30-B08D-A223-CB8B-74692D4A22F6

treatment provided by

Plazi

scientific name

Androsace septentrionalis L.
status

 

Androsace septentrionalis L. View in CoL

Nordischer Mannsschild

Art ISFS: 32800 Checklist: 1003640 Primulaceae Androsace Androsace septentrionalis L.

Bestimmungsschlüssel

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): 5-20 cm hoch, mit mehreren Stängeln, diese mit Stern- und Gabelhaaren. Blätter in grundständiger Rosette, lanzettlich, +/- gezähnt, 1-3 cm lang. Blüten in vielblütiger Dolde, weiss oder rötlich, mit ca. 2 mm langen, gerundeten Kronzipfeln und wenig längerer Kronröhre, auf 0,5- 3 cm langen Stielen. Kelch ca. 3 mm lang, zur Fruchtzeit kaum verlängert, kahl oder mit einzelnen Drüsenhaaren. Hüllblätter 2-4 mm lang. Kapsel 3-4 mm lang.

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 6

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Trockenrasen, Äcker, Mauerkronen / (montan-)subalpin / VS ( Vispertäler), GR (Engadin)

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Eurosibirisch-nordamerikanisch

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 123-42 + 5.t.2n=20

Status

Status IUCN: Stark gefährdet

Nationale Priorität: 2 - Hohe nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 2 - Mittel Erhalten/ Fördern Gefährdungen Vergandung ehemaliger Ackerterrassen, Sukzession, dichterer Vegetationsschluss nach Aufgabe der traditionellen Nutzung Verbuschung Beweidung (meist Schafe) Weg- und Strassenbau, Materiallager, Deponien Herbizide, Unterhalt von Fluss-, Strassen-, Bahndämmen und Gleisen Tourismusprojekte, Dammerneuerungen Kleine, isolierte Populationen Fehlende populationsbiologische und autökologische Kenntnisse der Art Samenbanken im Boden ehemaliger und potentieller neuer Standorte überaltern: viele Populationen sind seit mehr als 50 Jahre erloschen

Ökologie

Lebensform Therophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

4.1.4 - Silikatfelsgrusflur des Gebirges (Sedo-Scleranthion)

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F sehr trocken Lichtzahl L hell Salzzeichen --
Reaktionszahl R sauer (pH 3.5-6.5) Temperaturzahl T unter-subalpin und ober-montan
Nährstoffzahl N mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich Kontinentalitätszahl K kontinental (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, sehr grosse Temperaturschwankungen, kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Androsace septentrionalis L.

Volksname Deutscher Name: Nordischer Mannsschild Nom français: Androsace septentrionale Nome italiano: Androsace nordica

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Androsace septentrionalis L. Checklist 2017 32800
= Androsace septentrionalis L. Flora Helvetica 2001 824
= Androsace septentrionalis L. Flora Helvetica 2012 1362
= Androsace septentrionalis L. Flora Helvetica 2018 View Cited Treatment 1362
= Androsace septentrionalis L. Index synonymique 1996 32800
= Androsace septentrionalis L. Landolt 1977 2315
= Androsace septentrionalis L. Landolt 1991 1883
= Androsace septentrionalis L. SISF/ISFS 2 32800
= Androsace septentrionalis L. Welten & Sutter 1982 1246

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: A2c; C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) --
Mittelland (MP) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
Alpennordflanke (NA) --
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) stark gefährdet (Endangered) A2c; C2a(i)
Westliche Zentralalpen (WA) stark gefährdet (Endangered) A2c; C2a(i)

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 2 - Hohe nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 2 - Mittel
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
Kantonal --
Schweiz Vollständig geschützt

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Vergandung ehemaliger Ackerterrassen, Sukzession, dichterer Vegetationsschluss nach Aufgabe der traditionellen Nutzung Unterhalt der alten Ackerterrassen und Trockenmauern (kein Ersatz durch Betonmauern) Traditionelle Nutzung soweit möglich weiterführen, sonst in wichtigen Bereichen Ersatz durch Pflegemassnahmen Bewirtschaftungsverträge Eventuell Anbau alter Sorten für Nischenproduktion Verbuschung Entbuschen Beweidung (meist Schafe) Keine oder nur extensive Herbstweide Weg- und Strassenbau, Materiallager, Deponien Gesetzlicher Schutz der wichtigeren Populationen (Mikroreservate) Schonung der restlichen Fundstellen Herbizide, Unterhalt von Fluss-, Strassen-, Bahndämmen und Gleisen Herbizide meiden oder nur zum Zurückdrängen der (Konkurrenz-) Vegetation an den Dämmen ausserhalb der Vegetationszeit verwenden Beim Unterhalt Rücksicht nehmen Information der Betreiber Tourismusprojekte, Dammerneuerungen Schutz der Populationen in Planung einbeziehen Allenfalls Verpflanzen oder aussäen Kleine, isolierte Populationen Ex-situ Kulturen und Vermehrungen, Vernetzung der kleinen, lokalen Vorkommen mit vermehrtem Material, gezielte Wiederansiedlungen Bestandeskontrollen alle 2-5 Jahre (Monitoring, zum Beispiel mit PopCount) Schaffen von günstigen Lebensräumen Lagern von Saatgut in einer nationalen Samenbank Fehlende populationsbiologische und autökologische Kenntnisse der Art Diplomarbeit oder Dissertation mit dem Ziel die Dynamik der Art und die Ansprüche besser zu verstehen Samenbanken im Boden ehemaliger und potentieller neuer Standorte überaltern: viele Populationen sind seit mehr als 50 Jahre erloschen Schaffung von Kleinstäckern oder Störungen in potentiellen Gebieten Ex situ Material Close Mehr Informationen Merkblatt Artenschutz F. Nicolè, 2005: Biologie de la conservation appliquée aux plantes menacées des Alpes. Ecologie, Environnement. Université Joseph-Fourier - Grenoble I, Français.

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