Potentilla Clusiana Jacq.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Rosaceae, Birkhaeuser Verlag : 386-385

Potentilla Clusiana Jacq.

Clusius’ Fingerkraut

Ganze Pflanze dicht und schief abstehend behaart (Stengel oft kraus behaart), zwischen den gewöhnlichen Haaren meist zahlreiche, gegliederte Drüsenhaare. Grundständige Blätter mit 2-10 cm langen Stielen, mit 5 radiär angeordneten Teilblättern (selten einzelne 3 zählig); Teilblätter oval, 0,8-1,5 cm lang, 2-3mal so lang wie breit, mit der größten Breite über der Mitte, beiderseits gleichfarbig grun, unterseits oft seidig glanzend behaart, oberseits stets lockerer behaart, an der Spitze mit 3, seltener 5 nach vorn gerichteten Zähnen. Stengel bogig aufsteigend, 5-10 cm hoch, die grundständigen Blätter weit überragend, mit 1-3 Blüten. Durchmesser der Blüten 2-2,5 cm. Kelch oft rot; äußere Kelchblätter schmal lanzettlich, etwa gleich lang wie die innern, breit lanzettlichen Kelchblätter. Kronblätter weiß, oval, ausgerandet, nach dem Grunde allmählich verschmälert, die Kelchblätter weit überragend. Staubfäden kahl. Junge Früchtchen überall, reife nur auf dem Rücken und an der Spitze behaart; Griffel fast an der Spitze des Früchtchens, fadenförmig, etwa 3 mm lang, rot. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 42: Material aus botanischen Gärten (Contandriopoulos 1962).

Standort. Subalpin. An Kalkfelsen und im Kalkschutt.

Verbreitung. Ostalpin-illyrische Pflanze: Westlichste, zugleich isolierte Fundstelle ( nachprüfen, da nach Wolf 1908 alle Angaben aus Tirol zweifelhaft) am Wormser Joch; Oberbayern, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Kärnten, Steiermark, Jugoslawien, Albanien. Verbreitungskarten von Merxmüller (1952) und Meusel et al. (1965). - Im Gebiet nur am Wormser Joch (Gegend des Umbrailpasses).

Bemerkungen. Die kahlen Staubfäden unterscheiden P. Clusiana am sichersten von P. caulescens (Nr. 5). Dicht behaarte Kümmerformen von P. Clusiana sind der P. nitida (Nr. 2) ähnlich: P. Clusiana hat aber 5 zählige, P. nitida 3 zählige Blätter.