Allium carinatum L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 571

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/677E60CD-733E-FABE-9D9B-66A08C010458

treatment provided by

Donat

scientific name

Allium carinatum L.
status

 

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Gekielter Lauch

30-60 cm hoch. Zwiebelhäute in Fasern zerfallend, diese jedoch keinen dichten Faserschopf bildend. Blätter ± glatt. Blütenstand mit sitzenden Zwiebeln. Die meisten Blütenstiele 4-6mal so lang wie die Perigonblätter. Perigonblätter 4-6 mm lang, breit abgerundet, leuchtend rot. Staubblätter die Perigonblätter weit überragend. - Blüte: Früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 16: Material von 10 Fundstellen, die über ganz Österreich verbreitet sind (sonst aus der Natur nur triploide Pflanzen bekannt); in einigen Populationen Pollenmeiose gestört, in andern normal, jedoch stets nur 40-70% normal entwickelte Pollenkörner; Samenansatz gering, meist weniger als 5% (Daniellidis 1944Daniellidis 1947, Tschermak-Woess 1950). Material von 6 Fundstellen in den Ostalpen (Geitler und Tschermak-Woess 1962), von Vorarlberg (Bregenzer Wald) und Liechtenstein (Triesenberg) (Tschermak-Woess 1964). 2n = 24: Material aus der Umgebung von Lund und aus zahlreichen botanischen Gärten (Levan 1933Levan 1937), von zahlreichen Fundstellen in Österreich (Daniellidis 1944, Tschermak-Woess 1950, Tschermak-Woess und Schiman 1960). Zusammen mit der diploiden Sippe bei Triesenberg in Liechtenstein (Tschermak-Woess 1964). Übereinstimmend wurden auffallende Störungen in der Pollenmeiose festgestellt, wenig normale Pollenkörner; keine Samenbildung (Fortpflanzung durch Zwiebeln im Blütenstand). In Populationen von triploiden Pflanzen wurden auch solche mit aneuploiden Chromosomenzahlen gefunden (2n = 24 + 1-3 B-Chromosomen). Die triploiden Populationen treten neben diploiden Populationen auf und besiedeln oft denselben Standort; meist findet man die triploiden Populationen an künstlichen Standorten: Wegränder, Waldschläge, Hecken. Über die Verteilung von diploiden und triploiden Populationen weiß man noch wenig; wahrscheinlich entstehen die triploiden Pflanzen spontan aus diploiden (Vereinigung eines reduzierten mit einem unreduzierten Gameten der diploiden Sippe [Tschermak-Woess 1964]). In den Kulturen von Levan (1937) entstanden auch aus triploiden wieder diploide Pflanzen. Äußerlich unterscheiden sich Pflanzen mit verschiedenem Chromosomensatz nur wenig. Die diploiden Pflanzen sind in allen Merkmalen etwas kleiner als die triploiden.

Standort. Kollin und montan, selten subalpin (bis 1750 m). Trockene, kalkreiche, nie gedüngte Böden in warmen Lagen. Beweidete, meist nie gemähte Trockenwiesen (Mesobrometen). Auch auf im Frühjahr überschwemmten, im Sommer oberflächlich austrocknenden, humosen, kalkhaltigen Tonböden: Riedwiesen (Molinieten).

Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordspanien, in Frankreich nordwärts bis Burgund, Sundgau, Elsaß; England (eingeschleppt), Südskandinavien, Baltikum, wenige Fundstellen in Deutschland, Donaubecken, Italien, Balkanhalbinsel ( ostwärts bis an das Schwarze Meer). Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet zerstreut, meist selten; aus Vogesen, Schwarzwald und den Kantonen Schaffhausen, Freiburg, Zug und Appenzell nicht angegeben.

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