Dactylis glomerata L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/68F520EF-537D-FE65-6905-14061891F996 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Dactylis glomerata L. |
status |
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Dactylis glomerata L. View in CoL View at ENA
Knaulgras
30-120 cm hoch, Horste oder dichte Rasen bildend, graugrün oder blaugrün. Stengel aufrecht oder knickig aufsteigend, steif. Blätter bis 10 mm breit; Blatthäutchen bis 4 mm lang, spitz, meist zerschlitzt. Rispe aufrecht, 3-10 cm lang, selten länger. Rispenäste ohne grundständige Zweige, oft abstehend, dick (0,2-0,4 mm dick). Ährchen oft violett oder rötlich. Untere Hüllspelze 1nervig, obere 3nervig, beide Hüllspelzen auf dem Kiel steifhaarig bewimpert, nicht durchscheinend ( grün, violett oder rötlich). Deckspelzen am Grunde 3- oder 5nervig, fein bewimpert. - Blüte: Später Frühling und früher Sommer.
Zytologische Angaben. 2n = 14, 28: In Israel wachsen beide Sippen nebeneinander; Zohary und Uzi Nur (1959) haben 10 Sippen mit 2n = 14 untersucht; sie haben eine enge Verbreitung und sind wenig variabel (im Gegensatz zu den Sippen mit 2n = 28, die vielgestaltig sind und eurasiatische Verbreitung haben). Auch Müntzing (1943) fand in seinen Populationen 2 Pflanzen mit 2n = 14; die eine war vollständig steril, die andere bloß männlich steril. 2n = 42: Material aus der Cyrenaika und aus Ägypten (Jones, Caroll und Borrill 1961). Nach Müntzing (1943) ist D. glomerata (2n = 28) autotetraploid. Auch aneuploide Chromosomenzahlen sind aus Wildpopulationen bekannt: Müntzing (1937) fand bei 15% der Pflanzen die Zahlen 2n = 26, 27, 29, 30 (in den Meiosen 1-, 2-, 3-, 4- und 5valente Chromosomen). An amerikanischem Material fanden Myers und Hill (1940) bei 42% von 116 Pflanzen 2n = 27, 29 oder 30. Bei der Untersuchung von 3 diploiden (2n = 14) Populationen in Israel fanden Zohary und Ashkenazi (1958) bei 25-50% der Pflanzen 2n = 15, 16, 17. 2n = 28 ist die häufigste Chromosomenzahl: Nach Jones, Caroll und Borrill (1961) sind nur ca. 5% der Sippen diploid. Zusammenstellung älterer Untersuchungen von Tischler (1950); seither auch Material aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus Japan (Tateoka 1954) und aus Kanada (Bowden 1960) untersucht.
Böcher (1961) hat während mehrerer Jahre Sippen aus ganz Europa , der Krim und der Türkei kultiviert und zytologisch untersucht. Jones, Caroll und Borrill (1961) veröffentlichten eine Karte, in der die Chromosomenzahlen von 201 Sippen (vor allem aus Südeuropa, Nordafrika und Südwestasien) eingetragen sind.
Myers (1943Myers (1948) fand, daß bei Selbstbestäubung Störungen in der Meiose auftreten und die Fertilität abnimmt.
Standort. Kollin, montan, seltener subalpin. Frische, nährstoffreiche Böden, mit einem pH von 5,5-8. Wiesen, Waldlichtungen, Waldränder.
Verbreitung. Ursprünglich eurasiatische Pflanze: Heute als wichtiges Futtergras in allen Futterbaugebieten der Erde verbreitet. Im westlichen Verbreitungsgebiet zwischen den 27°- und 10° C-Juliisothermen (Beddows 1959), die in Nordafrika und Nordskandinavien verlaufen; ostwärts durch das gemäßigte Asien bis China. Nach Stebbins und Zohary (1959) geht unsere typische D. glomerata ostwärts nur bis in den Ural und nach Iran. - Im Gebiet eines der häufigsten und wichtigsten Wiesengräser.
Bemerkungen. D. glomerata ist sehr vielgestaltig in bezug auf Habitus und Merkmale an den Spelzen. Domin (1943) erwähnt 7 Unterarten (darunter auch D. Aschersoniana , die hier als Art abgetrennt ist) und über 160 (!) Varietäten. Die Vielgestaltigkeit läßt sich aus den zytologischen Untersuchungen (Chromosomenzahlen, Bastardierung, Genintrogressionen) und aus der Vermischung zahlreicher Sippen aus ganz Europa im Zusammenhang mit dem Futterbau während der 2 letzten Jahrhunderte erklären. Nach experimentellen Untersuchungen von Myers (1948) könnte unsere D. glomerata ein Bastard sein zwischen einer diploiden Sippe aus Iran ( D. Woronowii Ovczinn. ) und unserer diploiden D. Aschersoniana . Autotetraploide D. Aschersoniana- Pflanzen (Colchicinversuche) waren den diploiden D. Aschersoniana- Pflanzen ähnlich, weshalb Myers annimmt, daß D. glomerata nicht durch Verdopplung des Chromosomensatzes aus D. Aschersoniana entstanden sein könne. Curran (1961), der Sippen von D. glomerata aus Irland, Südeuropa, Nordafrika und Westasien zytologisch untersucht hat, glaubt, daß D. glomerata autotetraploid ist.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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