Callitriche hamulata Kuetzing

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Callitrichaceae, Birkhaeuser Verlag : 674

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/6F73CD58-7D5D-C29C-C845-80551CBCF746

treatment provided by

Donat

scientific name

Callitriche hamulata Kuetzing
status

 

Callitriche hamulata Kuetzing

( C. intermedia Hoffm. auct. angl.)

Gebogener Wasserstern

Unterscheidet sich von C. palustris (Nr. 1) durch folgende Merkmale: Untergetaucht und ohne Schwimmblattrosetten, meist nur bandförmige, gelegentlich auch schmal ovale, nach dem Grunde allmählich verschmälerte Blätter vorhanden (Landformen mit spatelförmigen Blättern sind selten); Schild der Haare aus 12-18 radiär angeordneten Zellen; Frucht rund, im Durchmesser ca. 1 mm, ringsum mit scharfen Kanten, jedoch nicht geflügelt, meist sitzend (s. Bemerkungen); Narben vom Grunde an zurückgebogen und überall der Frucht ± anliegend (bei allen andern Arten Narben mindestens am Grunde vorwärts gerichtet!). - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 38: Material aus Dänemark ( Jörgensen 1925), aus England, Holland, Vogesen, Neuenburg (Biaufond) (Schotsman 1954Schotsman 1961Schotsman 1961b), aus England (Jones 1955, Savidge 1960), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus Polen (Skalinska et al. 1969). 2n = 40: Material aus Island ( Löve und Löve 1956b).

Standort. Kollin und montan, selten subalpin. Fließende oder stehende, nährstoffarme und meist kalkarme Gewässer. Callitricho-Ranunculetum fluitantis W. Koch 1926.

Verbreitung. Westeuropäisch-grönländische Pflanze: Südwärts bis Südfrankreich, Sizilien, Jugoslawien, Ungarn; ostwärts bis Südpolen; nordwärts bis Island, Nordskandinavien (ca. 70° NB), Königsberg; West- und Südküste von Grönland. Verbreitungskarte von Hultén (1958). - Im Gebiet: Dép. Jura, Gegend von Genf (verschwunden?), Waadt ( Châtel-St-Denis), Neuenburg (Biaufond), Wyl bei Basel, Vogesen, Oberrheinische Tiefebene, Schwarzwald (Rothaus, Häusern, Grafenhausen, Höhenschwand, im Wiesental bei Steinen), Klettgau (in der Wutach bei Oberlauchingen), St. Gallen ( Gräppelensee), in der Eulach bei Winterthur, Vierwaldstättersee (Brunnen), Wallis (Lac de Morgins), St. Moritz-Bad, Lago Maggiore und Magadinoebene (vgl. Bemerkungen), Bergamasker Alpen (verbreitet nach Rodegher und Venanzi 1894).

Bemerkungen. E. Oberholzer hat im Lago Maggiore bei Tenero (Material im Herbar ETH) eine reichlich fruchtende Callitriche art in 50-100 cm Wassertiefe gesammelt (6.8.1931), die er als C. hamulata bezeichnete und die 1961 von Schotsman als möglicherweise C. pedunculata DC. angeschrieben wurde. C. pedunculata besitzt im Gegensatz zu unsern Callitriche arten meist gestielte Früchte (Stiel bis 0,4 mm lang, am Material von Oberholzer 0,2 mm lang), doch sind nach Schotsman (1961) auch Wasserformen von C. pedunculata mit sitzenden Früchten bekannt; solches Material liegt im Herbar der ETH aus der Umgebung von Genf ( Compesières) und ist von SCHOTSMAN als fragliche C. pedunculata bezeichnet worden. Anderseits gibt es nach der gleichen Autorin Landformen von C. hamulata , bei denen die Früchte auch gestielt sind; so scheinen die beiden Arten nach den äußern Merkmalen vorläufig nicht unterscheidbar. Nach Schotsman (1961) besitzt C. pedunculata die Chromosomenzahl 2n = 28 (mehrfache Zählungen an Material aus Portugal). Löve und Löve (1956b) zählten an Material aus Island 2n = 20: da C. pedunculata wahrscheinlich eine mediterran-atlantische Verbreitung besitzt, ist es fraglich, ob die Autoren aus Island C. pedunculata untersucht haben. Am Alpensüdfuß sollte auf C. pedunculata geachtet werden. Zytologische Untersuchungen sind notwendig.

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