Erophila verna (L.) Chevallier

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Cruciferae, Birkhaeuser Verlag : 166

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/74C76321-0BE5-E2D7-9C9A-6529CC7A5D67

treatment provided by

Donat

scientific name

Erophila verna (L.) Chevallier
status

 

Artengruppe der Erophila verna (L.) Chevallier

( Draba verna L. )

Frühlings-Hungerblümchen

1 jährig, mit dünner Pfahlwurzel. Stengel aufrecht oder aufsteigend, im untern Teil wie die Blätter behaart. Blätter alle in grundständiger Rosette, lanzettlich, mit der größten Breite meist oberhalb der Mitte, stumpf oder spitz, in einen sehr kurzen Stiel verschmälert, ganzrandig oder vorn gezähnt, mit sternförmig oder gabelartig verzweigten, mehrstrahligen und oft auch 1fachen Haaren (Haare 0,2-0,3 mm lang). Kelchblätter mit weißem oder rötlichem, häutigem Rand, oft behaart, ca. 1 mm lang. Kronblätter weiß bis rötlich, bis etwa zur Mitte 2teilig. Früchte kahl. Kein Griffel vorhanden. Samen 0,3-0,5 mm (bei Arten außerhalb des Gebiets bis 1 mm) lang, eiförmig.

Die Artengruppe der E. verna mit Hauptverbreitung im Mittelmeergebiet umfaßt zahlreiche Sippen, deren systematische Wertigkeit umstritten ist. Da die Erophila pflanzen meist selbstbestäubend sind, entstehen reine Linien, die Kleinarten vortäuschen. Die von Bannier (1923) beobachtete apomiktische Fortpflanzung konnte nie bestätigt werden (vgl. Winge 1940). Systematische Bearbeitung von Schulz (1927), neuere zytotaxonomische Untersuchungen von Winge (1940) an vorwiegend nordwesteuropäischem Material. Winge unterscheidet 4 Arten, die sich vor allem durch verschiedene Chromosomenzahlen unterscheiden ( E. simplex Winge mit n = 7, E. semiduplex Winge mit n = 12, E. duplex Winge mit n = 15-20 und E. quadruplex Winge mit n = 26-32). Von diesen läßt sich einzig seine E. simplex (identisch mit E. obconica De Bary ) morphologisch einigermaßen abtrennen. E. duplex und E. quadruplex werden vorderhand unter dem Namen E. verna beieinandergelassen, bis neue umfassende zytogehetisch-taxonomische Untersuchungen der Pflanzen aus dem Gebiet vorliegen. E. semiduplex ist wahrscheinlich hybridogen. E. praecox wurde von Winge nicht untersucht.

Die von vielen Florenwerken und auch vom Monographen Schulz (1927) unterschiedene E. Boerhaavii (van Hall) Dum. (E. spalhulata Lang) kombiniert Merkmale von E. verna und E. praecox und umfaßt wahrscheinlich nur hybridogene Pflanzen. Teilweise sind diese wohl identisch mit E. semiduplex Winge. Matuszkiewicz (1948) gliedert E. verna in Polen anhand von biometrisch-statistischen Untersuchungen in 3 Gruppen.

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