Festuca L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 358-344

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/7FC8AB28-C4E2-FD5B-5189-91EBC24EB03E

treatment provided by

Donat

scientific name

Festuca L.
status

 

Festuca L. View in CoL View at ENA

Schwingel

1 jährig ( F. Lachenalii , F. maritima ) oder ausdauernd. Triebe die grundständigen Blattscheiden durchbrechend (extravaginale Triebe) und Pflanze lockere Horste und auch unterirdische Ausläufer bildend oder Triebe die grundständigen Blattscheiden nicht durchbrechend (intravaginale Triebe) und Pflanze feste Horste bildend (s. Anleitung zum Bestimmen der Festuca arten vor dem Schlüssel, Abschnitt 1); oft bei derselben Art intra- und extravaginale Triebe vorhanden. Stengel aufrecht. Blätter von verschiedener Form: entweder alle Blätter flach (oder offen rinnig), in der Knospenlage eingerollt, oder nur die Stengelblätter so und die grundständigen Blätter und die Blätter der sterilen Triebe (bei den ausdauernden Arten stets vorhanden) borstenförmig und in der Knospenlage gefaltet, oder alle Blätter borstenförmig. Bei mehreren Arten ist die Untersuchung der Blatthistologie an Blättern steriler Triebe (nicht Stengelblätter) notwendig: Zahl der Blattnerven, Verteilung und Anordnung des Festigungsgewebes (s. Anleitung zum Bestimmen der Festuca arten, Abschnitt 3). Blatthäutchen und Blattöhrchen sind, soweit keine andern Angaben, an den sterilen Trieben zu untersuchen, ebenso die Merkmale an den Blattscheiden (offen bis geschlossen). Der Blütenstand ist bei den 1 jährigen Arten eine ährenartige Traube, bei den ausdauernden Arten eine Traube oder Rispe. Ährchen mehrblütig, ohne Grannen meist weniger als 1,5 cm lang, Blüten zwitterig. Hüllspelzen 2, untere 1 nervig, mindestens ½ so lang wie die obere, obere meist 3nervig (bei F. Lachenalii beide 3nervig), nicht gekielt, die Spitzen der untersten Deckspelzen nicht erreichend. Deckspelzen lanzettlich, mit feiner Spitze, mit oder ohne Granne aus der Spitze, Granne kürzer als die zugehörige Deckspelze (nur bei F. gigantea 2-4 mal so lang, nur bei F. Lachenalii stumpf), 5nervig, meist nicht gekielt. Vorspelze häutig. Fruchtknoten kahl oder im obern Teil behaart, mit länglichem Nabelfleck (Anwachsstelle des Samens an der Fruchtwand) (bei der Gattung Poa Nabelfleck rund). Narben an der Spitze des Fruchtknotens entspringend. Stielchen an den Früchten meist mit senkrecht oder fast senkrecht zur Achse des Stielchens stehender Abbruchfläche.

Die Gattung Festuca umfaßt nach neueren Darstellungen etwa 200 Arten, die in auβertropischen Gebieten vorkommen. Bei keiner andern Gattung unserer Gramineen ist die Bewertung der einzelnen Sippen so unterschiedlich: bald wird Varietäten Artrang zuerkannt oder Arten werden zu Varietäten degradiert. Wir verwenden einen engen Artbegriff, ähnlich wie Janchen (1949). Monographische Bearbeitung der europäischen Arten der Gattung Festuca von Hackel (1882) . Seither hat das Verständnis für die Struktur der komplizierten Artengruppen, deren systematische Gliederung wohl noch nie befriedigend gelungen ist, nur wenig zugenommen, denn zytogenetische Untersuchungen fehlen (abgesehen von einigen an wichtigen Futtergräsern). Experimentelle Untersuchungen von Watson (1958) deuten darauf hin, daß gelegentliche Bastardierungen und Rückkreuzungen der F 1 - Pflanzen Ursachen der auβergewöhnlichen Vielgestaltigkeit sein könnten. Ähnlich wie in der Gattung Poa könnte auch hier (besonders bei der Artengruppe der F. ovina ) Apomixis eine Ursache der Differenzierung in die zahlreichen, kaum unterscheidbaren und oft auf bestimmte Standorte spezialisierten Sippen sein.

Von den Festuca arten, die Wiesen der kollinen und montanen Stufe besiedeln, sind durch eingeführtes Saatgut während Jahrhunderten viele unterschiedliche Sippen und Populationen aus weiten Gebieten Europas miteinander vermischt worden; dies hat wesentlich zur Erweiterung der Formenmannigfaltigkeit unserer ursprünglichen einheimischen Populationen beigetragen und erschwert heute die Unterscheidung der Arten.

Neuere Beiträge zur Systematik der Gattung Festuca lieferten (alle ohne experimentelle Untersuchungen): Dannenberg (1938), Markgraf-Dannenberg (1950 1952 1958), Soó (1956), Widder (1938), weitere Angaben bei Janchen (1959 Janchen (1963).

Chromosomengrundzahl ist n = 7; polyploide Reihe von 2n = 14 bis 2n = 70.

Anleitung zum Bestimmen der Festucaarten

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Poales

Family

Poaceae

Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF