Galium harcynicum Weigel

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Rubiaceae, Birkhaeuser Verlag : 298

Galium harcynicum Weigel

( G. saxatile auct.)

Herzynisches Labkraut

Ausdauernd; 15 - 35 cm hoch, lockerrasig. Stengel aufsteigend, an der Basis fadenförmig, die unfruchtbaren Zweige kriechend, ± kahl, wie die Blätter getrocknet ± schwarz verfärbt. Mittlere Blätter zu 6-7 im Quirl, 0,4-1 cm lang, lanzettlich, 2-5mal so lang wie breit, mit der größten Breite gegen die Spitze zu, ziemlich plötzlich in die 0,1-0,3 mm lange hyaline Spitze verschmälert, am Rande meist flach und mit kurzen einzelnen, nach vorn gerichteten Haaren, sonst kahl. Blütenstände schmal eiförmig, ± vielblütig; Teilblütenstände in den Achseln der obern Blätter und endständig. Blütenstiele nach dem Blühen sparrig abstehend. Tragblatt meist vorhanden. Krone weiß, ± flach, mit spitzen (nicht grannenartig zugespitzten) Zipfeln, 2,5-3,5 mm im Durchmesser. Früchte dicht mit spitzen Papillen besetzt, 1,2-1,6 mm hoch. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 44: Material ohne Herkunftsangabe (Fagerlind 1937), aus Bayern (Ehrendorfer 1956), aus Polen (Skalinska et al. 1964), aus den Niederlanden (Gadella und Kliphuis 1963, Kliphuis 1967). Kliphuis (1962a 1967) zählte an Material aus Portugal 2n = 22, ebenso Küpfer (1969) an Material aus den Pyrenäen (Pflanzen schlanker, mit kleineren Blüten).

Standort. Kollin und montan. Feuchte, saure, meist rohhumusreiche oder torfige Böden in milden Lagen. Calluna- und Nardus heiden, Moore.

Verbreitung. Westeuropäische Pflanze: Nord- und ostwärts bis Britische Inseln, Südskandinavien, Karelische Landenge, Frankfurt an der Oder, Nordkarpaten, Alpennordrand; Neufundland (eingeschleppt?). Verbreitungskarte von Hultén (1958). - Im Gebiet: Dép. Jura, Dép. Doubs, Vogesen und Schwarzwald; Gegend von Einsiedeln (eingeschleppt? oder bisher übersehen; Ehrendorfer unveröffentlicht).