Callitriche stagnalis Scop.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Callitrichaceae, Birkhaeuser Verlag : 673

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/81D9ED52-A336-AB56-B713-8CBD88DBE731

treatment provided by

Donat

scientific name

Callitriche stagnalis Scop.
status

 

Callitriche stagnalis Scop.

Teich-Wasserstern

Unterscheidet sich durch folgende Merkmale von C. palustris (Nr. 1): Blätter der Schwimmblattrosetten oval bis rundlich; Schild der Haare aus meist 8 Zellen; Frucht rund, Durchmesser 1,5 bis 2 mm (vgl. Bemerkungen), ringsum mit scharfen Kanten, die bis 0,1 mm breit geflügelt sind. - Blüte: Sommer bis Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 10: Material aus Dänemark ( Jörgensen 1923), aus Holland (Schotsman 1954), aus England (Jones 1955), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus Portugal, Deutschland, Frankreich (Bretagne Vogesen), Schweiz (Bonfol im Berner Jura) (Schotsman 1961a), aus Polen (Skalinska et al. 1969), aus Neuseeland und Australien (Mason 1959, Beuzenberg und Hair 1963). 2n = 20: Material aus Dänemark ( Jörgensen 1925), aus Holland (Schotsman 1954), aus England (Savidge 1960Savidge 1960a), aus England, Belgien, Deutschland, Vogesen, Neuenburg (Biaufond, Thiellekanal) (Schotsman 1961b). Die Sippe mit 2n = 20 wird der kleinfrüchtigen Sippe C. platycarpa zugeordnet (vgl. Bemerkungen).

Standort. Kollin, selten montan. Fließende, nährstoffreiche, kalkarme, beschattete Gewässer. Besonders im Sparganio- Ranunculetum fluitantis W. Koch 1926.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Nordwärts bis zum Polarkreis, südwärts bis in die Gebirge der Tropen (Abessinien, Kilimandscharo, Kenia, Madagaskar, Ceylon [Samuelsson 1925]). - Im Gebiet verbreitet, nicht häufig.

Bemerkungen. Von Schotsman (1958) wird von C. stagnalis (Fruchtdurchmesser 1,75-2 mm, Staubbeutellänge 2 mm, -dicke 0,5 mm) C. platycarpa Kuetzing (Fruchtdurchmesser 1,5-1,75 mm, Staubbeutellänge 4 mm, -dicke 1 mm) als Art abgetrennt; andere Merkmale, wie Breite der Flügel an der Frucht und die Blattformen, lassen keine eindeutige Unterscheidung der beiden Arten zu (vgl. Schotsman 1961b 1967). Bereits Samuelsson (1925) hat sich mit den Sippen verschiedener Fruchtgrößen auseinandergesetzt und hat C. platycarpa mangels weiterer sicherer Unterscheidungsmerkmale nur den Rang einer Varietät zuerkannt. Samuelsson und Schotsman haben die Herbarien der ETH revidiert und im Gebiet beide Sippen vorgefunden. Da von Schotsman auch kleinfrüchtige Sippen zu C. stagnalis gestellt wurden und eine klare Trennung der Sippen nach den Fruchtmerkmalen an unserem Material kaum möglich erscheint, und auch eine Trennung nach Schwimmblattformen (bei C. stagnalis rundlich, bei C. platycarpa oval) unklar ist, verzichten wir auf eine Aufspaltung von C. stagnalis in 2 Arten. Die kleinfrüchtige (Fruchtdurchmesser 1,5-1,75 mm) Sippe ist in Europa weit verbreitet und ist im Gebiet wahrscheinlich viel häufiger als die großfrüchtige (Durchmesser 1,75-2 mm) Sippe. Die beiden Sippen sind durch die Chromosomenzahl getrennt; die großfrüchtige Sippe ist diploid (2n = 10), die kleinfrüchtige Sippe tetraploid (2n = 20). Vergleicht man die Merkmalsdiagramme von Savidge (1960a), die sich auf Populationsstudien gründen, so erscheint die Annahme dieses Autors, C. platycarpa sei ein allotetraploider Bastard zwischen den beiden diploiden Arten C. cophocarpa und Z. stagnalis als wahrscheinlich. Die unregelmäßige Form der Pollenkörner von C. platycarpa läßt eine apomiktische Fortpflanzung dieser Sippe vermuten.

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