Megachile (Eutricharaea) argentata (FABRICIUS 1793)

Ebmer, A. W., 2011, Holarktische Bienenarten - autochthon, eingeführt, eingeschleppt, Linzer biologische Beiträge 43 (1), pp. 5-83 : 53-54

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.4524335

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.4524499

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/865F8797-FFFF-8D3C-FF09-FCBBEF0ED637

treatment provided by

Felipe

scientific name

Megachile (Eutricharaea) argentata (FABRICIUS 1793)
status

 

Megachile (Eutricharaea) argentata (FABRICIUS 1793) View in CoL

ist für Nordamerika zu streichen. Sie wurde nur einmal von HURD (1954: 94) aus California gemeldet: Tracy (östlich San Francisco) 21.6.1949, 13. Fresno, Raisin City (zwischen San Francisco und Los Angeles), 15.10.1951, 13. Riverside (östlich Los Angeles), 30.9.1949, 1♀. Später meldet HURD (1979) in seinem grossen Katalog Megachile argentata nicht mehr und gibt leider keine Gründe für die Nicht-Meldung. Im amerikanischen Schrifttum habe ich nur einen Hinweis gefunden, diese Art nicht weiter anzuführen ( PARKER 1978: 61): Zuerst erinnert der Autor, dass HURD 1954 " M. argentata Fab. " für California gemeldet hatte. PARKER nahm diese Art aber nicht in seine kleine Übersicht auf wegen der taxonomischen Unsicherheit bezüglich des richtigen Namens und der Identität der Art.

HURD (1967) beschäftigte sich über die Identität von M. argentata weiter und legte einen Lectotypus ♀ aus der Sammlung Fabricius in Kiel fest. Er äussert sich aber darin nicht mehr über seine drei aus Kalifornien gemeldeten Exemplare. Die Lectotypenfestlegung ist nach den damaligen Mitteln geschehen und damit fehlt vor allem eine Diagnose mit anderen nahestehenden Arten aus dem Gebiet des locus typicus "Barbarie", das westliche Nordafrika. Auch REBMANN (1967a), der sich damals in Europa intensiver mit Megachile beschäftigte, bringt mit Verweis auf die Typenuntersuchungen durch Hurd keine Klärung, was M. argentata wirklich ist. In REBMANN (1967b) verwendet er für M. argentata auctorum den Namen Megachile leachella CURTIS 1828 , der gegenwärtig im europäischen Schrifttum verwendet wird. In den beiden Textseiten von Curtis werden nach der Tafel 218 angeführt Megachile willughbiella , M. centuncularis , M. leachella , M. maritima , M. ligniseca , M. circumcincta und xanthomelana, die aber eine Osmia ist. Von M. leachella lautet die ganze Beschreibung: "3. Leachella Kirby’s MSS. The smal- lest species of the genus, and may be the M. Papaveris LAT. Specimens are preserved in the British Museum." In Bezug auf den locus typicus England und im Vergleich mit den anderen angeführten und grossen Megachile -Arten ist zumindest ein Merkmal angeführt, nämlich die kleinste Art. Wenn auch extrem minimalistisch, wäre M. leachella als die einzige so kleine Megachile -Art Englands gültig beschrieben, jene Art, die durch Bestimmungstabellen wie zuletzt durch SCHEUCHL (2006) hinlänglich bekannt ist.

Die Beschreibung des Lectotypus von M. argentata durch HURD, dass auf dem Tergit 6 zwei breite weissliche Haarflecke liegen, weist auf M. leachella hin. Mir liegt leider der Lectotypus nicht vor und ich kann keine Klärung geben, vermute aber, dass M. leachella lediglich die europäische Form von M. argentata ist, mit nicht ganz so dicht punktierten Tergiten wie die nordafrikanischen Exemplare.

M. leachella soll nach anderen Apidologen nur eine ungenügende Beschreibung haben und daher wird diese Art im jüngsten englischen Schrifttum mit dem Synonym M. dorsalis PÉREZ 1879 genannt.

Megachile leachella View in CoL (im bisherigen Verständnis der Art) bevorzugt Sandböden, in Europa nach Norden bis Südschweden, von den Küsten der südlichen Hälfte Englands sehr lokal quer durch Europa, in Deutschland nur im Küstenbereich und in süddeutschen Flugsandgebieten, nach Süden bis Kreta und östliche Türkei nachgewiesen. Die Exemplare aus Tunesien gehören nach der dichteren Tergit-Punktierung zu M. argentata View in CoL . Nach WU (2006) in Nord-China, Xinjiang und Nei Mongol. Erstmals aus dem Russischen Fernen Osten nachgewiesen im Lazovski Zapovednik ( QUEST 2009: 238), 233. Diese Exemplare konnte ich untersuchen: Die Punktierung der Tergite ist zerstreuter, die schmale Haarbinde am Ende der mittleren Sternite breiter und deutlicher ausgebildet als bei europäischen Exemplaren. Nach nur zwei 3 zu urteilen, sind diese beiden Exemplare zu M. leachella View in CoL im heutigen Sinn zu stellen und dürften eine eigene östliche Unterart zeigen. Als Name dafür bietet sich an Megachile lucidula MOCSARY 1901 ♀, locus typicus Minusinsk [südlich Krasnojarsk am Jenissej N53.34 E91.45], mit zerstreuter punktierten und deutlich glänzenderen Tergiten. Weiter ist noch die einzige aus Japan beschriebene Art dieser Untergattung zu berücksichtigen: M. kyotensis ALFKEN 1931 View in CoL ♀ 3, loci typici Kyoto und Osaka.

Das angebliche Vorkommen von Megachile argentata in Nordamerika View in CoL , ohne Hinweis ob autochthon oder eingeschleppt, kam durch ROMANKOVA (1995: 540) in die paläarktische Literatur, ohne jegliches Hinterfragen, warum die amerikanischen Autoren diese Art für Nordamerika nicht mehr anführen. PROSHCHALYKIN (2007b: 897) hat diese Angabe bezüglich Nordamerika unkritisch abgeschrieben und durch die Übernahme in diesem dicken Bestimmungswerk schien die Verbreitung "Nordamerika" als gesichert. Dem ist aber nicht so!

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Megachilidae

Genus

Megachile

Loc

Megachile (Eutricharaea) argentata (FABRICIUS 1793)

Ebmer, A. W. 2011
2011
Loc

M. kyotensis

ALFKEN 1931
1931
Loc

Megachile lucidula

MOCSARY 1901
1901
Loc

Megachile leachella

CURTIS 1828
1828
Loc

M. leachella

CURTIS 1828
1828
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