Hypericum hirsutum L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Hypericaceae, Birkhaeuser Verlag : 712

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/88AC262E-F55F-22DC-4849-EB1CFBC00D6A

treatment provided by

Donat

scientific name

Hypericum hirsutum L.
status

 

Hypericum hirsutum L.

( H. villosum Crantz )

Behaartes Johanniskraut

0,4-1 m hoch, am Grunde verholzt; ganze Pflanze dicht mit 0,2-0,6 mm langen Haaren besetzt (im Gebiet nur bei dieser Art so; bei H. montanum Nr. 10 Haare bis 0,1 mm lang; s. auch Bemerkungen!). Stengel mehrere, aufrecht, ohne Kanten. Blätter oval, 1-6 cm lang, etwa 2mal so lang wie breit, mit flachem Rand, ohne Drüsen. Blüten in vielblütigen, reich verzweigten Blütenständen. Kelchblätter schmal oval, 3-4 mm lang, etwa 3mal so lang wie breit, am Rande mit ca. 0,2 mm lang gestielten, schwarzen Drüsen, auf der Fläche ohne Drüsen. Kronblätter 3-4mal so lang wie der Kelch, gegen die breit abgerundete Spitze hin am Rande mit gestielten, schwarzen Drüsen, auf der Fläche ohne Drüsen. Griffel 3-4mal so lang wie der Fruchtknoten. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 18: Material aus botanischen Gärten; Pollenmeiose normal (Nielsen 1924, Robson und Adams 1968).

Standort. Ivollin, selten montan. Nährstoffreiche, frische, steinige bis tonige Böden. Lichtungen in Laubmischwäldern.

Verbreitung. Eurosibirische Pflanze: Nordwärts bis 68° NB in Europa; südwärts bis Nordwestafrika, Griechenland; ostwärts bis Obgebiet, Transbaikalien und Zentralasien. - Im Gebiet verbreitet, in den Zentralalpen und am Alpensüdfuß selten.

Bemerkungen. Im Westen kommt bis nahe an unser Gebiet ( Saônetal, westliche Vogesen) die systematisch isolierte, atlantische Art H. Helodes L. ( H. Elodes L. , Helodes palustris Spach ) vor. H. Helodes wird nur der Behaarung wegen hier unter H. hirsutum erwähnt; die Art gehört in eine eigene Sektion. Wichtige Unterschiede: Stengel auf dem nassen Boden (Torf, Sand) kriechend, an der Spitze aufgerichtet; Blätter rund oder oval, 1-1,5 cm lang, 1- 1½ mal so lang wie breit; Blütenstände wenigblütig; entgegen Angaben in der Literatur haben die Kronblätter am Rand keine Drüsen; Staubblätter 12-15 je Blüte (3-5 je Bündel); zwischen den Staubblattbündeln Nektardrüsen vorhanden; nach der Blüte Kronblätter eine lange, schnabelartige Spitze bildend. H. Helodes könnte weiter östlich im französischen Jura, in der Gegend von Belfort und in den östlichen Vogesen gefunden werden.

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