Valeriana tripteris L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Valerianaceae, Birkhaeuser Verlag : 328

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/A600D3C2-F33F-8A1E-57DC-0E14B1DF9E37

treatment provided by

Donat

scientific name

Valeriana tripteris L.
status

 

Valeriana tripteris L.

Dreiblatt-Baldrian

Stengel mit Stärke ausgefüllt (nicht hohl, nach Maillefer 1949), kahl oder besonders unterhalb der Blattscheiden mit rückwärts anliegenden 0,1-0,3 mm langen Haaren. Blätter der sterilen Triebe am Grunde herzförmig, mit deutlichen Zähnen ( Zähne gegen die Blattbasis zu bedeutend länger als 1 mm), am Rande mit 0,1-0,4 mm langen Haaren, graugrün; Blattstiel 1½-2½ mal so lang wie die Spreite; stengelständige Blätter meist bis zum Grund 3teilig (selten 5teilig oder ungeteilt), mit lanzettlichen, gezähnten Seitenabschnitten und deutlich größeren gezähnten Endabschnitten. Kronzipfel mit der größten Breite an der Basis, vorn gerundet. - Blüte: Später Frühling und früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 16: Material aus dem Tirol (Mattick in Tischler 1950), aus Polen (Skalinska 1950), aus dem Berner Oberland (Larsen 1954a), aus Ungarn (Baksay in Löve und Löve 1961). Mattick (in Tischler 1950) zählte auch 2n = 20 - 30.

Standort. Montan und subalpin, selten kollin und alpin. Mäßig feuchte, mineralreiche, steinige Böden, auf Kalkund Silikatgesteinen. Felsspalten, Felsschutt, Steilhangwälder.

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze: Nordspanische Gebirge, Pyrenäen, Corbières, Cevennen, Plateau Central, Jura, Vogesen, Schwarzwald, Alpen, Alpenvorland, Sudeten, Karpaten, Korsika, Apennin, Gebirge der Balkanhaibinsel. - Im Gebiet: Jura, Alpen, Alpenvorland, Vogesen, Schwarzwald, Baar, Hegau (Hohentwiel); ziemlich häufig.

Bemerkungen. Walther (1949) unterscheidet 3 Unterarten von V. tripteris , von denen im Gebiet 2 vorkommen: ssp. occidentalis Walther und ssp. tomentella Walther , die 3. Unterart wächst nur in den Ostalpen, unterscheidet sich aber von ssp. occidentalis in geringfügigen, nur durch statistische Untersuchungen feststellbaren Merkmalen. Die ssp. tomentella ist durch beiderseits behaarte Blätter ausgezeichnet. Sie wächst vorwiegend in den mittleren Alpen und im nördlichen Jura. Eine klare Abgrenzung dieser Unterart ist aber im Gebiet nicht möglich, da zwischen kahlen und dicht behaarten Grundblättern alle Übergänge vorkommen und zudem die späteren Blätter meist immer zerstreut behaart sind. Die übrigen angegebenen Unterscheidungsmerkmale sind nur durch statistische Untersuchungen feststellbar und lassen sich auf einzelne Individuen keinesfalls anwenden. Der Wert dieser behaarten Sippe sollte anhand zytogenetisch-ökologischer Untersuchungen abgeklärt werden.

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