Primula L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Primulaceae, Birkhaeuser Verlag : 929-919

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/A9C2E946-F0D2-518D-47EB-E1453B0370E8

treatment provided by

Donat

scientific name

Primula L.
status

 

Primula L.

Primel, Schlüsselblume

Ausdauernd (selten außerhalb des Gebiets auch 1 jährig), mit kurzem, ± senkrechtem Rhizom. Gelegentlich mit pulverartigen, wachshaltigen Ausscheidungen (als Mehlstaub bezeichnet). Blätter in grundständiger Rosette, meist bedeutend breiter als 0,5 cm, ungeteilt, meist gestielt (Stiel kürzer als die Spreite). Blüten in einer Dolde auf einem unbeblätterten Blütenstandsstiel angeordnet (in den Artdiagnosen als Stengel bezeichnet; bei P. vulgaris Nr. 1 Stengel sehr kurz) oder (nicht im Gebiet) in übereinanderstehenden Quirlen; am Übergang vom Blütenstandsstiel zu den Blütenstielen je 1 lanzettliches Tragblatt. Kelch bis auf höchstens ⅖ geteilt, mit 5 schmal 3eckigen Zähnen. Krone mit (bei unsern Arten) mindestens 0,5 cm langer Röhre und rad- oder trichterförmig ausgebreiteten, vorn ganzrandigen, ausgerandeten oder 2teiligen Zipfeln; gelb, rot oder violett (selten weiß). Staubfäden kürzer als die Staubbeutel, in der Kronröhre angewachsen. Kapsel kugelig oder eiförmig, sich im obersten Drittel mit 5 Zähnen öffnend.

Die Gattung Primula umfaßt über 600 Arten und hat das Zentrum in Zentral- und Ostasien, besonders im östlichen Himalaja und im westlichen China. Die Gattung ist nahe verwandt mit Androsace und besonders in Ostasien nicht immer scharf von dieser zu trennen. Sie gliedert sich nach Wendelbo (1961) in 7 Untergattungen, die morphologisch und zytologisch unterschieden werden können. Davon kommen 3 im Gebiet vor: Primula (Nr. 1-5) mit der Chromosomengrundzahl n = 11, Aleuritia (Duby) Wendelbo (Nr. 6, 7) mit n = 9 und Auriculastrum Schott (Nr. 8-14) mit n = 33 und 31. Monographische Bearbeitung der Gattung von Smith und Fletcher (1939 bis 1949), über europäische Arten vgl. auch Schwarz (1968).

Die meisten Arten (im Gebiet alle außer P. Halleri ) zeichnen sich durch 2 Blütentypen aus (Heterostylie): Bei den einen Blüten reicht der Griffel mit dem Narbenkopf nur bis etwa in die Mitte der Kronröhre; die Staubblätter mit den Staubbeuteln sind weit höher, auf der Höhe des Kronschlundes angewachsen, und die Kronröhre ist dort erweitert; die andern Blüten besitzen einen Griffel, der gerade aus dem Kronschlund herausragt; die Staubblätter mit den Staubbeuteln sind in der Mitte der Kronröhre, werden also durch den Griffel weit überragt. Die langgriffligen Blüten besitzen kleineren Pollen und andere Narbenpapillen als die kurzgriffligen, so daß Pollen von langgriffligen Blüten nur auf Narben von kurzgriffligen Blüten paßt und umgekehrt. Die Heterostylie bewirkt, daß in der Regel Bestäubung durch Insekten zwischen lang- und kurzgriffligen Blüten (und umgekehrt) vorkommt, nicht aber zwischen Blüten desselben Typus.

Zahlreiche Arten der Gattung werden als Zierpflanzen in Gärten oder als Zimmerpflanzen gehalten; viele davon sind Kreuzungsprodukte. Chromosomengrundzahlen n = 9, 10, 11 und 12.

P. marginata Curtis , die sich von P. hirsuta unter anderm durch Mehlstaub am Blattrand, Blütenstiel und Kelch sowie scharf gezähnte Blätter auszeichnet, wird von Rossi (1883) auch für das Ossolatal angegeben. Diese Angabe stützt sich wahrscheinlich auf Falschdeutung von scharf gezähnten Pflanzen von P. hirsuta .

Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF