Gelis orbiculatus ( GRAVENHORST , 1829)

Schwarz, Martin, 2016, Die Schlupfwespengattung Gelis (Hymenoptera, Ichneumonidae, Cryptinae) mit macropteren Weibchen in der Westpaläarktis, Linzer biologische Beiträge 48 (2), pp. 1677-1752 : 1711-1713

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5355989

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.5452465

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/AD2D061E-FFD9-FF9F-FF01-FCBEFEBEFB54

treatment provided by

Marcus

scientific name

Gelis orbiculatus ( GRAVENHORST , 1829)
status

 

18. Gelis orbiculatus ( GRAVENHORST, 1829) View in CoL (stat. rev.) (Abb. 28-30, 80)

Hemiteles orbiculatus GRAVENHORST, 1829 – Lectotypus (♀) untersucht (Wroclaw).

Diese Art wurde bisher meist mit G. areator (PANZER) verwechselt und von HORSTMANN (1979) als jüngeres Synonym zu dieser Art gestellt. G. orbiculatus (GRAVENHORST) ist aber eine eigenständige Art und sicherlich nahe mit G. sanguinipectus (SCHMIEDEKNECHT) View in CoL verwandt. G. orbiculatus (GRAVENHORST) unterscheidet sich von G. areator (PANZER) im weiblichen Geschlecht vor allem durch den im Profil konvexen Dorsalrand der Bohrerspitze und der Färbung. Bei G. orbiculatus (GRAVENHORST) sind die Tibien basal nur sehr schwach aufgehellt, die Fühler basal braun (höchstens ventral etwas orange), die Flügelbinden relativ schwach, das Mesoscutum nur vorne orange und ohne orange Längsstreifen im Bereich der Notauli, der Gaster ganz schwarz oder nur das 2. Tergit geringfügig orange. Von G. sanguinipectus (SCHMIEDEKNECHT) View in CoL , der ebenfalls einen konvexen Dorsalrand der Bohrerspitze hat, unterscheidet sich die Art unter anderem durch die deutlichen dunklen Flügelbinden und die flache Körnelung am 2. Gastertergit. Das Männchen ist dem von G. sanguinipectus (SCHMIEDEKNECHT) View in CoL sehr ähnlich und unterscheidet sich durch die in der Bestimmungstabelle angegebenen Merkmale. Möglicherweise variieren diese stärker als in dem vorliegenden Material, wodurch eine Unterscheidung vermutlich nicht immer möglich ist.

Beschreibung (♀): Fühler 24-26gliedrig, 3. Glied (ohne Anellus) 3,9-4,2-mal so lang wie breit, 3. Fühlerglied 0,9-1,0-mal so lang wie das 4. Glied; Kopf gekörnelt und matt, Schläfen und manchmal Clypeus mit wenig deutlicher Punktierung, sonst Kopf ohne oder mit kaum erkennbarer Punktierung; Clypeus annähernd flach, in der Mitte oft mit flacher Eindellung, ventral oberhalb des abschüssigen Bereichs sehr fein quergerieft bzw. quergestreift, Ventralrand gerade, nicht oder nur sehr schmal niedergedrückt; Mandibeln subbasal deutlich gewölbt, beide Zähne etwa gleich lang; Wangen 1,1-mal so lang wie die Breite der Mandibeln; Genalleiste trifft Oralleiste deutlich hinter der Mandibelbasis; Schläfen sehr kurz und weisslich behaart; Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 0,6-0,7-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander; Kopf hinter den Augen (in Dorsalansicht) deutlich gerundet und schwach bis mässig stark verschmälert.

Pronotum dorsomedian ohne Längsleiste; Mesoscutum deutlich gekörnelt und matt, zusätzlich mit kaum erkennbaren Punkten, dicht behaart, Haare weisslich und kurz; Notauli fehlen oder schwach und kurz; Schildchen deutlich gekörnelt und matt; Mesopleuren flach gekörnelt, ohne deutliche Punkte; Speculum unterschiedlich ausgedehnt schwach gekörnelt und sonst glatt und glänzend; Sternauli relativ fein und ohne deutliche Querleisten, erreichen nicht den Hinterrand der Mesopleuren; Präpectalleiste fein; Postpectalleiste vor den Coxen II breit unterbrochen; Metapleuren flach gekörnelt.

Propodeum kurz, hintere Querleiste deutlich und häufig kräftiger als die übrigen Leisten, dorsolaterale Längsleisten fehlen oder teilweise schwach entwickelt, Costulae deutlich bis nur stellenweise angedeutet, Seitenbegrenzung der Area superomedia hinter den Costulae fehlend oder schwach; Propodeum vor den Costulae deutlich gekörnelt und matt, übrige dorsale Teile des Propodeums gekörnelt und zusätzlich stellenweise gerunzelt bzw. gestreift; Area superomedia sechseckig, 0,4-0,7-mal so lang wie breit; Costulae hinter der Mitte der Area superomedia.

Femora III 3,7-4,2-mal so lang wie hoch; Tibien III kaum verdickt; Krallen etwa so lang wie der Pulvillus.

Areola im Vorderflügel mässig gross, Aussennerv fehlt; Radialzelle mässig lang, Radialader fast gerade hinter der Areola, 2. rücklaufender Nerv beinahe gerade und mit zwei deutlich getrennten Fenstern; Nervulus postfurkal.

1. Gastertergit mässig lang, Postpetiolus deutlich breiter als der Petiolus basal; Ventrolateralleisten kräftig und Dorsolateralleisten schwach entwickelt, Dorsalleisten fehlen oder schwach entwickelt, reichen bis etwas hinter die Stigmen, Petiolus lateral gekörnelt und schwach runzelig, 1. Sternit reicht nicht bis zu den Stigmen; Postpetiolus gekörnelt und zusätzlich oft stellenweise längsgestreift; 2. Tergit wabenartig gekörnelt, mit einzelnen Haaren und ohne deutliche Punkte, ohne Querfurche; Laterotergite am 2. Segment mässig schmal; Bohrerklappen 0,9-1,0-mal so lang wie die Tibien III; Legebohrer mässig kräftig und gerade, Bohrerspitze 2,1-2,3-mal so lang wie hoch, Dorsalrand im Profil schwach konvex, Nodus mässig deutlich und mit feiner Kerbe, ventral mit kräftigen Zähnchen.

Färbung: schwarz; Fühler braun und apikal schwärzlich, basoventral manchmal etwas orange; innere Orbitae, Gesicht median, Wangen, Hinterrand der Schläfen oder Schläfen median und Hinterrand des Scheitels oft orange; Wangen neben der Mandibelbasis manchmal gelblich; Mandibeln basal ausgedehnt gelblich, vor den Zähnen orange und Zähne schwarz; Pronotum, Mesopleuren und Metapleuren unterschiedlich ausgedehnt orange, meist aber überwiegend orange; Vorderrand des Mesoscutums breit orange, orange Färbung kann lateral bis zu den Tegulae reichen, im Bereich der Notauli aber keine langen orangen Längsstreifen vorhanden; Tegulae bräunlich bis orange und oft mit weissem Fleck; 2. Gastertergit oft mit schmalem orangem Hinterrand oder manchmal auch lateral teilweise und basal sowie apikolateral orange; Grundfärbung des 2. Tergits manchmal etwas heller als die übrigen Tergite; Coxen teilweise oder ganz, Femora I und II jeweils teilweise oder ganz, manchmal Femora III, häufig Tibien teilweise, manchmal Tarsen orange; Tibien basal nur schwach gelblich aufgehellt; Beine sonst braun; Flügel mit zwei deutlichen, aber im Vergleich zu G. areator (PANZER) relativ schwachen Querbinden, wobei die apikale Binde in der Radialzelle einen hellen Fleck aufweist, dieser helle Fleck nimmt die ganze Breite der Radialzelle ein; Pterostigma braun, basal deutlich aufgehellt.

Körperlänge: 3,9-6,2 mm.

6: Skulptur und Flügeladerung ähnlich wie beim Weibchen.

Fühler 26-27gliedrig, Tyloide fehlen, 3. Fühlerglied (ohne Anellus) 2,3-3,0-mal so lang wie breit; Clypeus oberhalb des Ventralrandes ausser lateral nach ventral vorgezogen und in Vorderansicht den eigentlichen Ventralrand verdeckend, der vorgezogene Teil mit stumpfem Ventralrand, dieser kann median eingebuchtet sein; Wangen 0,7-0,8-mal so lang wie die Breite der Mandibelbasis; Ocellen deutlich vergrössert, Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 0,3-0,5-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander.

Pronotum dorsomedian ohne oder mit Längswulst.

Area superomedia 0,5-0,6-mal so lang wie breit.

Femora III 3,9-4,1-mal so lang wie hoch.

1. Gastertergit ohne oder nur mit sehr schwachen Dorsalleisten; Postpetiolus kaum vom Petiolus abgesetzt und deutlich längsgestreift; 2. Tergit wabenförmig gekörnelt und kaum bis ausgedehnt fein längsgestreift.

Färbung: schwarz; orange bis gelbbraun sind Scapus teilweise, manchmal Pedicellus teilweise, manchmal Wangen neben der Mandibelbasis, Coxen I teilweise, Trochanteren I ganz, Trochantellen II und III teilweise, Femora I und II jeweils ganz, manchmal Femora III, Tibien I und II und manchmal Tibien III, manchmal Tarsen; Tibien basal weisslich, wobei diese Aufhellung schwach und an den Hinterbeinen mässig deutlich ist; Coxen ausser der orangen Färbung schwärzlich bis dunkelbraun; Femora III und Tibien III manchmal braun; Tarsen meistens bräunlich; Mandibeln basal weisslich bis gelblich; Palpen weiss; Tegulae nur frontal bis fast ganz weiss; Flügel ohne dunkle Binden.

Körperlänge: 4,2-4,9 mm.

U n t e r s u c h t e s M a t e r i a l: Polen (Schwarz), Tschechien (Linz), Österreich (Linz, Wien, Schwarz).

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Ichneumonidae

Genus

Gelis

Loc

Gelis orbiculatus ( GRAVENHORST , 1829)

Schwarz, Martin 2016
2016
Loc

Hemiteles orbiculatus

GRAVENHORST 1829
1829
Loc

G. orbiculatus

GRAVENHORST 1829
1829
Loc

G. orbiculatus

GRAVENHORST 1829
1829
Loc

G. orbiculatus

GRAVENHORST 1829
1829
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