Gelis glacialis ( HOLMGREN , 1869)

Schwarz, Martin, 2016, Die Schlupfwespengattung Gelis (Hymenoptera, Ichneumonidae, Cryptinae) mit macropteren Weibchen in der Westpaläarktis, Linzer biologische Beiträge 48 (2), pp. 1677-1752 : 1698

5. Gelis glacialis ( HOLMGREN, 1869)

Hemiteles glacialis HOLMGREN, 1869 .

Hemiteles aeneus THOMSON, 1884 – Lectotypus (♀) untersucht (Lund).

Dieses Taxon ist G. nitidus HORSTMANN sehr ähnlich. Nach den von HORSTMANN (1986) angegebenen Unterschieden (relative Länge basaler Fühlerglieder, relative Länge der Femora III und Skulptur der Mesopleuren) lässt sich das vorliegende Material nicht eindeutig zwei Arten zuordnen. Im weiblichen Geschlecht ist das 2. Gastertergit bei den Tieren aus Skandinavien ausser einem breiten Hinterrand deutlich gekörnelt und matt, während dieses bei den Exemplaren aus den Alpen deutlich glänzt und nur sehr schwach gekörnelt ist. Bei dem einzig untersuchten Männchen aus Skandinavien, ein relativ kleines Exemplar, sind die Ocellen grösser als bei den Tieren aus den Alpen. Dies könnte auf die Existenz von zwei getrennten Arten hinweisen. Zur Klärung dieses Problems müsste mehr Material, vor allem Männchen, studiert werden. Provisorisch werden hier zwei getrennte Arten angenommen, wobei die Abgrenzung im weiblichen Geschlecht anhand der Skulptur des 2. Gastertergits vorgenommen wird. Dadurch ergibt sich eine andere Auffassung als in HORSTMANN (1986) und die nicht untersuchten Paratypen von G. nitidus HORSTMANN sind nach den Angaben in der Beschreibung zu G. glacialis (HOLMGREN) zu stellen. Nach der hier vorgenommenen Auftrennung ist G. glacialis (HOLMGREN) nur aus Skandinavien und England und G. nitidus HORSTMANN nur aus den Alpen bekannt.

U n t e r s u c h t e s M a t e r i a l: Norwegen (Lund), Schweden (Lund, Wien, Österblad).