Osmia andrenoides, Spinola, 1808
publication ID |
https://doi.org/ 10.5169/seals-985861 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.8067353 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/AF0087BA-FFF6-FFC5-FF00-DEB0FACBFDC2 |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Osmia andrenoides |
status |
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17 der 19 Nester von
O. andrenoides View in CoL View at ENA
befanden sich in unterschiedlich grossen Nischen unter bodennahen Gesteinsvorsprüngen am Fuss von Felsen und grösseren Steinen ( Abb. 1c View Abb , 2a–g View Abb ). Zwei Nester lagen unter einer grossen, hohlaufliegenden Steinplatte ( Abb. 2h View Abb ). Kein einziges Nest lag offen und ungeschützt auf Wiesen-, Altgras- und Weideflächen oder auf vegetationslosen Bodenstellen. Allen Nestgehäusen war gemeinsam, dass sie i) von oben durch Gestein geschützt und dadurch grösstenteils bis vollständig beschattet waren, ii) sich auch bei stark abschüssiger Umgebung stets auf horizontaler Unterlage befanden, iii) immer auf erdigem und nie auf felsigem Untergrund lagen und dass iv) die mit Pflanzenmörtel verschlossene Gehäusemündung entweder direkt nach oben oder seltener seitwärts ausgerichtet war ( Abb. 1d View Abb ). Der Abstand zwischen Nest und darüber liegendem Gestein reichte von 1.5 cm bis 8 cm, die Distanz zwischen dem Nischeneingang und dem Nest variierte von 2.5 cm bis 15 cm. Meist befand sich nur ein einziges Nest in einer Nische, in drei Fällen waren es jedoch zwei und in einem Fall sogar vier Nester ( Abb. 1d View Abb ). Die Nester in drei Nischen und unter der Steinplatte waren für die Bienenweibchen nur zu Fuss erreichbar, da der Zugang mit einer Höhe von nur 1.5 cm bis 2 cm sehr eng oder durch dichte Grasvegetation versperrt war ( Abb. 2a, f, h View Abb ). Die neun übrigen Nischen waren relativ geräumig, sodass die Weibchen ihre Nester im Flug erreichen konnten ( Abb. 1c View Abb , 2b–e, g View Abb ).
Nestarchitektur
Alle untersuchten Nester hatten einen sehr ähnlichen Aufbau und bestanden aus i) dem Brutzellbereich, der die Brutzellen enthielt, welche gegen die Gehäusemündung zu jeweils mit einer Zellabschlusswand verschlossen waren, und ii) dem Verschlussbereich, der eine Barriere aus Steinchen, Erdbröckchen und anderen Partikeln aufwies und an der Gehäusemündung mit zwei direkt hintereinanderliegenden Nestabschlusswänden endete.
Der Brutzellbereich setzte sich aus einer (n= 3), zwei (n= 12) oder drei (n= 1) direkt hintereinanderliegenden Brutzellen zusammen, die 13–17 mm lang waren und durchschnittlich etwa 0.75 Schalenwindungen einnahmen. Keines der Nester enthielt eine innere Zellabschlusswand, welche die hinterste Brutzelle gegen das Gehäuseinnere abgrenzte. Die Brutzellen waren jeweils durch eine Zwischenwand aus Pflanzenmörtel voneinander getrennt, die mit einer Randdicke von maximal 0.4–0.5 mm und einer zentralen Dicke von maximal 0.1–0.2 mm der dünnste Wandtyp im Nest war. Die äusserste Brutzelle war gegen die Gehäusemündung zu mit einer Abschlusswand aus Pflanzenmörtel verschlossen ( Abb. 3e View Abb ), die etwas dicker war als eine Zellzwischenwand; ihre maximale Dicke betrug am Rand 0.5–1 mm und im Zentrum 0.2–0.3 mm. Sie befand sich 0.3–1 Schalenwindungen von der Gehäusemündung entfernt.
Unmittelbar angrenzend an die Abschlusswand der äussersten Brutzelle begann der Verschlussbereich mit einer Barriere aus 25–65 meist dicht gepackten und unterschiedlich grossen Partikeln mit einem Durchmesser von 0.5–4 mm (Abb. 3c–d, 4 View Abb ). Bei diesen Partikeln handelte es sich meist um Erdbröckchen oder Steinchen, seltener um Rindenstückchen, Hälmchen, Blättchen,Pflanzenmörtelpäckchen, winzige Schneckengehäuse oder Insektenbruchstücke. Die Barriere war 4–13 mm lang und nahm 0.2–0.7 Schalenwindungen ein. In einem Fall war sie durch eine Wand aus Pf lanzenmörtel zusätzlich gekammert. Der Verschlussbereich endete mit zwei direkt hintereinanderliegenden Nestabschlusswänden aus Pflanzenmörtel, von denen sich die äussere direkt an der Gehäusemündung befand (Abb. 3a–c). Diese beiden Wände, die im Randbereich oft teilweise miteinander verbunden waren und sich in diesem Fall als Ganzes aus dem Gehäuse herausheben liessen, schlossen einen 0.5– 3 mm langen Zwischenraum ein, der eine kleine Zahl Erdbröckchen oder Steinchen enthielt (Abb. 3b), in einem Fall aber dicht mit zahlreichen Pflanzenmörtelpäckchen angefüllt war (Abb. 3h). Auf der Innenseite der beiden Nestabschlusswände waren stets einige Partikel der Barriere bzw. des Zwischenraumes in die Mörtelmatrix eingearbeitet. Mit einer Randdicke von maximal 1.5 mm und einer zentralen Dicke von maximal 0.75 mm war die innere Nestabschlusswand dünner als die äussere Nestabschlusswand, die am Rand maximal 2–3 mm und im Zentrum maximal 1–2.5 mm mass und damit die stärkste Wand im Nest war.
Überwinterungsstadium
Die Imago erwies sich als Überwinterungsstadium von O. andrenoides ( Abb. 3g View Abb ). In allen Brutzellen, in denen die Bienenbrut nicht abgestorben war, lagen voll entwickelte und ausgefärbte Imagines im Innern von weisslichen bis hellbräunlichen und sehr dicht gesponnenen, undurchsichtigen Kokons, die 9–11 mm lang waren und rund 0.5 Schalenwindungen einnahmen ( Abb. 3f View Abb ). In zwei der fünf aufpräparierten Nester entwickelten sich zwei Männchen bzw. zwei Weibchen, im dritten Nest lag in der hinteren Brutzelle ein Weibchen und in der vorderen Zelle ein Männchen, das vierte Nest enthielt in der hinteren Zelle eine tote Larve und in der vorderen Zelle ein Weibchen und im fünften Nest lagen eine tote Ruhelarve in der hintersten Zelle und je ein Weibchen in den beiden vorderen Zellen.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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