Stachys palustris L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Labiatae, Birkhaeuser Verlag : 130

Stachys palustris L.

Sumpf-Ziest

Ausdauernd, mit langen, meist im Herbst zwischen den Knoten anschwellenden, unterirdischen Ausläufern; fast geruchlos; 30-100 cm hoch. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder verzweigt, zerstreut behaart (Haare an den Kanten 2 - 3 mm lang, mehrzellig, auf den Seitenflächen 0,3-0,8 mm lang, meist 2zellig). Blätter mit herzförmigem Grunde sitzend oder sehr kurz gestielt (Stiel der untersten Blätter höchstens ⅕ so lang wie die Spreite), lanzettlich, 3-12 cm lang und 0,8-3 cm breit, 2 ½ - 5mal so lang wie breit, spitz oder stumpf gezähnt ( Zähne nach vorn gerichtet), oberseits anliegend behaart, unterseits abstehend und dicht kurzhaarig (samtig). Blüten ± sitzend, am Ende des Stengels in vielen, meist dicht übereinander stehenden, meist 6 blütigen, quirlartigen Teilblütenständen. Vorblätter bedeutend kürzer als die halbe Kelchlänge oder nicht vorhanden. Kelch 7-10 mm lang, dicht kurzhaarig, oft mit einzelnen Drüsenhaaren, mit 5 schmal 3eckigen, kurz borstig begrannten Zähnen (Grannen nicht behaart). Krone 14-17 mm lang, purpurn, außen kurz behaart (nicht zottig), mit ganzrandiger Oberlippe und doppelt so langer, dunkel gezeichneter Unterlippe. Teilfrucht etwa 2 mm lang, glatt. Blüte: Sommer und früher Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 102: Material aus botanischen Gärten und aus Norddeutschland (Lang 1940). Wulff (1938) zählte an norddeutschem Material 2n ca. 64.

Standort. Kollin und montan (selten subalpin). Zeitweise nasse, nährstoffreiche, meist kalkarme, torfige oder tonige Böden. Nasse Wiesen (Filipendulo-Geranietum palustris W. Koch 1926 ), Gräben, feuchte Äcker.

Verbreitung. Eurosibirisch-nordamerikanische Pflanze: Europa (ohne arktische Gebiete, im Mittelmeergebiet selten); West- und Nordasien; Nordamerika. - Im Gebiet ziemlich verbreitet, nicht häufig.

Bemerkungen. Die hin und wieder als Knollengemüse kultivierte Art S. affinis Bunge ( S. Sieboldii Miq. ), Japanknollen oder Stachys , unterscheidet sich von S. palustris vor allem durch die stärker verdickten Ausläufer und die breiteren Blätter.