Potentilla, L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/C4BD2FE5-3194-3B44-650B-3163CC2AAB11 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Potentilla |
status |
|
Potentilla Anserína L.
( Argentina Anserina ([L.] Rydb.)
Gänse-Fingerkraut
Grundständige Blätter mit 1-5 cm langen, anliegend behaarten Stielen (keine Drüsenhaare), im Umriß schmal oval, bis 20 cm lang, 1fach gefiedert, mit 5-20 Fiederpaaren und einem endständigen Teilblatt; zwischen den großen Fiedern auf der Hauptachse noch kleine Fiedern oder nur Zähne; Teilblätter oval, die größten 2,5-4 cm lang, gegen die Blattbasis hin rasch kleiner werdend, die untersten wenige mm lang, 2- 2½ mal so lang wie breit, mit groben, spitzen Zähnen, bis fiederteilig und dann mit zahnähnlichen Abschnitten, oberseits grün, unterseits dicht behaart und silberig glänzend (Behaarung aus dichtem, krausem Filz und langen, geraden Haaren). Stengel bis 1 m lang, in der ganzen Länge niederliegend, an den Knoten wurzelnd (Habitus wie P. reptans Nr. 29) und dort nur reduzierte, bis etwa 1 cm lange Blätter oder nur Nebenblätter bildend. An den Knoten nur 1 Blüte auf 5-20 cm langem, aufrechtem Stiel; Blütendurchmesser 2-3 cm. Außere Kelchblätter meist 3 zähnig, selten einfach, so lang wie die innern, breit lanzettlichen Kelchblätter. Kronblätter gelb, oval, nie ausgerandet, 1-2mal so lang wie der Kelch. Staubfäden kahl. Junge Früchtchen gelegentlich zerstreut behaart, reife kahl; Griffel etwa auf halber Höhe des Früchtchens, an der Spitze (Narbe) verdickt, sonst überall gleich dick, ca. 1,5 mm lang, kürzer als das reife Früchtchen. - Blüte: Sommer und Herbst.
Zytologische Angaben. 2n = 28: Material von 42 verschiedenen Fundorten in Europa (Erlandsson 1942a); Material aus Island ( Löve 1956b); aus Polen (Skalinska und Czapik 1958), aus Holland (Gadella und Kliphuis 1963Gadella und Kliphuis 1966); 44 Populationen aus dem Verbreitungsgebiet; Meiosen und Pollen normal, Samen keimfähig (Rousi 1965); aus Kanada (Taylor in Löve 1967). 2n = 42: Material von 8 verschiedenen Fundorten in Skandinavien (Erlandsson 1942a); Material aus Neuschottland (Kanada) Gigasform, gestörte Meiose (Roscoe 1927a), Material aus Holland (Gadella und Kliphuis 1963), aus England, Finnland und Kalifornien; Meiosen gestört ( mischkörniger Pollen), Samen nicht keimfähig, hexaploide Pflanzen haben keine eigene geographische Verbreitung und kommen innerhalb der tetraploiden Sippen vor (Rousi 1965).
Standort. Kollin und montan, selten subalpin. Feuchte bis trockene, nährstoffreiche (stickstoffhaltige), lehmigtonige, offene Böden. Pioniergesellschaften an Ufern und auf Brachland; Tretgesellschaften an Wegen und seltener in Weiden.
Verbreitung. Pflanze mit fast weltweiter Verbreitung: Europa (im Mediterrangebiet selten); in Asien im Himalaja und in den zentralasiatischen Gebirgen, sonst vor allem zwischen 40 und 65° NB; in Nordamerika von ca. 60° NB südwärts bis Kalifornien und New Jersey; Südamerika (Chile?), Neuseeland, Tasmanien, Südaustralien. Verbreitungskarte von Meusel et al. (1965). - Im Gebiet verbreitet und häufig.
Bemerkungen. Wie die weite Verbreitung erwarten läßt, ist P. Anserina sehr vielgestaltig. 5 nahe verwandte Arten sind in Südasien.
51 Populationen von P. Anserina s. 1. aus dem weltweiten Verbreitungsgebiet der Art wurden von Rousi (1965) experimentell untersucht (Kulturen, zytologische Untersuchungen): Die morphologischen Ergebnisse führten zur Aufteilung der P. Anserina s.l. in 2 Arten (P. Anserinoides Raoul nur in Neuseeland, P. Anserina s.str. imübrigen Verbreitungsgebiet); P. Anserina s.str. wurde in 3 Unterarten gegliedert, von denen in Europa (ausgenommen Nordeuropa) nur die ssp. Anserina Rousi vorkommt. P. Anserinoides ist genetisch isoliert (keine Bastarde mit den Sippen von P. Anserina s.str.); ebenso entstanden keine Bastarde aus Kreuzungen zwischen tetraploiden und hexaploiden Sippen (kein Fruchtansatz). Zwischen den Unterarten von P. Anserina s.str. gibt es keine genetische Isolierung und die Bastarde sind normal fertil (solche Bastarde sind auch aus der Natur bekannt).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.