Potentilla argentea L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/C5749681-04BE-0EF3-EB96-29ED178A35E7 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Potentilla argentea L. |
status |
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Silber-Fingerkraut
Grundständige Blätter mit 2-10 cm langen, filzig behaarten Stielen (zwischen den krausen Haaren stets noch abstehende, ± gerade Haare), zur Blütezeit meist schon abgestorben; Teilblätter 1-3 cm lang, etwa 2mal so lang wie breit, mit der größten Breite über der Mitte, in der obern Hälfte fieder- teilig, jederseits mit 2-5 stumpfen, zahnähnlichen Abschnitten, in der untern Hälfte keilförmig verschmälert, ganzrandig, überall mit deutlich nach unten umgebogenem Rand, oberseits dunkelgrün, zerstreut behaart bis kahl, unterseits weiß, dicht filzig behaart, zudem auf den Nerven mit geraden Haaren. Stengel aufrecht, am Grunde oft gebogen, 15-40 cm hoch, reich beblättert, im Frühjahr nur in der obern Hälfte verzweigt (im Sommer oft mit tieferliegenden Seitentrieben), mit zahlreichen Blüten. Blütenstiele zur Fruchtzeit aufrecht, starr. - Blüte: Frühling und Sommer.
Zytologische Angaben. Von 53 untersuchten Rassen von verschiedenen Fundorten in Schweden und Norwegen hatten 37 Rassen 2n = 14, 12 Rassen 2n = 42, 3 Rassen 2n = 28, 1 Rasse 2n = 35 Chromosomen. Jede Rasse ist in sich vollständig einheitlich, jedoch jede Rasse von der andern in morphologischen und physiologischen Merkmalen verschieden. Ursache: Apomixis. Wenige Rassen sind teilweise und nur 1 Rasse ist vollständig sexuell ( Müntzing und Müntzing 1941). Seither hat Müntzing (1958) weitere 61 Stämme aus Südschweden, 29 Stämme aus dem übrigen Schweden und 29 Stämme aus Finnland untersucht. Das Material gehörte zu P. argentea s. str. und P. impolita Marklund ( P. impolita ist meist hexaploid, doch sind die beiden Arten weder zytologisch noch morphologisch streng getrennt). Er fand 50 diploide (2n = 14) Stämme mit normalem Pollen, 53 hexaploide (2n = 42) Stämme (darunter 22 finnische Stämme) mit teilweise normalem Pollen; die übrigen Stämme waren tetraploid (2n = 28) und pentaploid (2n = 35) und hatten nur anormalen Pollen; diploide und hexaploide Pflanzen sind also weitaus am häufigsten. Alle 119 Stämme waren vollständig apomiktisch; die Variabilität der Merkmale war bei den diploiden beträchtlich, die polyploiden waren meist einheitlich, wobei die Merkmale der tetraploiden intermediär in bezug auf diploide und hexaploide Stämme waren. - An Material aus Polen wurde 2n = 35 und 42 gezählt (Skalinska 1950, Skalinska und Czapik 1958). Andere Zytologen fanden gleiche Chromosomenzahlen (s. Tischler 1950, Löve und Löve 1961).
Standort. Kollin, montan und subalpin. Trockene, sandige bis kiesige, meist kalkfreie Böden in sonnigen Lagen. Trockenwiesen, Felskuppen, Alluvionen, Wegränder, Dämme, Mauern.
Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: In Europa nordwärts bis 64° NB; südwärts bis Zentralspanien, Süditalien, Balkanhalbinsel; in Asien durch Südsibirien ostwärts bis ins Baikalseegebiet, Südwestasien; in Nordamerika eingeschleppt. Verbreitungskarte von Meusel et al. (1965). - Im Gebiet zerstreut, nicht häufig.
Bemerkungen. P. argentea ist sehr formenreich. Neuerdings wird aus dem Gebiet von Bergamo die dem Monographen Wolf (1908) nur aus dem Gebiet von Verona bekannte P. Johanniniana Goiran angegeben. P. Johanniniana unterscheidet sich in der Behaarung der Blattunterseite von P. argentea: Bei P. argentea ist der Haarfilz der Blattunterseite dicht und besteht aus gleichartigen, krausen Haaren (nur auf den Nerven gerade Haare); bei P. Johanniniana ist der Filz lockerer (grau) und von zahlreichen groben, steifen und längeren Haaren überlagert. P. Johanniniana sollte experimentell untersucht und auf den systematischen Wert geprüft werden.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.