Viola L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Violaceae, Birkhaeuser Verlag : 750-730

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/C5EBFFA3-4330-6CA5-1C51-856C9864BF37

treatment provided by

Donat

scientific name

Viola L.
status

 

Viola L.

Veilchen

Kräuter oder (nicht im Gebiet) Halbsträucher. Grundständige Blätter deutlich gestielt, wenig tief gezähnt ( Zähne abgerundet, nach vorn gerichtet), selten ganzrandig ( V. cenisia, V. Comollia ) oder geteilt ( V. pinnata ). Blüten einzeln in der Achsel eines Blattes, an hakenförmig umgebogenem, mit 2 Vorblättern besetztem Stiel. Oft 2 verschiedene Arten von Blüten vorhanden: neben auffälligen, zuerst sich entwickelnden Blüten später unauffällige (kleistogame) Blüten, die sich selbst bestäuben. (Die Blütenangaben beziehen sich nur auf die auffälligen Blüten). Kelchblätter lanzettlich, am Grunde mit rückwärts gerichteten, ± rechteckigen, an der Spitze oft gezähnten oder ausgerandeten Anhängseln. Unterstes Kronblatt mit Sporn, an der Spitze gerundet, ausgerandet oder mit kurzer Spitze. Staubblätter mit kurzen, am Grunde verdickten Staubfäden, die beiden untern mit je 1 in den Kronsporn ragenden keulenförmigen Fortsatz; zwischen den Staubbeuteln ein 3eckiger Fortsatz. Fruchtknoten 3 blätterig, mit oft etwas S-förmigem Griffel und nach unten gerichteter Narbe. Frucht eine 3klappig aufspringende Kapsel.

Die Gattung Viola umfaßt über 450 Arten und ist fast über die ganze Erde verbreitet, besonders in den Gebirgen Südamerikas und in der nördlichen gemäßigten Zone. Monographie der Gattung von Becker in Melchior (1925). Die morphologisch-systematischen Bearbeitungen der Gattung Viola in Europa (Becker 1910) und in der Schweiz (Becker 1910a) sind teilweise überholt, da über viele Gruppen heute zytogenetische Untersuchungen vorliegen. Neuere morphologische Bearbeitung der bayrischen Viola arten von Gerstlauer (1943), zytotaxonomische Arbeiten von Schöfer (1954) und Schmidt (1961 Schmidt (1965), vergleichende morphologische Studien unter verschiedenen ökologischen Bedingungen von Bergdolt (1932).

Die Artabgrenzungen innerhalb der Gattung sind oft sehr schwierig, da Bastardschwärme und Merkmalsintrogressionen sehr häufig vorkommen.

Chromosomengrundzahl n = 5 und 6. Besonders häufig sind bei uns die Zahlen 2n = 20 und 40, aber auch zahlreiche aneuploide Zahlen kommen vor.

Statt der in der Untergattung Nomimium Ging. im Sommer oft gebildeten kleistogamen Blüten können nach Bergdolt (1932) unter günstigen Nährstoffbedingungen ganz oder teilweise gewöhnliche Blüten gebildet werden (Versuche an V. odorata ).

Untersuchungsmaterial.

Ganze Pflanzen mit unterirdischen Organen, Blüten (mit auffälliger Krone) und Früchten sind zur Bestimmung notwendig. Erwünscht sind auch Sommerblätter, die zur Fruchtzeit gebildet werden. Man notiere beim Sammeln jeweils die Farbe der Kronblätter und des Sporns sowie Form und Behaarung des Griffels und beachte, ob die Blüten duften.

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