Nothrus silvestris Nicolet, 1855

Beck, L. & Woas, S., 1991, Die Oribatiden-Arten (Acari) eines suedwestdeutschen Buchenwaldes I., carolinea 49, pp. 37-82 : 43

publication ID

ORI5378

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6281711

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/C60D5679-E724-787E-E214-5ED8FC8FA5BE

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Thomas

scientific name

Nothrus silvestris Nicolet, 1855
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Bestimmung nach SELLNICK & FORSSLUND (1955:504)

Länge 720-835 µm, Länge:Breite 1,85-2,05 (15 Ex.)

Belegmaterial: Stadtwald Ettlingen, Moderbuchenwald, Bodenstreu, H-Schicht, II/1978, 4 Ex., LNK A 0199 GoogleMaps ; II/1980, 4 Ex., LNK A 0197 GoogleMaps ; XII/1980, 12 Ex., LNK A 0198 GoogleMaps .

Diskussion

Nach Sellnick & Forsslund (1955) ist N. silvestris einkrallig; sie beziehen sich dabei auf Material aus der Umgebung von Paris, aus der auch Nicolets Originalmaterial stammt. Im gleichen Material fanden sie auch zweikrallige Tiere und bestimmten sie als N. silvestris var. anauniensis Canestrini & Fanzago , 1877. Die gleiche Meinung vertritt schon Willmann (1931). Grandjean (1965) hält diese Meinung für falsch. Er stellt fest, daß N. silvestris eine zweikrallige Art ist, die allerdings die Tendenz ("evolution numeriquement regressive ") hat, die verbliebene Seitenkralle rückzubilden. So fände man gewöhnlich in jeder Population Tiere, die partiell oder sogar gänzlich einkrallig sind; diese seien aber immer in der Minderzahl, so auch an der Typuslokalität von Nicolet. Für den Fall, daß eine große Population vollständig einkrallig ist und bei einer Nachzucht nur einkrallige Individuen hervorbringt, plädiert er für eine monodactylus-Rasse von N. silvestris . Zur Frage von N. anauniensis stellt Grandjean (1965) fest: N. anauniensis ist nach der Beschreibung von Berlese (1885) eine eigene, von N. silvestris eindeutig verschiedene Art, und diese ist mit N. anauniensis Canestrini & Fanzago, 1877 identisch. Nach eigenen Studien an Material aus der Gegend von Florenz kommt Grandjean zu dem Schluß, daß N. anauniensis ebenso wie N. silvestris zweikrallig ist mit der Tendenz, einkrallig zu werden, wobei aber dieser evolutive Prozeß noch nicht soweit fortgeschritten sei wie bei N. silvestris . Seiner Meinung nach ist N. biciliatus C. L. Koch, 1841 in der Definition von Sellnick & Forsslund (1955) identisch mit N. anauniensis Canestrini & Fanzago, 1877, auch nach dessen Definition von Berlese (1885) und er schlägt vor, diese Art N. anauniensis zu nennen und N. biciliatus zu den species dubiae (" espèces indéterminées ") zu rechnen.

Im übrigen scheinen sich N. silvestris und N. anauniensis auch ökologisch zu unterscheiden, denn Grandjean (1965) schreibt, daß in Mongaillard N. silvestris die einzige in den Wäldern verbreitete und N. anauniensis die einzige in den Wiesen verbreitete Nothrus-Art sei. Damit stimmen wir mit Weigmann & Kratz (1981) überein, die 4 deutsche Nothrus-Arten aufführen: N. anauniensis , N. palustris , N. pratensis und N. silvestris , wobei N. silvestris die Varietät N. silvestris var. anauniensis sensu Sellnick & Forsslund (1955) miteinschließt. Von 10 genauer untersuchten Tieren unseres Materials waren je 2 vollständig ein- bzw. zweikrallig, die übrigen in beliebiger Variation ein- und zweikrallig.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Arachnida

Order

Sarcoptiformes

Family

Nothridae

Genus

Nothrus

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