Liochthonius horridus
publication ID |
ORI10013 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6284253 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/C643F052-2EED-86B7-66C8-E74D9A49674B |
treatment provided by |
Thomas |
scientific name |
Liochthonius horridus |
status |
|
Liochthonius horridus View in CoL (Sellnick, 1928) (Abb. 253b)
Brachychthonius horridus Sellnick , 1928: p. 23.
Brachychthonius horridus : Willmann 1931, p. 101.
Brachychthonius horridus : Balogh 1943, p. 23 und 111, Taf. IV, Fig. 10.
Brachychthonius gisini : Strenzke 1951, p. 241, Abb. 6.
Brachychthonius horridus : Forsslund 1958, p. 50, Abb. 10.
Brachychthonius horridus : Sellnick i960, p. 83.
Liochthonius horridus : Mahunka 1969, p. 25, Abb. 10 und 3.
Liochthonius horridus : Niedbala 1972b, p. 185, Abb. 3.
Liochthonius horridus : Niedbala 1974, p. 494, Abb. 41.
Mahunka (1969) konnte durch Überprüfung des Holotypus von Liochthonius gisini (Schweizer) endgültig nachweisen, daß L. horridus und L. gisini zwei gut unterscheidbare Arten sind.
Die von Womersley (1945, p. 225, Fig. 1D-G) zu L. horridus gestellten Tiere aus Südaustralien gehören sicher nicht zu dieser Art. Die Dorsalborsten der australischen Exemplare sind kürzer und stärker gefiedert.
Material: NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 797, mikroskop. Präparat, Schweden, Skane, Övedskloster.
Slg. Hirschmann: 1 Ad., Coll. Willmann 360-0, mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius horridus ), Ungarn, Velencze GoogleMaps , Rostálás, J. Balogh leg. 23. 3. 1937.
UNMB Nr. 0-170-68/E : 2 Ad., Ungarn, Zamárdi, J. Balogh leg. Nr. 1019, 22. 10. 1967.
ZMB Nr. 56/I/2 : 3 Ad., mikroskop. Präparat, DDR, Steffenshagen bei Greifswald GoogleMaps , Stieleichen-Birkenwald, Zersetzungshorizont, M. Moritz leg. 18. 7. 1957. - ZMB Nr. 56/IV/8 : 14 Ad., DDR, Elisenhain bei Greifswald GoogleMaps , Stieleichen-Buchen-Eschenwald, Zersetzungshorizont, M. Moritz leg. 1957. - ZMB Nr. 56/B248 : 1 N3: DDR, Tiefensee, Bezirk Frankfurt/Oder, Traubeneichen-Buchen-Linden-Wald am Garnsee GoogleMaps , M. Moritz leg. 20. 9. 1970. - ZMB Nr. 56/B269 : 16 Ad., 3 N3, 5 N2: DDR, Feldberg, Kreis Templin, Ost-Ufer am Schmalen Luzin GoogleMaps , Rot-, Weißbuchen- und Erlenbestand, Streuauflage, M. Moritz leg. 5. 9. 1974. - ZMB Nr. 56/U32 : 1 Ad., Ungarn, Magyarszek, Mecsek-Gebirge GoogleMaps , reicher Traubeneichen-Buchenwald auf Lehm, Streuschicht und Zersetzungshorizont, M. Moritz leg. 5. 10. 1964.
Holotypus, Locus typicus: Der Holotypus befand sich in der Privatsammlung Sellnicks und ist verlorengegangen (vgl. Forsslund 1958a, p. 80). Die sehr kurze Originalbeschreibung wird von Sellnick (1928, p. 23) im Zusammenhang mit einer Bestimmungstabelle ohne Abbildung gegeben. Von Forsslund ist der Holotypus dann nach einem Präparat Sellnicks gezeichnet und bei Forsslund 1958, p. 79, Abb. 10 abgebildet worden.
Der Locus typicus ist in der Originalbeschreibung nicht genannt. Der Holotypus dürfte seinerzeit von Sellnick in der Umgebung von Gizycko ( Loetzen ) GoogleMaps , VR Polen aus Moos gesammelt worden sein.
Beschreibung: Die Körperfarbe ist hellgelb bis weißgrau. Die Tiere sind schwach sklerotisiert. Die Dorsalflecke sind im allgemeinen deutlich sichtbar. Die langen Dorsalborsten sind stark hypertrophiert, schlauchförmig hohl und stehen auf großen Insertionshöckern. Der Sensillus ist eine beborstete Spindel.
Das Prodorsum ist basal breit und verjüngt sich rostrad stetig. Das flache Rostrum ist gerundet und kaum vom Prodorsum abgesetzt. Die Prodorsumborsten sind hohle, dorsal ziemlich stark abgeflachte Borsten, die an den Kanten der abgeflachten Oberseite je eine durchgehende Reihe kleiner, sehr spitzer Zähnchen tragen. Alle Borsten stehen auf kleinen Insertionshöckern. Die Rostral- und Lamellarhaare stehen dicht hintereinander. Die rekurven Lamellarhaare sind am längsten und parallel direkt caudad gerichtet. Die Interlamellarhaare stehen enger zusammen als die Rostralhaare und sind stärker bogenförmig laterad gekrümmt.
Die Sensilluskeule ist eine leicht asymmetrische Spindel, die dorsal etwas stärker gewölbt ist. Sie ist allseitig mit wenigen starren und sehr spitzen Stachelborsten besetzt, die dorsal etwas länger als ventral sind. Die Spindel läuft distal in eine etwas ventral gelegene Stachelspitze aus.
Die 3 Paar vorderen interbothridialen Maculae sind dicht zusammengerückt. Sie berühren sich sowohl in der Längsrichtung als auch in der Mediane. Das 4. Paar ist etwas auseinandergerückt. Alle Maculae sind leicht längsoval.
Die Exobothridialhöcker sind reduziert. An ihre Stelle ist jeweils der kräftige Insertionshöcker des Exobothridialhaares getreten.
Das Opisthosoma ist vom Prosoma durch eine Schulterbildung abgesetzt. Alle Dorsalborsten stehen auf sehr großen Insertionshöckern. Die Höcker der c1- und c2- Borsten liegen direkt am Vorderrand des vorderen Notogasterschildes. Die stark hypertrophierten Notogasterborsten stellen lange, schlauchartige, auf der Oberseite abgeflachte Gebilde dar, die sich erst kurz vor dem Borstenende verjüngen. Die Kanten der flachen Oberseite tragen je eine teilweise unterbrochene Längsreihe von kleinen Spitzen, die distal kräftiger werden und hier auch immer deutlich erkennbar sind. - Die Annahme Strenzkes (1951) und Forsslunds (1958), daß die Borsten eine flache und nach oben und innen stark eingerollte Form besitzen, kann nicht bestätigt werden. In einer in der Längsachse der Borste verlaufenden Aufsicht ist der Schlauchcharakter sehr gut erkennbar. Bei den stark aufgetriebenen Borsten ist aus diesem Grunde auch im allgemeinen keine sogenannte Mittelrippe erkennbar. - Die c1- Borsten überragen den Ansatzpunkt der e1- Borsten. Die d1- Borsten sind wiederum so weit nach vorne gerückt, daß die Vorderkante ihrer Insertionshöcker die Mitte des Notogasterschildes erreichen. Die d1- Borsten überragen daher den Schildhinterrand um weniger als die Hälfte ihrer Länge. Die e1- Borsten sind mit durchschnittlich 42 µm die längsten Dorsalborsten. Maximal wurden 45 µm gemessen. Strenzke (1951) gibt darüber hinaus 40 bis 50 µm an.
Der vordere Pleuralschild Pl1 hat die Form eines fast rechtwinkligen gleichschenkligen Dreiecks. Seine Vorderkante verläuft konkav.
Systematische Stellung: Liochthonius horridus ist am besten mit L. gisini vergleichbar. Beide Arten besitzen hohle Dorsalborsten, eine sehr ähnliche Chaetotaxie der Dorsalborsten und ähnliche Sensilli. Horridus ist von der Vergleichsart unter anderem durch die langen und spitz auslaufenden Interlamellarhaare, die mit starren Stachelborsten licht besetzte Sensilluskeule und die nach vorne gerückten d1- Borsten des Notogaster zu unterscheiden.
L. horridus hat eine weite Verbreitung und scheint an grundwassernahe beziehungsweise feuchtere bewaldete Standorte mit stärkerer organischer Auflage gebunden zu sein. Eine sichere Differenzierung der ökologischen Ansprüche im Vergleich zu dem in ähnlichen Biotopen vorkommenden L. evansi ist zur Zeit noch nicht möglich.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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