Anthoxanthum alpinum Loeve et Loeve , Alpen-Geruchgras

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 250

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

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Donat

scientific name

Anthoxanthum alpinum Loeve et Loeve , Alpen-Geruchgras
status

 

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(keine Abbildung)

Unterscheidet sich von A. odoratum (Nr. 1) durch folgende Merkmale: meist weniger als 20 cm hoch; Blätter 2-5 mm breit; Spaltöffnungen nur 30 - 50 μ lang; Blütenstand meist nicht über 2 cm lang, gelbbraun. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 10: Material aus Norwegen, Nordschweden und der Schweiz; Meiose nicht untersucht (Oestergren 1942, Tutin 1950), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus Grönland ( Jörgensen et al. 1958), von 41 Fundstellen in den Karpaten und Sudeten (alle über 1200 m) (Rozmus 1958), aus dem Berner Oberland (Scheidegg, Schynige Platte, Brienzer Rothorn), Tirol, Italien und Marokko ( Böcher 1961). Weitere Angaben in Löve und Löve (1961). Chromosomenpaarung in Meiose vollständig (Jones 1962). In 102 Populationen aus den Sudeten, der Tatra und den Karpaten fand Rozmus (1963) 34 Pflanzen mit 1 oder 2 B-Chromosomen (alle diese Pflanzen aus über 2000 m Höhe). In Pollenmeiose werden die B-Chromosomen teilweise eliminiert (Verteilungsvorgang ist beschrieben). In der reduzierten Embryosackmutterzelle sind nie B-Chromosomen vorhanden; sie werden also nur durch den Pollen übertragen, und dadurch kann die Zahl der B-Chromosomen je Pflanze nicht zunehmen. B-Chromosomen bewirken früheres Keimen der Samen und höheren W uchs der Pflanze. (Alles nach Rozmus 1963.) A. alpinum ist als Elter des hybridogen entstandenen A. odoratum anzusehen (Jones 1964).

Standort. Subalpin und alpin (nach Favarger 1962 über 1500 m). Saure Böden. Wiesen, Weiden, Zwergstrauch-gesellschaften, Lärchenwälder.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze ( europäisch): Grönland, Island, Großbritannien, Skandinavien, Alpen, Sudeten, Karpaten. - Im Gebiet: Alpen und vielleicht auch Hochjura (Verbreitung bleibt festzustellen).

Bemerkungen. Bei A. alpinum ist in den Blättern und Stengeln mehr Festigungsgewebe vorhanden als bei A. odoratum (s. Abbildungen von Rozmus 1950). Im Gebiet ist die Verbreitung von A. alpinum festzustellen, doch dürfte dies ohne zytologische Kontrollen kaum möglich sein, denn die Behaarung des Ährchenstiels und der beiden untern Hüllspelzen (nach Tutin 1950 bei A. alpinum kahl) hat sich bei der Durchsicht von Material aus dem Gebiet als sehr variabel erwiesen: es gibt in den Alpen und im Mittellande kahle und ± behaarte Pflanzen. Gleiches gilt für die von Rozmus (1958) abgebildete Behaarung der 3. und 4. Hüllspelze. Auch die Länge der Granne an der 4. Hüllspelze und die Ährchenlänge sind kaum als Unterscheidungsmerkmale brauchbar. Die besten Unterscheidungsmerkmale sind wahrscheinlich die Länge der Spaltöffnungen und der Habitus.

Böcher (1961) fand in seinen umfangreichen Kulturen kein äußeres Merkmal, womit diploide und tetraploide Sippen sicher unterschieden werden könnten. Statistische Messungen an Herbarmaterial von A. odoratum s. l. aus Schweden zeigten keine diskontinuierliche Verteilung der gemessenen Merkmalgrößen, woraus Hedberg I. (1961) schließt, daß A. odoratum s. str. und A. alpinum (beide kommen dort vor) nach äußern Merkmalen nicht unterschieden werden können. Solche Messungen an zytologisch nicht kontrolliertem Material haben wenig Aussagewert; zudem ist nichts bekannt über die Häufigkeit von Genintrogressionen.

Auf Korsika fand Litardière (1949b) auf Höhen von 120 m und ca. 1000 m an feuchten Stellen und in Wäldern eine weitere diploide (2n = 10) Sippe, beschrieben als var. corsicum (Briq.) Rouy. Die Sippe soll dem diploiden A. alpinum ähnlich sein und soll sich nach äußern Merkmalen ebenfalls nicht eindeutig von A. odoratum unterscheiden lassen.

Nach experimentellen Untersuchungen von Gäumann (1959) wird nur A. odoratum s. 1. aus den höheren Lagen (subalpin) vom Rostpilz Puccinia sardonensis Gaeumann befallen; wahrscheinlich handelt es sich dabei um A. alpinum .

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Poales

Family

Poaceae

Genus

Anthoxanthum

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