Carex L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 489-420

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/CD4FB0EB-13C3-07BB-7CB8-558A121770FF

treatment provided by

Donat

scientific name

Carex L.
status

 

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Segge

Ausdauernd, horstbildend oder Ausläufer treibend (nur bei wenigen Arten Ausläufer oberirdisch), 5-150 cm hoch. Grundständige, blattlose Scheiden meist vorhanden. Blätter Grasblättern ähn- lich, flach, rinnig gefaltet oder eingerollt (binsenartig), häufig rauh, kahl, selten behaart ( C. hirta , C. pilosa , C. pallescens ), am Stengel 3zeilig angeordnet. Stengel meist deutlich 3kantig, selten geflügelt ( C. nemorosa , C. vulpina ), oft rauh. Blüten stets 1geschlechtig; ♂ und ♀ Blüten fast immer auf derselben Pflanze (1 häusig, monözisch); Ausnahmen: C. Davalliana , C. dioeca . Blüten stets schraubig angeordnet, in meist vielblütigen Ähren; Ähren einzeln, endständig oder eine Rispe bildend (sind die Rispenäste sehr kurz, ist der Blütenstand kopfig [kugelig oder eiförmig] oder zylindrisch). Oft sind die ♂ Blüten zusammen mit den ♀ Blüten in denselben Ähren, dabei sind die ♂ Blüten entweder an der Spitze oder an der Basis jeder Ähre. Oft auch sind ♂ und ♀ Blüten in verschiedenen Ähren, wobei die ♂ Blüten in 1 bis mehreren Ähren an der Spitze des Blütenstandes sind; bei dieser Trennung sind häufig an der Spitze der obersten ♀ Ähren (1geschlechtige Ähren werden der Kürze halber als ♂ Ähren oder ♀ Ähren bezeichnet) noch ± zahlreiche ♂ Blüten zu finden; gelegentlich finden sich an der Basis der endständigen ♂ Ähre einige ♀ Blüten. ♂ Blüten: 1 Tragblatt, kein Vorblatt, kein Perigon, Staubblätter 3, selten 2. ♀ Blüten: 1 Tragblatt, Frucht von einem verwachsenen Vorblatt, Fruchtschlauch ( Utriculus ), umschlossen (Merkmale an den reifen Fruchtschläuchen für die Systematik besonders wichtig), kein Perigon. Reife Frucht den Fruchtschlauch oft nicht ausfüllend, linsenförmig (wenn 2 Narben) oder 3kantig (wenn 3 Narben).

Die Gattung Carex ist auβerordentlich artenreich; sie ist über die ganze Erde verbreitet. Kükenthal (1909) unterscheidet in seiner Monographie der Gattung Carex 793 Arten. Viele seiner Arten sind seither weiter gegliedert worden, und in großen Gebieten ist die Gattung Carex noch wenig studiert, so daß man etwa mit 2000 Arten rechnen kann. Davon dürften ungefähr ¾ dem eurasiatisch-nordamerikanischen Florenelement angehören. In den tropischen Gebieten gibt es verhältnismäßig wenig Carex arten; sie besiedeln dort vor allem die Gebirge. ( Ausführliche und interessante pflanzengeographische Angaben in Kükenthal 1909). - Die meisten Arten wachsen auf nassen bis feuchten Böden, wenige an sehr trockenen Standorten; sie treten oft bestandbildend auf ( Großseggensümpfe, Krummseggenrasen).

Die Chromosomenzahlen der Gattung Carex bilden eine aneuploide Reihe von n = 6 bis 56, wovon jede Zahl zwischen 12 und 43 von 1 bis mehreren Arten belegt wird. Die Chromosomenzahlen nahe verwandter Arten bilden gelegentlich eine kurze aneuploide Reihe, wobei in den Sätzen mit höheren Chromosomenzahlen einzelne Chromosomen deutlich kleiner sind. Man nimmt deshalb an, daß Chromosomen brechen können und die Teile als selbständige Chromosomen weiterbestehen (zahlreiche experimentelle Untersuchungen in der Gattung Luzula bestätigen diese Ansicht). Gleich aussehende Pflanzen haben gelegentlich verschiedene Chromosomenzahlen. Polyploidie ist bisher erst bei 3 Arten festgestellt: Carex humilis Leysser , C. flacca Schreber und C. siderosticta Hance (Ostasien). Apomixis ist nicht nachgewiesen. Zytogenetisch untersucht ist nur die Gruppe der C. flava . Bei vielen Arten ist die Chromosomenzahl nur an einer Pflanze (meist in der Pollenmeiose) festgestellt worden. Alle untersuchten Arten haben sehr kleine, weniger als 1 μ (1/1000 mm) lange Chromosomen. Literaturzusammenstellung von Davies (1956).

Untersuchungsmaterial; Bestimmung der Arten.

Das Einarbeiten in die Kenntnis der Gattung Carex bietet keine großen Schwierigkeiten, wenn man beim Sammeln und Bestimmen die folgenden Angaben beachtet: 1. Man sammle die Pflanzen nur, wenn reife oder nahezu reife Früchte vorhanden sind ( Fruchtschläuche lösen sich ab, wenn Ähren zwischen den Fingern leicht gedrückt werden). Reife Früchte sind vorhanden in der kollinen Stufe um Mitte Juni; in der montanen Stufe 3-4 Wochen später, in der subalpinen und alpinen Stufe Ende Juli bis anfangs September. 2. Man sammle die Pflanzen vollständig, d. h. ganze Horste, und achte darauf, daß auch eventuell vorhandene Ausläufer nicht abbrechen. 3. Man nehme von jeder Art mehrere Pflanzen mit wegen der Variabilität gewisser Merkmale. 4. Beim Bestimmen muß man zuerst die Verteilung der ♂ und ♀ Blüten in den einzelnen Ähren und im ganzen Blütenstand genau untersuchen. Weiter muß die Zahl der Narben festgestellt werden. Da die Narben an den reifen Früchten meist abgebrochen sind, präpariert man Früchte aus den Fruchtschläuchen heraus. Sind die Früchte linsenförmig, im Querschnitt 2eckig oder oval, so sind 2 Narben vorhanden; sind die Früchte ± deutlich 3kantig, sind 3 Narben vorhanden. Die Merkmale an den Fruchtschläuchen prüfe man stets an mehreren Fruchtschläuchen (wenigstens 10fach vergrößernde Lupe und schief auf das Objekt fallende Beleuchtung). Da es oft unmöglich ist, Formen eindeutig mit Worten zu beschreiben, vergleiche man stets auch die Zeichnungen.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Poales

Family

Cyperaceae

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