Ceratozetidae

Weigmann, G. & Miko, L., 2006, Hornmilben (Oribatida) [pages 323 to 417], Hornmilben (Oribatida) [Dahl, Tierwelt Deutschlands, Teil 76], Keltern: Goecke & Evers, pp. 323-417 : 378-380

publication ID

Weigmann2006pp323to417

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6263123

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/E68B2A2C-2047-358F-D3FB-D153BC97C287

treatment provided by

Thomas

scientific name

Ceratozetidae
status

 

Ceratozetidae View in CoL Jacot, 1925

Diagnose: Mit Lam, Trl vorhanden oder fehlend; Tut und Cus vorhanden; Ptm meist unbeweglich (bei Diapterobates beweglich); 10-15 ng, 4-6 g, 1 ag, 2 an, 3 ad. Nymphen mit Makroskleriten.

Die Familie wird in mehrere Unterfamilien eingeteilt. Ihre im Untersuchungsgebiet vorkommenden Gattungen sind: Ceratozetinae Jacot, 1925, mit Ceratozetes , Ceratozetoides ; Trichoribatinae Shaldybina, 1966, mit Trichoribates , Diapterobates , Jugatala und Oromurcia ; Sphaerozetinae Shaldybina, 1966, mit Sphaerozetes , Edwardzetes , Fuscozetes und Melanozetes . In phylogenetischer Hinsicht können die Einteilungen noch nicht als gesichert gelten, zumal für viele außereuropäische Arten und Gattungen die definierenden Merkmale nicht dokumentiert wurden. Wenigstens manche Familien- oder Gattungs-Aufspaltungen basieren nur auf typologischen Kriterien, d. h. auffällige einfache Merkmale werden ohne Betrachtung des phylogenetischen Werts zur Definition benutzt; oft sind die Taxa mit Kombinationen plesiomorpher Merkmale oder mehrfach konvergent auftretenden Merkmalen definiert worden.

Die Familie Humerobatidae Grandjean, 1970, mit Humerobates könnte auf der Basis der Adult-Merkmale ebenfalls als Unterfamilie hierher gehören, wo die Gattung früher auch eingegliedert wurde. Jedoch haben die Nymphen zusätzlich zu den bei Ceratozetoidea üblichen Makroskleriten auf dem Notogaster auch poröse Mikrosklerite an den Notogasterborsten; diese Besonderheit von Humerobates rechtfertigt eine eigene Familie (Grandjean 1970b). Da die porösen Mikrosklerite als Autapomorphie der Oripodoidea angesehen werden, wäre eine Eingliederung der Humerobatidae in die Oripodoidea eigentlich geboten. Weil der Habitus von Humerobates einen Benutzer der Tabellen verleiten kann, bei Ceratozetidae zu suchen, und da die Adulten typische Merkmale (wie 6 Paar Genitalborsten, gut entwickelte Tutorien und Discidien mit Custodien) mit den Ceratozetoidea gemeinsam haben - im Kontrast zu den meisten Vertretern der Oripodoidea - wird einer gründlichen Revision der Verwandtschaftsverhältnisse nicht vorgegriffen.

1. Pteromorphen durch ein dünnes Scharnierband beweglich ..................................................................2

- Pteromorphen fest mit Notogaster verbunden ....................................................................3

2. (1) Cuspis kurz oder nicht deutlich entwickelt; Translamelle nur eine Linie oder ein sehr schmales Band; 10 Paar Notogasterborsten reduziert. (+) Lamellen schmal; Tutorium mit freier Spitze; Notogastervorderrand als schmale Verbindungsbrücke zwischen den Pteromorphen ausgebildet; 6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig [211h] ............................................................... Humerobates Sellnick, 1928 (siehe Humerobatidae ) (S. 395)

- Cuspis deutlich, breit und lang; Translamelle deutlich; 13 Paar Notogasterborsten kräftig und lang. (+) Tutorium breit, weit vorgezogen; Notogastervorderrand bei Bothridien nach hinten ausgebuchtet, mit Brücke über Prodorsum; 6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig. [207a,b] ................................................................ Diapterobates Grandjean, 1936 (S. 386)

3. (1) Notogasterborsten deutlich sichtbar, ± lang ...............................................................................4

- Notogasterborsten klein, fein und oft kaum sichtbar .........................................................................9

4. (3) Translamelle deutlich als Band ausgebildet .........................................................................5

- Translamelle fehlt, nur als Linie vorhanden oder sehr schmal .............................................................................7

5. (4) Lamellen bis zur Translamelle sehr stark konvergierend, Translamellen-Basis deshalb sehr kurz; Cuspides eng beieinander. (+) 10-14 Paar Notogasterborsten; Femora I und II unterseits blattförmig verbreitert; Tutorium mit einfacher, langer, freier Spitze; Notogastervorderrand bildet eine schmale Brücke über dem Prodorsum; 6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig [209d,e] .................................................................... Fuscozetes Sellnick, 1928 (S. 391)

- Lamellen bis zur Translamelle weniger stark konvergierend, Translamellen-Basis deshalb vergleichsweise breit; Cuspides nicht oder weniger eng beieinander. (+) 10-11 Paar Notogasterborsten; Femora nicht blattförmig verbreitert .........................................................................6

6. (5) Cuspis mit ein bis zwei Spitzen; Tutorium gerade, mit einfacher, langer, freier Spitze (selten mehrspitzig). (+) Notogastervorderrand bildet eine schmale Brücke über dem Prodorsum; 4-6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig. [208] ....................................................................... Trichoribates Berlese, 1910 (S. 388)

- Cuspis kurz und gerundet; Tutorium rund nach unten gebogen, höchstens mit kleiner Ecke. (+) Notogastervorderrand bildet eine schmale Brücke über dem Prodorsum; 6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig [207c] ..................................................................... Jugatala Ewing, 1913 (S. 387)

7. (4) Lamellen nur bis etwa zur Mitte des Prodorsum reichend, ohne Cuspis [209a]. (+) Translamelle ± als Linie sichtbar oder ein sehr schmales Band; Tutorium ohne freie Spitze; 10 Paar Notogasterborsten; 6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig; Femora nicht blattförmig verbreitert ...................................................................... Edwardzetes Berlese, 1914 (S. 390)

- Lamellen weiter als bis zur Mittel des Prodorsum reichend, mit Cuspis .......................................................................8

8. (7) Cuspis ohne Außenzahn. (+) Translamelle fehlend oder nur als Linie sichtbar; Tutorium schmal, vorn ohne oder mit kleiner Spitze; 13-15 Paar deutliche Notogasterborsten; 6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig; Femur II blattförmig verbreitert[210] ........................................................ Melanozetes Hull, 1916 (S. 391)

- Cuspis mit großem Außenzahn [207f]. (+) Lamellen und Cuspides breit; Translamelle fehlt; Tutorium mit einfacher, langer Spitze; Rostrumvorderrand zweispitzig; 10-12 Paar kräftige Notogasterborsten; Beine 3-krallig............................................................. Oromurcia Thor, 1930 (S. 387)

9. (3) Pteromorphen mit Scheinspalte (helle Querzone zwischen dunkleren Rändern) [206g]. (+) Cuspides mit Außenzahn; Rostrum 3-spitzig, d.h. Mittelzahn so groß wie Seitenzähne der Incisur; Beine 3-krallig, ± dunkel gefärbte, größere Tiere (> 600 µm), vergleichweise breit wirkende Arten ...................................................................... Ceratozetoides Shaldybina, 1966 (S. 385)

- Pteromorphen ohne Scheinspalte...............................................10

10. (9) mit deutlicher Translamelle. (+) Cuspis so breit wie Lamelle; Sensillus keulenförmig; Tutorium mit langer freier Spitze; Notogaster mit 10-11 Paar sehr kleinen bis reduzierten Borsten; 6 Paar Genitalborsten; Beine 3-krallig. [211a-g] ................................................................... Sphaerozetes Berlese, 1885 (S. 394)

- Ohne Translamelle. (+) Cuspis meist schmaler als Lamelle; Tutorium mit freier Spitze; Notogaster mit 10-11 Paar sehr kleinen bis reduzierten Borsten; 6 Paar Genitalborsten; Beine 1-oder 3-krallig [203-206] .................................................................. Ceratozetes Berlese, 1908 (S. 381)

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