Hypericum perforatum L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Hypericaceae, Birkhaeuser Verlag : 713-714

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/ED36A5A3-22C6-75C7-259C-45A29695B797

treatment provided by

Donat

scientific name

Hypericum perforatum L.
status

 

Artengruppe des Hypericum perforatum L.

Gewöhnliches Johanniskraut

0,2-1 m hoch, am Grunde verholzt. Stengel meist mehrere, aufrecht, mit 2 oder 4 ± deutlichen bis geflügelten Kanten. Blätter schmal bis breit oval, unterseits am Rande und oft auch auf der Fläche mit sitzenden, schwarzen Drüsen. Blüten meist in vielblütigen, rispigen Blütenständen. Kelchblätter schmal bis breit lanzettlich, stumpf oder kurz zugespitzt oder allmählich in eine feine Spitze verschmälert, ganzrandig, am Rande und auf der Fläche meist ± dicht mit sitzenden, schwarzen Drüsen besetzt (Punkte und Striche); nie gestielte Drüsen vorhanden. Kronblätter 2-4mal so lang wie der Kelch, wie der Kelch mit sitzenden, nie mit gestielten Drüsen besetzt. - Blüte: Sommer bis Herbst.

Die Artengruppe des H. perforatimi umfaßt in Mitteleuropa 6 Arten, von denen besonders H. erosimi und H. Desetangsii kritisch sind (Schwarz 1965). Die Ursachen der Schwierigkeiten der systematischen Gliederung der Gruppe sind bedingt durch die apomiktische Fortpflanzung von H. perforatimi s. str. und durch Bastardierungen. H. perforatimi ist tetraploid (2n = 32) und bildet nur etwa 3% normale Embryosäcke, bei den andern besitzt die Eizelle eine nicht reduzierte Chromosomenzahl; es entstehen so triploide bis pentaploide Bastarde, die dem H. perforation ähnlich sind (es entstehen auch Bastarde bei Bestäubung mit Pollen von Arten außerhalb der Gruppe, z. B. mit H. hirsutum Nr. 5 [2n = 18], H. montanum Nr. 10 [2n = 16] und H. pulchrum Nr. 11 [2n = 18]). Eine Bestäubung der Blüten von H. perforatimi ist stets notwendig ( «Befruchtung» des Polkerns) sonst degeneriert der Embryo und es entwickeln sich keine Samen (alles nach Noack 1939). H. erosimi ist ebenfalls tetraploid (2n = 32), doch ist über die Fortpflanzung dieser Art nichts bekannt. Ob auch unter den andern Arten der Gruppe, die diploid sind (2n = 16), asexuelle Sippen Vorkommen, ist nicht bekannt. Die Verbreitung der Sippen, ihre Ökologie und Fortpflanzung müssen weiter untersucht werden, bevor eine befriedigende Gliederung der Artengruppe möglich ist.

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