Knautia drymeia Heuffel

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Dipsacaceae, Birkhaeuser Verlag : 350

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/F67E7710-7475-DB25-BA60-972995D6A305

treatment provided by

Donat

scientific name

Knautia drymeia Heuffel
status

 

Knautia drymeia Heuffel

Ungarische Witwenblume

Unterscheidet sich von K. silvatica (Nr. 2) durch folgende Merkmale: Pflanze in allen Teilen meist kleiner; Rhizom monopodial: endet mit einer endständigen, jedes Jahr weiterwachsenden Blattrosette, der blühende Stengel entsteht seitenständig in den Achseln vorjähriger Blätter (nicht endständig); Internodien ± gleich lang; Haare am untern Stengel, auf den Blättern und an den Rändern der Hüllblätter einheitlich, fein und nur 0,4 - 7,5 mm lang; Blätter beiderseits ± dicht behaart, die mittleren und obern 1½ -3mal so lang wie breit; Kelch am Grunde mit 0,3 - 0,5 mm langen feinen Haaren; Kelchborsten in ein 0,2-0,3 mm langes Haar auslaufend; Kronen violett bis rosa, die randständigen oft nur wenig vergrößert (bei allen andern Arten des Gebiets meist sehr deutlich vergrößert!); Früchte 4 - 5 mm lang, mit 0,4 - 0,7 mm langen Haaren. - Blüte: Sommer und früher Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 20: Material ( var. nympharum [Boiss. et Heldr.] Szabo, var. tergestina [Beck] Briq., var. centrifrons [Borb.] Szabo) aus den Bergamasker Alpen, aus dem Nordapennin, aus Serbien, Slowenien und Triest (Ehrendorfer 1962). 2n = 40: Material aus Ungarn (Baksay 1956), var. drymeia aus Serbien, Bosnien, Kroatien, Kärnten, Burgenland, Niederösterreich (Ehrendorfer 1962; es wurden auch 2n = 38 und 42 - 44 gefunden).

Standort. Kollin und montan, seltener subalpin. Nährstoffreiche Böden in halbschattigen, warmen Lagen. Laubmischwälder, Gebüsche.

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Pflanze ( östlich): Nordapennin, Südalpen, Ostalpen, Westungarn, Balkanhalbinsel ( südwärts bis zum Olymp), Sachsen, Tschechoslowakei. Verbreitungskarte von Ehrendorfer (1962). - Im Gebiet: Südliches Tessin und anschließende italienische Gebiete, Misox, Veltlin, Puschlav, Comerseegebiet, Bergamasker Alpen; ziemlich häufig.

Bemerkungen. K. drymeia umfaßt diploide und tetraploide, morphologisch nur wenig differenzierte Sippen. Im Gebiet tritt nur die diploide var. centrifrons (Borb.) Szabo auf, die eine südalpin-nordapenninische Verbreitung besitzt. Die systematische Wertigkeit der verschiedenen Sippen ist noch abzuklären. K. drymeia ist nach morphologischen und zytologischen Merkmalen die ursprünglichste Art der Gattung (Ehrendorfer 1962).

Mit K. intermedia Pernh. et Wettstein werden Pflanzen bezeichnet, die schmale, gelbborstig behaarte Blätter besitzen und in den Südostalpen auftreten; sie müssen K. drymeia untergeordnet werden. Kunz (in Becherer "Fortschritte 1970") gibt K. intermedia aus dem Berninagebiet an. Ihre Abgrenzung gegenüber K. drymeia, var. centrifons , die in den benachbarten Südalpen ebenfalls noch in hohen Lagen wächst (nach Braun-Blanquet und Rubel 1932-1935 im Puschlav noch bei 1450 m und im Misox noch bei 2100 m), ist noch zu prüfen.

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