Cryptus spissus, Schwarz, 2015

Schwarz, Martin, 2015, Zur Kenntnis paläarktischer Cryptus-Arten (Hymenoptera, Ichneumonidae, Cryptinae), Linzer biologische Beiträge 47 (1), pp. 749-896 : 820-822

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5415465

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/FC3D87DE-B035-3E61-17A0-FDDAEED0B5AB

treatment provided by

Marcus

scientific name

Cryptus spissus
status

sp. nov.

28. Cryptus spissus nov.sp.

Holotypus (♀): " Turkey E 40km NE Muradiye 2200m, 5.7.2000 leg. M. Halada", " Holotypus ", " Holotypus Cryptus spissus SCHWARZ des. Mart. Schwarz ‘13" (Linz).

Paratypen (19♀♀, 1333): Türkei: gleiche Daten wie Holotypus (17♀♀, 833; Linz, Schwarz); Ost- Türkei, Agri env., 27.6.1993, leg. Mi. Halada (2♀♀, 233; Linz) ; Ost-Türkei, Karabulak env., 26.6.1993, leg. Jiroušek (233; Linz) ; Ost-Türkei, Karabulak env., 27.6.1993, leg. K. Deneš (13; Linz) .

Aufgrund der Form der Bohrerspitze lässt sich C. spissus nov.sp. im weiblichen Geschlecht von den ähnlichen Arten mit schwarzem Gaster ( C. adelungi KOKUJEV , C. adversus nov.sp., C. spiralis (GEOFFROY) , C. vicinalis nov.sp., C. viduatorius FABRICIUS ) leicht unterscheiden. Die Bohrerspitze ähnelt von diesen Arten am meisten C. spiralis (GEOFFROY) . Von dieser ist C. spissus nov.sp. zusätzlich durch die stark verdickten Tibien I gut abgrenzbar. Auffallend sind zudem die relativ grob gerunzelten Metapleuren.

Im männlichen Geschlecht gleicht C. spissus nov.sp. aufgrund der dorsal erweiterten und behaarten Clasper sehr stark C. adelungi KOKUJEV. Die Männchen beider Arten lassen sich nicht immer sicher trennen. Bei C. spissus nov.sp. sind die Tegulae oft caudal weiss gefärbt, der Subtegularwulst hat meist einen weissen Fleck, das Schildchen weist caudal meist eine weisse Färbung auf, das 2. Gastertergit ist durchschnittlich schlanker und die dorsale Erweiterung der Clasper ist in der Regel schwächer ausgeprägt.

Beschreibung (♀) (Abb. 39-43, 151): Fühler fadenförmig, ventral nicht abgeflacht und median nicht verbreitert, 35-38gliedrig, 3. Glied (ohne Anellus) 5,6-6,3-mal so lang wie breit; Gesicht dicht punktiert, Orbitae und manchmal Gesicht sublateral gekörnelt; Gesichtshöcker deutlich vorgewölbt; Clypeus mässig bis stark gewölbt, Untergrund glatt, ausser ventral mässig dicht bis dicht punktiert, Punkte unterschiedlich gross, Ventralrand breit niedergedrückt und nur sehr schwach konvex; Mandibeln mässig lang; Wangen 1,0- 1,1-mal so lang wie die Breite der Mandibeln; Genalleiste erreicht die Oralleiste, beide nicht deutlich erhöht; Schläfen glänzend, teilweise mit schwacher Körnelung, mässig dicht und mässig fein bis mässig grob punktiert, kurz behaart; Stirn mässig stark bis schwach u-förmig eingedrückt, ausser lateral deutlich gerunzelt, lateral punktiert und schwach gekörnelt, median mit dorsoventraler Leiste; Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 0,8-0,9-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander; zwischen Auge und lateralem Ocellus deutlich gekörnelt und matt und mit feiner zerstreuter Punktierung; Kopf hinter den Augen in Dorsalansicht schwach verschmälert und schwach konvex.

Pronotum lateral überwiegend gerunzelt, dorsal und ventral punktiert oder gerunzelt und mit Punktierung; Epomia kräftig; Mesoscutum auf glattem Grund mässig grob und dicht, auf den Seitenlappen häufig stellenweise zerstreut punktiert; Notauli lang und tief, mit feiner Querstreifung; Schildchen auf zumindest stellenweise schwach gekörneltem Grund mässig fein und zerstreut punktiert, apikal Punktierung dichter, lateral an der Basis von einer Leiste begrenzt; Mesopleuren deutlich gerunzelt und zusätzlich stellenweise punktiert, Speculum überwiegend punktiert, proximal mit einer punktfreien oder nur sehr zerstreut punktierten Fläche; Sternauli vorne tief und fein quergestreift, reicht bis zum Hinterrand der Mesopleuren; Praepectalleiste reicht dorsal nicht bis zum Subtegularwulst; Subtegularwulst mässig hoch und vorne schmal bis mässig schmal; Metapleuren vollständig und relativ grob gerunzelt, Juxtacoxalleiste teilweise vorhanden.

Propodeum mässig lang, beide Querleisten vollständig, die hintere kräftiger als die vordere, hintere Querleiste sublateral etwas erweitert; Area superomedia nicht abgegrenzt; Dorsolateralleisten fehlen; Propodeum vor der vorderen Querleiste gekörnelt, flach gerunzelt und manchmal mit einigen flachen Punkten, Propodeum ab der vorderen Querleiste deutlich und relativ grob gerunzelt, wobei die Runzeln zwischen den Querleisten am gröbsten sind; Stigmen 2,2-2,8-mal so lang wie breit.

Tibien I stark verbreitert und etwa so breit wie die Femora I; Femora III 5,6-mal so lang wie hoch; Tibien III in Lateralansicht mit Dornen, die deutlich über den Dorsalrand der Tibien reichen.

Areola im Vorderflügel stark vorne konvergierend, Vorderrand schmal, 0,2-0,3-mal so breit wie die breiteste Stelle der Areola; Nervulus antefurkal bis interstitial; Axillarader im Hinterflügel zum Flügelhinterrand schwach divergierend, apikal gerade und nicht zum Flügelhinterrand gekrümmt.

1. Gastersegment mässig schlank, Postpetiolus deutlich breiter als der Petiolus; Postpetiolus glänzend und mit schwacher Körnelung, zusätzlich fein bzw. mässig fein und zerstreut punktiert; 2. Gastertergit deutlich gekörnelt und matt, mit mässig feiner, aber relativ deutlicher und sehr zerstreuter Punktierung; Bohrerklappen 1,2-mal so lang wie die Tibien III; Legebohrer gerade und apikal leicht abwärts gekrümmt; Bohrerspitze 3,5- 3,6-mal so lang wie hoch, im Profil zwischen Nodus und knapp vor der Spitze nur schwach abfallend, subapikal mit einer Erhöhung und von da an zur Spitze stark abfallend, Nodus kaum erhöht und mit kleiner Kerbe, Zähnchen an der Bohrerspitze relativ fein.

Färbung: schwarz; weiss sind Fühlersattel, innere Orbitae ganz, äussere Orbitae teilweise, meist kleiner bis grosser Fleck auf dem Clypeus, Fleck auf den Wangen oberhalb der Mandibelbasis, selten Collare, häufig Tegulae apikal, meist kleiner Fleck auf dem Schildchen und Subtegularwulst; orange sind Trochantellen I, II und meist III jeweils teilweise, Femora, Tibien und Tarsen I und II; Tibien III apikal deutlich verdunkelt; Tarsen III überwiegend braun; Palpen dunkelbraun bis fast ganz schwarz; Flügel schwach getrübt und Pterostigma braun.

Körperlänge: 6,8-10,5 mm.

3 (Abb. 130): Ausser den geschlechtsspezifischen Unterschieden und der weissen Färbung ähnlich dem Weibchen.

Fühler 34-38gliedrig, Tyloide an den Gliedern 15/16-22/23; 3. Fühlerglied (ohne Anellus) 3,2-3,4-mal so lang wie breit; Wangen 0,7-mal so lang wie die Breite der Mandibelbasis; Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 0,8-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander.

Metapleuren netzförmig gerunzelt, wobei die Runzeln feiner sind als beim Weibchen.

Propodeum mit beiden Querleisten etwa gleich kräftig, wobei die hintere Querleiste median undeutlich sein kann; Area superomedia nicht abgegrenzt; Propodeum vor der vorderen Querleiste meist gerunzelt und mit punktförmigen Vertiefungen, seltener nur gerunzelt; Stigmen am Propodeum 2,3-2,8-mal so lang wie breit.

Femora III 5,4-6,3-mal so lang wie hoch.

Postpetiolus in der Apikalhälfte mässig dicht punktiert; 2. Gastertergit 1,5-1,8-mal so lang wie breit; Clasper am Ende abgestutzt, dorsal mit kleiner Erweiterung, diese kleiner als bei C. spiralis (GEOFFROY) und durchschnittlich kleiner als bei C. adelungi KOKUJEV , die Erweiterung dorsal dicht behaart und bildet in Dorsalansicht apicolateral einen deutlichen stumpfen Winkel.

Färbung: schwarz; weiss sind meist Scapus ventral, innere Orbitae ganz oder fast ganz und äussere Orbitae teilweise, grosser Fleck in der Gesichtsmitte oder zwei kleine Flecke in der Gesichtsmitte, Wangen, Fleck am Clypeus, Mandibeln grossteils bis nur wenig ausgedehnt, manchmal Palpen teilweise, manchmal Collare, meist Tegulae proximal und meist caudal, selten ganzer Aussenrand der Tegulae, meist kleiner Fleck am Schildchen, meist Subtegularwulst, Trochanteren I und meist II jeweils vorne; weisse Färbung der Facialorbitae durchschnittlich schmäler als bei C. adelungi KOKUJEV ; orange sind Femora, Tibien I und II, Tibien III ausser breit apikal, Tarsen I und II; Palpen überwiegend hellbraun.

Körperlänge: 7,5-10,5 mm.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Ichneumonidae

Genus

Cryptus

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