Cryptus albidentatus, Schwarz, 2015

Schwarz, Martin, 2015, Zur Kenntnis paläarktischer Cryptus-Arten (Hymenoptera, Ichneumonidae, Cryptinae), Linzer biologische Beiträge 47 (1), pp. 749-896 : 795-798

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5415465

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6491664

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/FC3D87DE-B05C-3E19-17A0-FA8FEC19B224

treatment provided by

Marcus

scientific name

Cryptus albidentatus
status

nom. nov.

11. Cryptus albidentatus nom.nov.

Itamoplex indicum JONATHAN, 2000 (präocc. in Cryptus durch Cryptus indicus CAMERON, 1897 ) – Holotypus (♀) nicht untersucht.

Der Holotypus war das bisher einzige bekannte Exemplar von Itamoplex indicum JONATHAN und wird in Kolkata ( Indien) aufbewahrt. Er konnte nicht untersucht werden, da biologisches Material in Indien nicht ins Ausland verschickt werden darf (KUMAR in litt.), was eine unsinnige Hürde für wissenschaftliche Arbeiten darstellt. Dr. G. Kumar fertige dankenswerterweise Bilder vom Holotypus an, die für die Interpretation der Art herangezogen wurden.

C. albidentatus nom.nov., C. dentipropodealis nov.sp. und C. duoalbimaculatus nov.sp. sind sich morphologisch und teilweise auch in der Färbung sehr ähnlich. Mit Ausnahme von C. dentipropodealis nov.sp. haben die Taxa am Schildchen basal zwei weisse Flecken und die Apophysen sind ebenfalls weisslich. C. duoalbimaculatus nov.sp. ist durch die Gasterskulptur leicht von den übrigen Arten unterscheidbar. C. albidentatus nom.nov. unterscheidet sich von C. dentipropodealis nov.sp. in beiden Geschlechtern durch die deutlich gerunzelten Petiolusseiten, die deutlichen Längsleisten am 1. Gastersegment und die ausgedehntere weisse Färbung, vor allem durch die zwei weissen Flecken am Schildchen.

Während das untersuchte Weibchen aus dem Iran sehr schlank ist, ist das Exemplar von Zypern sehr gedrungen. Das dritte untersuchte Weibchen, das aus Ägypten stammt, ist in den Proportionen in etwa intermediär. Deshalb wird provisorisch davon ausgegangen, dass es sich hierbei nur um eine Art handelt, auch wenn die Abweichungen über das normale Mass der Variabilität bei Cryptus hinausgehen. Nachfolgend wird eine Beschreibung beider Geschlechter gegeben, um sowohl die Variabilität im weiblichen Geschlecht, die sich durch die Untersuchung paläarktischen Materials gezeigt hat, aufzuzeigen und um das bisher unbekannte Männchen erstmals zu beschreiben.

Beschreibung (♀) (Abb. 14-16, 140): Fühler fadenförmig, ventral nicht abgeflacht und median nicht verbreitert, 38-39gliedrig, 3. Glied (ohne Anellus) 4,5-6,6-mal so lang wie breit; Gesicht dicht punktiert, wobei die Punkte am Gesichtshöcker fein und die übrigen mässig grob sind, Gesicht median glänzend und nicht gekörnelt, Orbitae deutlich gekörnelt und matt, sonst schwach gekörnelt und schwach glänzend; Gesichtshöcker deutlich vorgewölbt, niedriger als oder so hoch wie der Clypeus; Clypeus stark gewölbt, nicht gekörnelt und glänzend, dorsal eher dicht und sonst zerstreut punktiert, Punkte von unterschiedlicher Grösse, sowohl feine als auch mässig grobe Punkte vorhanden, Ventralrand schwach konvex; Mandibeln kurz; Wangen 0,8-1,0-mal so lang wie die Breite der Mandibeln; Genalleiste erreicht die Oralleiste, beide nicht deutlich erhöht; Schläfen auf Höhe des unteren Augenrandes mässig breit, auf glattem Grund mässig dicht und fein punktiert, kurz behaart, längste Haare etwa 0,3-mal so lang wie der Durchmesser eines lateralen Ocellus; Stirn mässig stark und u- bis v-förmig eingedrückt, kräftig gerunzelt, lateral fein punktiert und schwach gekörnelt, median mit angedeuteter dorsoventraler Leiste; Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 0,6-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander; Kopf hinter den Augen in Dorsalansicht stark verschmälert und nur schwach konvex.

Pronotum lateral gestreift und gerunzelt, dorsal punktiert; Epomia kräftig; Mesoscutum auf glattem Grund deutlich und dicht punktiert, Punkte mässig grob; Mittellappen lateral etwas quergestreift; Notauli lang und mässig tief, mit feiner Querstreifung; Schildchen auf glattem Grund mässig fein und etwas zerstreut punktiert, lateral nicht von einer Leiste begrenzt; Mesopleuren gerunzelt und punktiert, vor dem Speculum gestreift, Speculum mit einer unterschiedlich grossen glatten Stelle, sonst auf glattem Grund mässig fein und etwas zerstreut punktiert; Sternauli mässig tief bis tief und deutlich quergestreift, erreichen den Hinterrand der Mesopleuren; Praepectalleiste reicht dorsal fast bis zum Subtegularwulst; Subtegularwulst niedrig und vorne deutlich abgerundet; Metapleuren vollständig gerunzelt, Juxtacoxalleiste basal vorhanden oder ganz fehlend.

Propodeum mässig lang, mit beiden Querleisten vollständig, wobei die hintere Querleiste kräftig ist, die vordere Querleiste stellenweise undeutlich; Area superomedia schwach bis deutlich abgegrenzt und sechseckig; Propodeum ab der vorderen Querleiste deutlich gerunzelt, Propodeum vor der vorderen Querleiste gerunzelt, manchmal mit eingestreuten Punkten oder kräftig und dicht punktiert, nicht gekörnelt; Apophysen deutlich zahnförmig abstehend und nach caudal gerichtet; Stigmen 2,2-2,6-mal so lang wie breit.

Tibien I nur schwach verbreitert; Femora III 4,5-5,4-mal so lang wie hoch; Tibien III in Lateralansicht mit Dornen, die über den Dorsalrand der Tibien reichen; Tarsen III gedrungen bis schlank, 3. Glied 2,5-3,1-mal und 5. Glied 3,0-3,9-mal so lang wie breit (dorsal gemessen).

Areola im Vorderflügel deutlich nach vorne konvergierend, Vorderrand 0,2-0,4-mal so breit wie die breiteste Stelle der Areola; Nervulus im Vorderflügel antefurkal; Axillarader im Hinterflügel zum Flügelhinterrand konvergierend.

1. Gastersegment gedrungen bis schlank, Ventro- und Dorsolateralleisten deutlich, Petiolus lateral deutlich quergestreift und gerunzelt, Postpetiolus deutlich bis nur wenig breiter als der Petiolus, Seitenränder des Postpetiolus annähernd parallel oder bogenförmig mit der breitesten Stelle hinter der Mitte, gekörnelt und matt, zusätzlich mit zerstreuten Punkten; 2. und 3. Gastertergit deutlich gekörnelt und matt, zusätzlich mit einzelnen sehr feinen und kaum erkennbaren Punkten; Bohrerklappen 1,1-1,2-mal so lang wie die Tibien III; Legebohrer gerade; Bohrerspitze 3,9-4,4-mal so lang wie hoch, im Profil zwischen Nodus und Spitze gerade, Nodus etwas erhöht und mit kleiner Kerbe, Zähnchen an der Bohrerspitze ventral gleichförmig, mässig kräftig und mit mässig grossem Abstand zueinander.

Färbung: schwarz, weiss bzw. weisslich sind Orbitae ausser ventral, kleiner Fleck auf dem Clypeus, Mandibeln dorsobasal und ventrobasal, Collare, Hinterrand des Pronotums sublateral, Fleck vor den Tegulae, Tegulae teilweise, manchmal Fleck auf dem Mesoscutum median, häufig Leisten vor dem Schildchen, je ein länglicher Fleck auf dem Schildchen basolateral, selten ein undeutlicher Fleck auf dem Schildchen apikal, Hinterschildchen, Subtegularwulst und Apophysen am Propodeum; orange sind manchmal Scapus ventral, Gaster (Petiolus teilweise und Gaster apikal können schwach verdunkelt sein), Beine ganz bis überwiegend; Coxen und Trochanteren jeweils teilweise, Tibien III apikal und Tarsen III teilweise können schwarz sein; Vorderflügel nicht bis schwach verdunkelt; manchmal Fühler und Palpen braun.

Körperlänge: 8,4-10,7 mm.

3: Ausser den geschlechtsspezifischen Unterschieden und der weissen Färbung ähnlich dem Weibchen.

Fühler 38-40gliedrig, Tyloide an den Gliedern 17/18-23/24; 3. Fühlerglied (ohne Anellus) 2,9-3,6-mal so lang wie breit; Wangen 0,6-0,8-mal so lang wie die Breite der Mandibelbasis; Stirn u- bis schwach v-förmig eingedrückt, überwiegend gerunzelt, nicht gestreift, lateral punktiert; Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 0,5-0,7-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander.

Pronotum lateral ausgedehnt punktiert, median und teilweise ventral gerunzelt; Juxtacoxalleiste auf den Metapleuren proximal vorhanden oder ganz fehlend.

Propodeum mit beiden Querleisten etwa gleich kräftig oder die vordere bzw. die hintere etwas kräftiger als die andere, die vordere Querleiste kann median fehlen; Area superomedia deutlich bis nicht abgegrenzt; Propodeum vor der vorderen Querleiste wabenartig gerunzelt, ohne deutliche Punkte; Apophysen deutlich, aber kürzer als beim Weibchen und nach caudal gerichtet; Stigmen am Propodeum 2,3-2,8-mal so lang wie breit.

Femora III 5,7-7,0-mal so lang wie hoch.

Petiolus mit Ventrolateralleisten, lateral deutlich gerunzelt, dorsaler Bereich des Petiolus lateral schwach gekörnelt und mit einzelnen Punkten, Dorsolateralleisten fehlen am Petiolus; 2. Gastertergit 1,2-1,6-mal so lang wie breit; Clasper apikal gerundet und dorsal ohne Erweiterung.

Färbung: schwarz; weiss sind meist Scapus ventral, innere Orbitae ganz und äussere Orbitae teilweise, Fleck im Gesicht median, Clypeus teilweise, Mandibeln basal bis ausser den Zähnen ganz, Palpen teilweise, Collare, meist Dorsalrand des Pronotums lateral oder nur ein Fleck proximal, Fleck auf dem Mesoscutum median, Tegulae ganz oder teilweise, Leisten vor dem Schildchen, je ein Fleck auf dem Schildchen lateral, Hinterschildchen, Subtegularwulst, manchmal Apophysen am Propodeum, manchmal Propodeum im Bereich der hinteren Querleiste teilweise, Coxen I und Trochanteren I jeweils vorne, meist Coxen II und Trochanteren II jeweils vorne, Tibien I und II jeweils dorsal, meist Tarsen I dorsal teilweise, Ring der Tarsen III; orange sind Gaster ausser Clasper oder nur Tergite 2-4 teilweise, Femora I und II ganz oder teilweise, Femora III ganz oder nur basal, meist Trochanteren ganz oder teilweise, Tibien I und II ausser der weissen Färbung, meist Tibien III ausser breit apikal, meist Tarsen I und II teilweise.

Körperlänge: 9,8-10,3 mm.

U n t e r s u c h t e s M a t e r i a l: Zypern: Limassol, 25.11.1934, leg. G.A. Mavromoustakis (1♀; London) .

Turkmenien: Bezirk Merw, Badchys Naturschutzgebiet Eroyulanduz, 19.- 20.4.1993, leg. P. Cate & A. Dostal (13; Linz).

Usbekistan: Uskbekistan or., 5 km W Ddjizak, 39,9N, 67,5E, 23.5.1994, leg. J. Halada (13; Linz) GoogleMaps .

Iran: Khashv , 21.4.2011, leg. H. Barahoei (1♀; Schwarz) .

Syrien: 40 km NE Damascus, 22.6.1996, leg. Ma. Halada (13; Linz) .

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Ichneumonidae

Genus

Cryptus

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