subsp. tridentinus var. rhaeticus subsp. tridentinus subsp. defloratus Carduus acanthoides Für das Land var. rhaeticus Beiträge zur Flora von Österreich, II Stöhr, O. Pilsl, P. Essl, F. Hohla, M. Schröck, C. Linzer biologische Beiträge 2007 2007-07-23 39 1 155 292 R6S5 [151,352,1467,1489] Magnoliopsida Asteraceae Carduus Plantae Asterales 18 173 Tracheophyta species defloratus  SW des Tauernhauses (Ostabfall des Gamsbichlkogels), ca. 1670m, 8839/4, 02.07.2005, leg./det. OS, Herbarium OS/LI.  Tirol: Osttirol, Hohe Tauern, Rieserferner Gruppe, Defereggental, Patschertal, Silikat-Steinrasen im zentralen Talbodenbereich, ca. 1955m, 9039/3, 06.07.2006, vid. OS. – Osttirol, Hohe Tauern, Rieserferner Gruppe, Defereggental, Ausgang des Patschertales, Almrasen bei der Patscher Alm, ca. 1740m, 9039/3, 06.07.2006, vid./phot. OS. – Osttirol, Hohe Tauern, Lasörlinggruppe, Defereggental, Trojer Almtal, Almrasen bei der Vorderen Trojer Alm, ca. 1840m, 9039/4, 07.07.2006, vid. OS. – Osttirol, Hohe Tauern, Lasörlinggruppe, Defereggental, Reggnalm, Almrasen, ca. 2150m, 9039/4, 03.07.2006, vid. OS. – Osttirol, Hohe Tauern, Lasörlinggruppe, Defereggental, Gritzer Alm, Almrasen, ca. 2000m, 9040/3, 04.07.2006, leg./det. OS, Herbarium OS/LI.  Neu für Salzburg. Nach FISCHER et al. (2005)unterscheidet sich diese Unterart von  Carduus defloratusvon der typischen Form durch durchwegs fiederspaltige bis -schnittige, kräftig bedornte, beiderseits blaugrüne Laubblätter, die einen krausen Rand aufweisen (vgl. Abb. 4). Die Anmerkung in der aktuellen österreichischen Exkursionsflora, wonach es sich um eine "problematische Sippe" handelt, die "wahrscheinlich eine Hybride mit  C. acanthoides" darstellt, beruht nach H. MELZER (schriftl. Mitt.) auf ein Missverständnis: Sie betrifft nur einen alten Herbarbeleg aus Kärnten, den A. Polatschek gesehen und revidiert hat (vgl. HARTL et al. 1992). Jedoch wird von KAZMI (1964)in seiner Revision der Gattung  Carduuserwähnt, dass in den Alpen zwischen der subsp. tridentinusund der subsp. defloratuseine Introgressionszone mit zahlreichen intermediären Formen ausgebildet ist.  Die subsp. tridentinuswird von FISCHER et al. (2005)als fraglich für Salzburg, Tirolund Vorarlbergangegeben; in Österreichsoll sie gesichert nur in Kärntenvorkommen, was durch zwei Belege aus diesem Bundesland im Herbarium Melzer (schriftl. Mitt. H. MELZER) bestätigt wird. Gemäss JANCHEN (1956-1960; sub var. rhaeticus) soll sie zudem in Salzburg, Tirolund Vorarlbergvorkommen. Nach der auf Herbarrevisionen basierenden Verbreitungskarte in KAZMI (1964)tritt diese Unterart in Nord- und Osttirol sowie in Kärntenauf. AESCHIMANN et al. (2004)wiederum führen sie in Österreichnur aus Nord- und Osttirol an. In der Flora von POLATSCHEK (1997)scheint diese Sippe aber nicht auf. Umso wichtiger erscheint es daher, auf diese wenig beachtete, sehr kontrovers behandelte Sippe hinzuweisen und an dieser Stelle gesicherte Funde aus Osttirol und Salzburganzuführen. In Osttirol ist die subsp. tridentinusin durchwegs typischen Formen nicht selten im Defereggental in der hochmontan-subalpinen Stufe über höchstens schwach basenhältigen Silikatgesteinen anzutreffen, weshalb sie ein gewisses Gegenstück zur meist kalkliebenden subsp. defloratusdarstellen dürfte. Nicht selten werden Almrasen, Wegränder oder auch gefestigte Lawinar- und Schuttrasen eingenommen, wie auch im Land Salzburgbeobachtet wurde.  Carduus acanthoideskonnte als Begleiter bislang nirgends festgestellt werden, wonach die obige Ansicht von H. Melzer bekräftigt wird. Für das LandSalzburg waren noch keine gesicherten Nachweise bekannt; allein LEEDER & REITER (1958) führen diese Sippe als var. rhaeticusan und schreiben "bei Fusch nach Hegi", jedoch wurde diese Angabe nie bestätigt, weshalb sie unter Berücksichtigung der verlässlichen Verbreitungsangaben bei KAZMI (1964)doch sehr zweifelhaft erscheint.