Aleochara meridionalis, Kapp, 2007

Kapp, A., 2007, Revision der Aleochara heeri-Gruppe mit Beschreibung einer neuen Art aus Italien (Coleoptera, Staphylinidae, Aleocharinae), Linzer biologische Beiträge 39 (1), pp. 371-404 : 378-381

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5409047

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https://treatment.plazi.org/id/03ADE810-FFE9-FF82-FF37-FBC7FD8EFE83

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Aleochara meridionalis
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sp. nov.

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T y p e n m a t e r i a l: Holotypus (): Italia, Basilicata 5324 [Exkursionsnummer], Mte. Pollino 29.V. 2002, 2240 m Schneefeldrand , leg. Ing. A. Kapp / Holotypus Aleochara meridionalis KAPP 2004 (cKap). Paratypen: I t a l i e n Piemonte: Macugnaga, leg. Sharp, 2 ( BMNH) ; Limone, Bec Valetta , 1600 m, 18.VI.1951, leg. Fagel, 15, 2 ( IRSNB, cKap) ; Limone, Maire del Cros , 17.VI.1951, 1500-1600 m, leg. Fagel, 2 ( IRSNB) ; Cuneo , Colle della Maddalena , 21.V. 2000, 1990 m, leg. Angelini, 1 (cAng) ; Lombardia: Sondrio, Monte Rolla , 1900 m, VII.1975, leg. Diotti, 1 (cZan) ; BS Breno, Passo Croce Domini , 2000-2150 m, leg. P. & P. Visentini, 1 (cZan) ; Bergamo, Pizzo Arera, Mandrone , 2100 m, Tal nach Norden , Vegetation auf Fels , 28.VI.1998, 1, 2 (cZan) ; Trento - Alto Adige: Monte Baldo , 2070 m, VII.1948, leg. M. Pochon, 3, 1 ( NHMW) ; Monte Baldo , [18]96, leg. Breit, 3 ( NHMW) ; Monte Baldo, Pra Alpesina , 1800-2000 m, 11.VI.1972, 10, 9 (cZan) ; Dolomiten, 1900 m, Rifugio Scalorbi , 13.VI.1976, leg. Zanetti, 1 (cZan) ; Monti Lessini, NW Rifugio Scalorbi , 2000 m, 30.VI.1995, leg. Assing & Bellin, 1 (cAss) ; Gr. Carega, Tal zwischen Scalorbi und Cima Posta, 1700-1900 m, Gesiebe von Salix, Rhododendron und Dryas , 18.VI.1995, leg. Zanetti, 1 (cZan) ; Monti Lessini, 1 km S Rifugio Scalorbi, Mt. Plische, N-Seite, 1900 m, Schneefeldrand , 31.V.2003, 1 (cSch) ; Monte Pasubio , 29.VI.[18]94, 3, 4 ( ZSM) ; Monte Pasubio , leg. Holdhaus, 1 ( NHMW) ; V.[al] Lorina , 10.VII.[18]94, Sammlung Dr. K. Daniel, 1 ( ZSM) ; Adamello, Monte Mattoni , leg. Breit, 8, 4 ( NHMW, MHNG) ; Adamello, Campolaro , leg. Breit, 1 ( NHMW) ; Monte Pari , [19]03, leg. Ganglbaur, 2 ( NHMW) ; Emiglia-Romagna: Romagna, 1400 m, For di Campigna , M. Falco, 15.V.1982, leg. G. Sama, 1 (cZan) ; Rovina-See , leg. Dr. K. Singer, 1 ( ZSM) ; Monte Cimone, Nordhang , margine nevaio, 1950 m, 8.VI.1997, leg. Zanetti, 4 (cZan) ; Umbria: SE Terni, Mti. Reatini, Pso. Terminillo, 1900 m, Rasen an Schnee , 3.VI.2000, leg. P. Wunderle, 1 (cAss) ; Mte. Terminillo , 5.-19.VI.1926, 1 ( NHMW) ; Collesanto , 26.V.[18]90, 1, 3 ( ZSM) ; Collesanto , 26.V.[18]90, Sammlung Dr. K. Daniel, 1, 3 ( ZSM) ; Marche: Monti Sibillini, tra Rifugio Zilioli e Lago Pilato , margine nevaio, 2100 m, 1.VII.2002, 5, 1 (cZan) ; Abruzzo: Monte Graeco , leg. Paganetti, 1 ( NHMW) ; Gran Sasso, Campo Imperatore , 2000 m, 31.V.2001, leg. F. Angelini, 15, 1 (cAng, cKap) ; L’Aquila, Gran Sasso , 2100-2200 m, 6.VI.1952, leg. Fagel, 1 ( IRSNB) ; Maiella, Passo Tettone, 1600 m, Schneerand , 28.V.2003, 1, 1 (cKap) ; Maiella, Monte Focalone, Schneefeldrand , 15.VI. 2001, 2520 m (1, 1), 2670 m (1, 2) (cKap) ; Maiella , Maielletta zum Monte Focalone, 2100-2200 m, 25.V.2003, 1 (cKap) ; Monti della Laga, Pizzo di Sevo , 2400-2419 m, 23.VI.2000, 1, 2 (cKap) ; Campania: Mti. Picentini, Mte. Cervialto , VI.1956, leg. Ruffo, coll. Scheepeltz, 1, 1 ( NHMW) ; Basilicata: Monte Pollino, 2240 m, Gesiebe an Schneefeldrand in Gipfelnähe , 29.V.2002, leg. Kapp, 15, 20 (cKap, cAss, MHNG, NHMW) ; Casteluccio, 750 m, an Rehkadaver , 28.V.2002, leg. Kapp, 1 (cKap). F r a n k r e i c h: Alpes Maritimes: Col Cayolle, 6.VII. [19]38, leg. Ochs, 1, 1 ( NHMG) ; Col Cayolle , 14.VII.1938, 1 ( ETHZ) ; St. Martin Vesubie, Lac Nigre , 2350 m, 27.IX.1967, leg. Decolle, 1 ( IRSNB) ; S c h w e i z: Valais: [Saas] Almagel , VIII.1967, leg. Toumayeff, 1 ( MHNG) ; Simplon , VIII.1962, 1, 2 ( MHNG) ; Laggintal , VI.1962, leg. Toumayeff, 1 ( MHNG) ; Ticino: Val Verzasca, Lago d´Efra , 1900 m, 18.VI.1946, leg. Bänninger, 1 ( NHMW) .

D i a g n o s e Körper parallel, schwarz, schwach glänzend; Mundteile und Tarsen rötlichbraun; Behaarung weisslich grau, anliegend; auf Halsschild und Flügeldecken deutlich und Oberfläche dadurch grau schimmernd; Beine schlank, Vorder- und Mittelschienen mit abstehenden, starren Borsten; Mittelschienen leicht gekrümmt; Hintertarsen schlank, kürzer als die Hinterschienen (0,77); das erste Tarsenglied so lang wie das zweite und dritte zusammen und so lang wie das letzte.

B e s c h r e i b u n g:MesswertedesHolotypus[inmm]:Kopfbreite0,53; Antennenlänge 1,30; Augenlänge 0,20; Schläfenlänge 0,20; Halsschildlänge 0,58; Halsschildbreite 0,78; Flügeldeckennahtlänge 0,53; Flügeldeckenbreite 0,95; Abdomenbreite 0,90.

Kopf mässig dicht, deutlich punktiert, auf der Kopfoberfläche weitläufiger; zwischen den Punkten glatt und glänzend; Behaarung lang, rau aufstehend, nach vorn und innen gerichtet. Augen relativ gross, aus dem Kopfumriss deutlich vorstehend, länger als die Schläfen (1,16). Labrum: ( Abb. 43 View Abb ); Mandibeln: ( Abb. 44 View Abb ); rechte Maxille: ( Abb. 45 View Abb ); Labialtaster: ( Abb. 46 View Abb ); Ligula: ( Abb. 47 View Abb ); Fühler des ( Abb. 34 View Abb ) kräftig, knapp über zweimal so lang wie die Halsschildlänge (2,15), Glied I bis III gestreckt, Glied II und III etwas schlanker als Glied I, Glied IV eineinhalb bis zweimal so lang wie breit, Glied V bis VII fast quadratisch, VIII bis X schwach quer, das Endglied ( Abb. 35 View Abb ) so lang wie Glied IX und X zusammen, parallel, zur Spitze abgerundet.: Fühler kürzer (1,85 mal so lang wie der Halsschild), Endglied ( Abb. 36 View Abb ) nur an der Basis parallel, apikal zugespitzt verrundet.

Halsschild gross, stark quer (1,38), knapp hinter der Mitte am breitesten; nach vorne etwas stärker als nach hinten verengt; Hinterecken fast völlig abgerundet; Vorderrand gerade. Halsschildbehaarung entlang der Mittellinie nach hinten, sonst fast waagrecht nach aussen gerichtet.

Flügeldecken kurz, seitlich nur schwach erweitert, über den Schultern so breit wie der Halsschild; die breiteste Stelle am Beginn des letzten Drittels. Flügeldeckennahtlänge kürzer als die Halsschildlänge (0,87); Behaarung an der Naht gerade nach hinten gerich- tet, seitlich davon bis ins erste Drittel der Flügeldecken fast quer, von da an schräg nach hinten aussen gerichtet; Hautflügel vollständig ausgebildet. Vorder-, Mittel- und Hintertarsen: Abb. 32 View Abb ; Klauenglied der Hintertarsen: Abb. 33 View Abb .

Abdomen fast so breit wie die Flügeldecken (0,95), bis zu Tergit IV nur geringfügig erweitert, fast parallel, ab Tergit V nur mässig verengt; Tergit III bis V mit tiefem, basalem Quereindruck; Punktierung in den Querfurchen grob und dicht; Tergit VI in der Basalhälfte dicht, nach hinten wesentlich feiner punktiert.

: Sternit VII mit langen, am Ende umgebogenen Haarborsten, diese länger als ein Drittel des Sternits. Sternit VIII nach hinten dreieckig verlängert, Spitze verundet, mit langen Haarborsten ( Abb. 37-39 View Abb ); Tergit VIII: Abb. 40 View Abb ; Aedoeagus: Abb. 24, 25 View Abb .

: Sternit VIII: Abb. 41 View Abb ; Tergit VIII: Abb. 42. View Abb

D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e: A. meridionalis unterscheidet sich von den anderen Arten der A. heeri -Gruppe durch den Ventralfortsatz des Aedoeagus, die Form der im Aedoeagus liegenden Sklerite und die letzten beiden Hinterleibssegmente. Der Ventralfortsatz ist in der Mitte immer konkav verengt und an der schmalsten Stelle oft kaum von der halben Breite des Ventralfortsatzes. Die im Inneren des Aedoeagus liegenden Sklerite sind ähnlich wie bei A. heeri , apikal aber kräftiger gekrümmt und dornartig verlängert. Die Länge des Sklerit-Enddorns ist je nach geographischer Herkunft verschieden; am kürzesten ist sie in Populationen aus den nördlichen und nordwestlichen Randgebieten (Meeralpen, Wallis).

V a r i a b i l i t ä t Die Art ist in der Grösse sehr variabel, sind 3,3-5,0 mm (4,0 mm) 2,8-4,6 mm (39 mm) lang.

: Sternit VIII: die Spitze des dreieckig ausgezogenen Hinterrandes ist unterschiedlich breit, mit deutlichen Hinterecken oder abgerundet ( Abb. 37-40 View Abb ).

Aedoeagus: Stark variabel ist die Form des Ventralfortsatzes ( Abb. 25 View Abb , 26 View Abb b-31b). Bei Betrachtung dieses Merkmales allein erwecken Extremformen den Eindruck, verschiedenen Arten anzugehören. Da aber Übergänge auch innerhalb von Populationen auftreten und nicht mit anderen Merkmalen korrelieren, besteht an der Zugehörigkeit zur Art kein Zweifel. In Ventralansicht ist die Verengung in der Mitte immer deutlich und in Kombination mit dem hakenartig verlängerten Apex des Skleritpaares ( Abb. 26 View Abb a-31a) eine konstante Merkmalskombination.

Spermathek: Der Ductus der Spermathek ist entweder schwach gebogen ( Abb. 68, 69 View Abb ), einfach s-förmig ( Abb. 66, 67, 70 View Abb ) bis verknotet ( Abb. 71 View Abb ) oder in einer Windung abgebogen. Alle Variationen sind innerhalb einer Population möglich.

D e r i v a t i o n o m i n i s: Der Name (Adjektiv) bezieht sich auf die Verbreitung südlich des Alpenbogens.

L e b e n s w e i s e Aleochara meridionalis hat wie alle Arten der A. heeri -Gruppe ein hohes Feuchtigkeitsbedürfnis und wurde an Schneerändern, unter Steinen, im Rasen an Schnee und in feuchten Streuauflagen (Salix, Rhododendron, Dryas) gefunden. Die neue Art wurde in Höhen zwischen 1500 bis annähernd 2700 m gesammelt. Einmal wurde sie an einem verwesenden Rehkadaver in der montanen Stufe nachgewiesen.

V e r b r e i t u n g Aleochara meridionalis ( Karte 3 View Karte 3 ) ist vom Südrand der Alpen ( Frankreich: Meeralpen; Schweiz: Wallis, Tessin; Italien: Südtirol, Trentino) über den gesamten Apennin bis Süditalien verbreitet. Entlang des Alpensüdrandes ist eine Zone

vorhanden, in der sich die Verbreitungsgebiete von A. meridonalis und A. heeri überschneiden. Die Art fehlt bisher auf Sizilien.

IRSNB

Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique

NHMW

Naturhistorisches Museum, Wien

ZSM

Bavarian State Collection of Zoology

MHNG

Museum d'Histoire Naturelle

NHMG

Goteborgs Naturhistoriska Museet

ETHZ

Eidgenoessische Technische Hochschule-Zentrum

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Staphylinidae

Genus

Aleochara

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