Perilitus consuetor NEES 1834

Haeselbarth, E., 2008, Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae), Linzer biologische Beiträge 40 (2), pp. 1013-1152 : 1058-1060

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https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5429994

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https://treatment.plazi.org/id/03F23953-FFB9-FFBE-00ED-E4E4FBECFB12

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Perilitus consuetor NEES 1834
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Perilitus consuetor NEES 1834 View in CoL ( Abb. 108-116 View Abb )

Perilitus consuetor NEES VON ESENBECK 1834 View in CoL , Hym. Ichn. affin. Mon. 1: 30..

: Vorderflügel 2,4-2,7 mm lang, Fühler und Körper von ähnlicher Länge. Antennen ( Abb. 108 View Abb ) mit 24 (2) oder 25 (1) Gliedern, ihre Geissel zur Basis kaum, zur Spitze nur sehr allmählich verschmälert, deren erste beiden Glieder gleich lang, weniger als dreimal, die subapikalen Glieder weniger als eineinhalbmal so lang wie breit. – Kopf ( Abb. 109 View Abb ) von oben gesehen rechteckig, die Schläfen bald hinter den Augen rundlich verschmälert. Augen mässig gross. Scheitel und Stirn glatt und glänzend, die letztere unten vor allem seitlich etwas chagriniert, das Stemmaticum klein, die Ocellen klein, in flachem Dreieck stehend, POL kleiner als OOL. Gesicht ( Abb. 110 View Abb ) quer, ziemlich flach, sehr dicht körnig gerunzelt. Clypeus breit, nur an der Basis schwach konvex, fast ganz glatt und glänzend, am Vorderrand breit aufgebogen. Clypealgrübchen tief, etwas mehr als doppelt so weit voneinander wie von den Augen entfernt. Wangenfurchen relativ lang, kaum kürzer als die Breite der Mandibelbasis. Occipitalcarina in der Mitte undeutlich oder dort kurz unterbrochen.

Pronotum an den Seiten oben glatt, darunter dicht, doch fein runzlig, die krenulierte Querfurche läuft seitlich in dieser Runzelung aus. Mittellobus des Mesoscutum ziemlich dicht haarpunktiert, seine Seitenloben grösstenteils glatt, entlang der Notauli behaart. Die letzteren relativ schmal und flach, vorn runzlig verbreitert, hinten ins gemeinsame Runzelfeld zusammenlaufend, das hinten abgerundet zugespitzt ist. Praescutellarfurche tief, mit Mittelkielchen und schwachen Seitenrunzeln. Scutellum glatt, mit mehr oder weniger deutlichem, querem Endgrübchen. Mesopleuren weitgehend glatt, die Sternauli breite, flache, schräge Zonen feinkörniger Runzelung, die, nach hinten verschmälert, kaum den Hinterrand des Sklerits erreichen. Sternalfurche ziemlich tief, krenuliert. Metapleuren und Propodeum dicht feinwabig runzlig, manchmal mit Spuren einer Felderung, das Propodeum hinten mässig tief ausgehöhlt, im Profil stark gewölbt, aber nicht scharf winklig. – Im Vorderflügel ( Abb. 111 View Abb *) ist das Stigma relativ breit, der Radius entspringt wenig hinter seiner Mitte, die Radialzelle ist kurz, der zweite Radiusabschnitt gleichmässig gekrümmt, der Metakarp von ca. 0,7 der Stigmalänge. – Beine schlank ( Abb. 112 View Abb *), die Hinterhüften glatt, die Hinterfemora knapp sechsmal so lang wie breit, das Verhältnis von Femur: Tibia: Tarsen der Hinterbeine beträgt ungefähr 1: 1,3: 1,1.

Erstes Hinterleibstergit (siehe Abb. 116 View Abb des überaus ähnlichen ersten Hinterleibstergits des) mässig schlank, ca. 1,75 mal so lang wie maximal und 5-6 mal so lang wie minimal breit, seine Stigmen seitlich meist etwas vortretend, ziemlich weit (weiter als bei den meisten anderen Arten) hinter der Mitte des Tergits liegend, seine Oberfläche mässig stark längsstrichelig, an den Seiten deutlich gerandet, der Rand nach vorn bis zu kleinen, schmalen, dorsopeähnlichen Vertiefungen reichend, unter der Randung mit flachen Glymmen. Legebohrer kurz, dolchartig, ein wenig ventrad gebogen, mit schwacher subapikaler Dorsalkerbe. Bohrerscheiden wesentlich kürzer als die Hinterfemora, meist sogar etwas kürzer als das erste Hinterleibstergit.

Grundfärbung schwarz, der Kopf – bis auf das Stemmaticum und die Stirn vor diesem – mehr oder weniger stark aufgehellt. Beine dunkelgelb, die Hinterhüften manchmal verdunkelt. Tegulae und Flügelgeäder braun.

: Vorderflügel ca. 2,4 mm lang, der Körper knapp ebenso lang, die Antennen ( Abb. 113 View Abb ) viel länger, mit 26 (1) oder 27 (2) Gliedern, zur Spitze allmählich verschmälert, die ersten beiden Geisselglieder gleich lang, wenig mehr als doppelt so lang wie breit, die subapikalen Glieder reichlich eineinhalbmal so lang wie breit. – Die Körperskulptur des Männchens ist allgemein glatter als beim Weibchen, das Gesicht ist nur fein punktiertchagriniert, der Clypeus fast ganz glatt, die Notauli sind tiefer als beim, die Sternauli kleiner, das Propodeum im Profil flach gerundet, das erste Hinterleibstergit glänzend, nur oberflächlich gestrichelt. – Das Männchen ist fast vollständig schwarz gefärbt, nur die Beine, bei schwarzer Basis, sind braun, die Tegulae dunkelbraun und das Flügelgeäder braun.

Neotypus (hiermit festgelegt):, "ex Ceutorhynchus scrobicollis (adult), coll. Brandenburg 24.4.01, pup: 11.5.01, em: 27.5.01". (München). - Weiteres Material: 1, 2, wie Neotypus, em. vom 22. bis 25.5.01 () bzw. 27.5.01 (). - 1, wie Neotypus, jedoch "around Berlin, 2.4.01". - 4, "ex Ceutorhynchus scrobicollis (coll X. 2002) 02.VI.2003 " (aus der Umgebung von Berlin). Fast allen Exemplaren ist ihr Kokon beigegeben. (München). - Bei den folgenden Exemplaren ist die Zugehörigkeit zu P. consuetor nicht völlig sicher: 1, England, Amat, Easter Ross. NH (New Hampshire, North) 4689. Mal. Tr. 7.89, I. Mac Gowan. NMSZ 1992.144 (Edinburgh). - 1, Dänemark, E-Jylland, Hojen Baek S of Vejle, T. Munk, 29.5.83 (München). - 1, Weissrussland, Krupky, M.t., Osechino, meadow wet, Y. Lobodenko leg. 5.8.199 5 (Minsk). - 1, Kasachstan: Karagandinsk, S Karakalinska Kent, 17.6.195 9, Tobias (St. Petersburg). - 1, g. Ulytau, Karagan. 2.6.196 2, Tobias (St. Petersburg). Unter Vorbehalt wird hier ein sehr ähnliches Tier angefügt, das als Imaginal-Parasit aus Ceutorrhynchus assimilis PAYK. gezogen wurde:, NL, "J.P.O., brief 3461, Ankeveen (?), 20.8.53" (Leiden). Es weicht von P. consuetor u. a. durch folgende Merkmale ab: Die Antennen haben nur 22 Glieder, deren subapikale Glieder gestreckter sind; die Radialzelle ist etwas schmaler; das erste Hinterleibstergit ist ohne deutliche Randung, ohne Dorsopen und ohne Glymmen. – Ebenfalls wird als fraglich zu P. consuetor ein mit 28 Fühlergliedern im Museum Edinburgh gestellt. Es ist etwas schlanker gebaut und etwas heller gefärbt und ist etikettiert: "Herts., Harpenden Rothamsted Expt. Stat. 31/VII-1/VIII/94, A.K. Murchie" und "Reared from adult Ceutorhynchus assimilis (old generation) on spring oilseed rape".

Die Art ist ein Imaginalparasit von Ceutorhynchus scrobicollis NERESH. & WAGNER (Curculionidae) .

Bei der von SPEYER 1925 als Perilitus melanopus bezeichneten, aus Ceutorrhynchus quadridens PANZER gezogenen Art könnte es sich – wegen der nahen Verwandtschaft der Wirte – um die vorliegende Spezies oder eine eng verwandte handeln. Er beschreibt ausführlich Lebensweise und Larvalentwicklung.

Perilitus consuetor wurde von NEES 1834 nach einem einzigen Männchen beschrieben. Dieser Typus dürfte nicht mehr existieren. Die Originalbeschreibung ist zwar nicht so ausführlich, um die Art ganz eindeutig zu erkennen, zumal es sich um ein Männchen handelt, doch passen zu ihr recht gut die Männchen der vorliegenden Art. Da jetzt von dieser Zuchtmaterial vorliegt – von Frau Dr. Esther Gerber, Delémont, gesammelt, gezogen und freundlich zur Verfügung gestellt – kann auch das Weibchen sicher zugeordnet und die Spezies damit klar charakterisiert werden. Die Futterpflanze des Wirtskäfers, die Knoblauchsrauke Alliaria petiolata (Cruciferae) (und damit sicher auch der Käfer selbst) kommt zweifellos auch bei Sickershausen (bei Würzburg) vor, dem Fundort des ursprünglichen Typus.

Perilitus consuetor i st P. colesi sehr ähnlich. Die letztere Art ist allgemein grösser, robuster und mit gröberer und ausgedehnterer Oberflächenskulptur als Perilitus consuetor . Auch sind bei P. consuetor die Beine schlanker (Hinterbeine Abb. 112 View Abb * und Abb. 104 View Abb *) und die Radialzelle im Vorderflügel ist kürzer ( Abb. 111 View Abb ), das gemeinsame Runzelfeld der Notauli ist bei P. consuetor meist kürzer und hinten gerundet zugespitzt, bei P colesi ausgedehnter und hinten abgestutzt, die Schläfen sind bei P. colesi hinter den Augen schneller gerundet als bei P. consuetor ( Abb. 102 und 107 View Abb bzw. Abb. 109 und 114 View Abb ). Ausserdem weichen bei den beiden Spezies die Form der Sternauli und des Mesosoma (im Profil) sowie die Lage der Stigmen am ersten Hinterleibstergit etwas voneinander ab ( Abb. 105 View Abb und Abb. 116 View Abb ). Diese Unterschiede könnte man zum Teil auf die verschiedene Grösse der Wirte zurückführen, doch spricht auch folgendes dafür, dass es sich um zwei verschiedene Spezies handelt: P. colesi legt seine Eier in die Larven des Wirtes Hypera postica ab, wenn die adulte Wespe auch erst aus dem fertigen Käfer schlüpft; bei P. consuetor hingegen erfolgt die Eiablage wahrscheinlich (sie wurde allerdings anscheinend noch nicht direkt beobachtet) in die Imago des Wirtes Ceutorhynchus scrobicollis .

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Braconidae

Genus

Perilitus

Loc

Perilitus consuetor NEES 1834

Haeselbarth, E. 2008
2008
Loc

Perilitus consuetor

NEES VON ESENBECK 1834
1834
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