Beiträge zur Kenntnis der Oribatiden (Acari) Europas I. Zwei neue Arten der Gattung Suctobelba Paoli aus der Oberlausitz (DDR): Suctobelba scalpellata n. sp. und Suctobelba secta n. sp. Author Moritz, M. text Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 1970 45 1 8 http://unknown journal article ORI10858 Suctobelba secta nov. spec. Diagnose: Notogasterborsten ti und ms nur leicht s-foermig geschwungen. Hinterlobe des Bothridialbechers mit dem Becher verbunden. Rostrum mit Rostralrinne. Apicallobus schmal und spitz, saebelartig nach vorn gekruemmt . Rostralzahn dreieckig spitz, mit geraden Kanten. Rostralincisur dorsad gegen die Insertionsalveole des Rostralhaares gerichtet. Ihre caudale Begrenzung keine durchgehende Linie (Latero-frontalansicht!). Habitus: Die Typusserie besteht aus 11 Exemplaren. Laenge : 237 ym (Holotypus), im Mittel 239 ym (220-258 ym ); Breite: 125 ym (Holotypus), im Mittel 130 ym (118-138 ym ); Notogasterlaenge : 155 ym (Holotypus), im Mittel 153 ym (143-163 ym ). Die Exemplare sind von mittelbrauner Faerbung . Prodorsum: Rostrales Prodorsum auffallend breit. Der Vorderrand des Rostrum besitzt median eine deutliche Vorwoelbung in der Breite der Rostralrinne, die bis kurz hinter die Insertionsalveolen der Rostralhaare reicht. Der Apicallobus ist schmal und spitz und saebelartig nach vorne gekruemmt . Der um ein geringes laengere Rostralzahn hat dagegen die Form eines spitzen dreieckigen Zahnes mit geraden Seiten. Er ist an seiner Basis doppelt so breit wie der Apicallobus und deutlich vom Lateralrand des Prodorsum abgesetzt. Die Rostralincisur ist entsprechend der gebogenen Form des Apicallobus dorsad gegen die Insertionsalveole des Rostralhaares gerichtet. Durch eine an der Innenseite des lateralen Tectum verlaufende Falte wird die proximale Haelfte der Incisur stark eingeengt. Durch eine staerkere Aufwoelbung an der Basis des Rostralzahnes erscheint die caudale Begrenzung der Rostralincisur in ihrem mittleren Bereich unterbrochen. Diese Verhaeltnisse sind nur in latero-frontaler Ansicht erkennbar! Die medialen Tectopedialraender bilden zwei feine, unregelmaessig verlaufende Linien, die jederseits den Grund der Rostralincisur erreichen. Im vorderen Bereich der Tectopedialfelder werden diese Cuticularlinien durch wenige grosse lobenartige Knoten unterbrochen. Auf gleicher Hoehe sind median ein bis drei ebenso gestaltete Einzelknoten angeordnet. Die durchgehenden medialen Tectopedialraender begrenzen einen fuer die Art charakteristischen Mittelstreifen des rostralen Prodorsum, der durch seine Granulierung gegenueber den voellig glatten Lateralpartien noch besonders hervorgehoben wird. Zwischen den grossen Knoten des Mittelstreifens und den Rostralhaaren befinden sich im allgemeinen zwei mehr oder weniger unterbrochene transversale Cuticularlinien, die auch die Seiten des Prodorsum bedecken. Abb . 3. Suctobelba secta n. sp. (Holotypus), Dorsalansicht. Abb . 4. Suctobelba secta n. sp. - a Rostrum dorso frontal, b Rostrum latero-frontal (Holotypus), c Sensillus. Die Lateralfelder sind gut begrenzt. Ihr Vorderende ist durch eine deutliche Erweiterung gekennzeichnet. Die Lamellarknospe ist in die Laenge gezogen und besteht aus einem caudalen kompakteren Teil und einem weit schwaecher entwickelten schmaleren Vorderabschnitt. Die interbothridialen Kaemme sind schmal und lateral gegenueber den Bothridialbechern, die sie zu einem Teil ueberdecken , ohne besondere Ausbuchtung. Die sehr breite Hinterlobe des Bothridialbechers ist mit dem Becher verbunden. Der Sensillus besteht aus einem langen Stiel und einer auffaellig kurzen und sehr schmalen lanzettlichen Keule, die distal einige wenige kleine Doernchen besitzt. Der caudale Abschnitt des Prodorsum ist einschliesslich der Tectopedialfelder und Lateralfelder gleichmaessig granuliert. Einzelne groessere Cuticularknoten fehlen in dieser Granulierung. Notogaster: Wulstartige Verdickungen des Notogastervorderrandes sind kaum vorhanden. In der Hoehe der interbothridialen Kaemme ist der Vorderrand soweit gegen die Kaemme vorgeschoben, dass er an der Beruehrungsstelle leichte Eindellungen aufweist. Ein auffallend breiter Medianstreifen des Notogastervorderrandes ist schwaecher sklerotisiert und zieht sich ein Stueck weit auf den Notogaster herauf. Die 10 Borstenpaare sind von normaler Laenge . Die Borsten ta sind medio-craniad gebogen. Bei den Borsten ti und ms ist eine s-foermige Kruemmung , wie sie z. B. fuer Suctobelba trigona (Michael) charakteristisch ist (vgl. Moritz, 1970), nur leicht angedeutet. Alle uebrigen Borsten sind einfach caudad gekruemmt . Holotypus : Der Holotypus (Kat.-Nr. 331 606E/1 ) sowie 8 Paratypen (Kat.-Nr. 331/E/2-4 und 7-11 ) befinden sich in Alkohol konserviert im Zoologischen Museum der Humboldt-Universitaet zu Berlin. 2 weitere Paratypen (Kat.-Nr. 331/606F/5 und 6 ) sind im Staatlichen Museum fuer Naturkunde Goerlitz deponiert. Fundort: Die Bestimmung des Locus typicus und die Beschreibung der Probenstellen ist durch die entsprechenden Angaben bei Suctobelba scalpellata n. sp. gegeben.