Holarktische Bienenarten - autochthon, eingeführt, eingeschleppt
Author
Ebmer, A. W.
text
Linzer biologische Beiträge
2011
2011-07-25
43
1
5
83
journal article
8372
10.5281/zenodo.4524335
3521b9ea-1966-43de-9660-e56c258390f3
0253-116X
4524335
Halictus
(
Vestitohalictus
)
tectus
RADOSKOWSKI 1875
Abb. 8
,
♀
, Seite 77.
Erste mir zur Determination vorgelegte Exemplare waren neu für die Nearktis:
USA
,
Pennsylvania
, Philadelphia, an Unkrautpflanzen nahe der Ben Franklin Parkway,
N39,96
W75,17
,
23.8.2005
, 13,
24.8.2005
,
1♀
, leg. Sam Droege. In seiner Internet-Information nennt Droege auch Funde aus Beltsville,
Maryland
.
Die Exemplare von
H. tectus
können nach ihren Merkmalen keinem Gebiet der autochthonen Verbreitung zugeordnet werden. Entsprechend der wirtschaftlichen Verflechtungen und damit Möglichkeiten der Verschleppung bieten sich die Länder Südeuropas (
Italien
,
Griechenland
) eher an.
H. tectus
ist in Südeuropa von
Italien
bis in den Ägäischen Raum und bis in den
Iran
verbreitet, vom Kaukasus (locus typicus "Kaukasus", vom Autor nicht näher definiert) nach Westen über den pannonischen Raum bis in den Osten Österreichs verbreitet. Eine rezent isolierte Population in Südtirol, Vinschgau. Die Population in der
Schweiz
,
Wallis
, ist verschollen, letzte Funde von Sion,
27.7.1967
,
♀
, leg. Ebmer.
Die sehr nahestehende
Halictus pulvereus
MORAWITZ 1873 von Kleinasien
über den
Iran
, Zentralasien bis in die
Mongolei
verbreitet, vielleicht westlich bis
Griechenland
mosaikartig verzahnt. Wegen der sehr geringen taxonomischen Merkmale wären genetische Untersuchungen sinnvoll, über den Status der beiden Taxa mehr zu wissen. Doch
H. tectus
ist nach den neuesten Erkenntnissen nicht bis in die
Mongolei
reichend (
EBMER 2005b: 368
). Das habe ich S. Droege in meinem Brief vom
14.10.2005
ausdrücklich mitgeteilt, aber er hat trotzdem die Verbreitung in seiner Internet-Darstellung wieder "bis in die
Mongolei
" angegeben.