Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 1. Allgemeiner Teil: Brachychthoniidae Thor, 1934. Spezieller Teil: Liochthonius v. d. Hammen, 1959, Verachthonius nov. gen. und Paraliochthonius nov. gen.
Author
Moritz, M.
text
Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin
1976
52
27
136
http://unknown
journal article
ORI10013
Verachthonius
nov. gen.
Typusart:
Brachychthonius laticeps Strenzke
, 1951
Gattungsdiagnose:
Vom Liochthonius-Typ. Prodorsoma im
Verhaeltnis
zum Opisthosoma auffallend breit. Prodorsum und Notogaster glatt, ohne Ornamentation der Cuticula. Prodorsum breit und flach, ohne
Randzaehne
, aber mit deutlich vorragendem
aufgewoelbtem
Exobothridialhoecker
. Eine Margo lateralis fehlt dem vorderen und mittleren Notogasterschild. Das Pygidium besitzt eine deutliche Suprapleuralincisur (IcPy), an die sich ein transversaler Pygidiumwulst
anschliesst
, der vor der Basis der Borsten h2 und h3
bogenfoermig
mediad
verlaeuft
(Abb. 29 b). Die dorsalen
Koerperborsten
sind einfach, an der Basis
staerker
gegen den
Koerper
gebogen. Die Borste d2 ist mediad auf den Notogasterschild Na
gerueckt
. Die Borste ps2 steht hinter ps1, so
dass
das Pygidium 4 hintereinanderstehende mediale Borstenpaare besitzt (Abb. 29a).
Der Suprapleuralschild SpC ist mit dem vorderen Notogasterschild Na verschmolzen, bildet aber einen deutlich abgesetzten Randlobus. Es ist ein freier, gutentwickelter Suprapleuralschild SpE vorhanden. Alle anderen Suprapleuralschilde und die Podopleuralschilde fehlen. Der vordere Pleuralschild Pl1 ist frei.
Die Adanalplatten sind caudal verschmolzen. Die Adanalborsten sind einfache
duenne
Borsten und inserieren in
annaehernd
gleichem Abstand voneinander.
Die Genitalplatten besitzen ein Tectum. Sie sind deutlich
laenger
als die Anal- und Peranalplatten zusammengenommen. Genitalborsten 4 + 3. Agenitalschilde fehlen.
Coxisternalschilde durch eine
haeutige
Sternalleiste median getrennt. Coxisternalborsten 3 - 1 - (3 + 4).
Die Adoralborste or1 des Subcapitulum ist
kolbenfoermig
.
Diskussion:
Die Vertreter dieser Gattung wurden bisher in die artenreiche Gattung
Liochthonius
v. d. Hammen eingeordnet. Sie unterscheiden sich aber von den Arten dieser Gattung und
Paraliochthonius
nov. gen.
durch den Besitz des transversalen Pygidiumwulstes, die Stellung der Pygidiumborste ps2 hinter ps1, einen freien Suprapleuralschild SpE und durch die einfachen
borstenfoermigen
Adanalborsten sehr eindeutig.
Von
Liochthonius
unterscheidet sich die Gattung
ausserdem
durch die am Ende keulig verdickte mediale Adoralborste or1 des Subcapitulum und durch das Fehlen jeglicher Podopleuralschilde. Die Arten der Gattung
Liochthonius
besitzen dagegen stets der propodosomatale Podopleuralschild Ppl1. Weiterhin sind bei
Verachthonius
die Genitalschilde deutlich
laenger
als die Anal- und Peranalschilde zusammengenommen, bei
Liochthonius
dagegen deutlich
kuerzer
(vgl. Abb. 30).
Von
Paraliochthonius
nov. gen.
ist die Gattung
ausserdem
durch den Besitz eines Genitalschildtectum, das bei
Paraliochthonius
nov. gen.
fehlt, abzugrenzen. Unterschiede zwischen diesen beiden Gattungen bestehen weiterhin in der Beborstung der Coxisternalregion:
Verachthonius
3 - 1 - (3+4),
Paraliochthonius
nov. gen.
3 - 1 - (3 + 3).