Carex umbrosa HOST

Stöhr, O., Pilsl, P., Essl, F., Wittmann, H. & Hohla, M., 2009, Beiträge zur Flora von Österreich, III, Linzer biologische Beiträge 41 (2), pp. 1677-1755 : 1696-1697

Carex umbrosa HOST

Salzburg: Flachgau, E von St. Georgen bei Salzburg, Moospirach, ca. 440 m, 8043/1, 23.05.199 3, leg. R. Perl, det. HW, Herbarium HW/LI. – Pinzgau, Salzachtal, Kapruner Moor (Filzmoos), als Streuwiese bewirtschaftetes Niedermoor, ca. 750 m, 8742/2, 2.7.200 9, obs. HW. – Pinzgau, Salzachtal, 1,3 km N von Kaprun, 1,4 km S von Aufhausen, 1,3 km SE von Fürth, Wiesenbereiche unmittelbar E der Kapruner Ache, gedüngte Mähwiesen mit Resten von Feuchtvegetation vor allem entlang eines Entwässerungsgrabens, ca. 760 m, 8742/2, 16.05.200 6, leg./det. HW, Herbarium HW/LI. – Lungau, Taurachtal zwischen Mauterndorf und Tweng, Twenger Au N der Annakapelle, flachgründige Weiderasen über Kalkschotter, ca. 1180 m, 8847/2, 19.05.200 7, leg./det. PP, Herbarium PP. – Lungau, Murtal, NE Muhr, magere Weiden NW Laas, ca. 1250 m, 8847/3, 19.05.200 7, leg./det. PP, Herbarium PP. – Lungau (nahe der Grenze zur Steiermark), Seetal, nördlicher Ortsrand, Wegränder, ca. 1250 m, 8849/2, 19.05.199 6, leg./det. HW, Herbarium HW/LI.

Carex umbrosa hat im Bundesland Salzburg ein äusserst eigenartiges Verbreitungsbild, und zwar kommt sie mehr oder weniger flächendeckend im Alpenvorland und in den Kalkvoralpen sowie ebenfalls flächendeckend in den montanen Lagen des Lungaus vor. Aus dem übrigen Bundesland liegen nur wenige Angaben aus dem Pongau (vgl. STÖHR et al. 2002, EICHBERGER et al. 2008) und dem Pinzgau und zwar aus dem Bereich zwischen Kaprun und Zell am See vor, die durch obige Nachweise bestätigt oder ergänzt werden. Diese Verbreitung wird bereits bei LEEDER & REITER (1958) folgendermassen wiedergegeben: "In der Flyschzone (z.B. Haunsberg) und im Lungau verbreitet – sonstige Verbreitung prüfen!". Die nunmehrigen Nachweise im Pinzgau stellen mit Sicherheit nur mehr den Rest eines ehemals grösseren Vorkommens dar, wuchsen an den gegenständlichen Lokalitäten doch nur mehr wenige Horste entlang von etwas mageren Wiesenrainen oder Wiesenrainen oder im Bereich von gesetzlich geschützten Streuwiesen, während sämtliche Grünflächen im Umfeld durch landwirtschaftliche Intensivierung als Lebensraum für Carex umbrosa bereits zerstört sind. Will man die Reste ausserhalb der Schutzgebiete dokumentieren, muss man jedoch relativ früh im Jahr kartieren, da bedingt durch Beweidung oder Mahd spätestens Ende Mai eine Erfassung derartiger Sauergräser in den agrarisch intensiv genutzten Pinzgauer Niederungen nicht mehr möglich ist. Die drei Lungauer Vorkommen runden das durchgehende Verbreitungsbild der Art in diesem Salzburger Landesteil ab, die Angabe aus dem Flachgau ergänzt die dort bekannte Verbreitung.