Perilitus colesi ( DREA 1968)

Haeselbarth, E., 2008, Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae), Linzer biologische Beiträge 40 (2), pp. 1013-1152 : 1056-1058

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5429994

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https://treatment.plazi.org/id/03F23953-FFBF-FFBC-00ED-E4FBFDB1FC1D

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Valdenar

scientific name

Perilitus colesi ( DREA 1968)
status

 

Perilitus colesi ( DREA 1968) View in CoL ( Abb. 101-107 View Abb )

Microctonus colesi DREA 1968 , Ent. News 79: 98;.

: Vorderflügel, Körper und Fühler von ungefähr gleicher Länge, 2,5-3,3 mm lang, die Antennen ( Abb. 101 View Abb ) mit 22 (1), 23 (4), 24 (31), 25 (18) oder 26 (2) Gliedern, ihre Geissel zur Basis kaum, auch zur Spitze nur wenig verschmälert, die ersten beiden Geisselglieder ungefähr gleich lang, das erste manchmal ein wenig länger als das zweite, manchmal aber auch umgekehrt, beide mehr als doppelt so lang wie breit (2,2-2,4 mal); die subapikalen Glieder knapp anderthalb mal so lang wie breit. – Kopf ( Abb. 102 View Abb ) quer und relativ kurz, ca. 1,8 mal so breit und 1,3 mal so hoch wie lang, die Schläfen fast sogleich hinter den Augen verschmälert. Augen mässig gross, ihr kleiner Durchmesser ungefähr so gross wie die Schläfenbreite. Stemmaticum und Ocellen klein; OOL grösser als POL (ca. 1,2 mal). Occiput und Scheitel ziemlich glatt, die Stirn mit flacher Medianfurche, vor allem unten fein aber dicht chagriniert oder gestrichelt. Gesicht ( Abb. 103 View Abb ) quer, nur wenig konvex, dicht körnig gerunzelt. Clypeus nicht sehr hoch, sein Vorderrand aufgebogen, auch in der Mitte meist schwach gerundet, viel glatter als das Gesicht, aber nicht überall und immer ganz glatt. Clypealgrübchen mehr als doppelt so weit voneinander entfernt wie von den Augen. Wangenfurche ca. 0,7 der Breite der Mandibelbasis, ungefähr so lang wie der Abstand der Clypealgrübchen von den Augen. Occipitalcarina relativ kräftig, fast vollständig, nur in der Mitte kurz unterbrochen.

Pronotum fast durchwegs dicht und ziemlich kräftig gerunzelt, nur sein Oberrand etwas glatter; eine krenulierte Querfurche ist in diese Runzelung eingebettet. Mittellobus des Mesoscutum vorn dicht, doch fein runzlig punktiert, die Skulptur nach hinten langsam weniger dicht, die Seitenloben glatt, nur entlang der Notauli ebenfalls haarpunktiert (sh. DREA 1968, Fig. 3). Notauli scharf eingerissen, krenuliert, hinten in ein langes und breites gemeinsames Runzelfeld auslaufend, das hinten abgestutzt oder gerundet ist. Praescutellarfurche tief, mit Mittelkielchen und undeutlichen Seitenrunzeln. Scutellum stark konvex, ungerandet, glatt und glänzend, mit Endgrübchen. Mesopleuren mit breiten, schrägen nach hinten verschmälerten, kräftig gerunzelten Sternauli, die Mesopleuren auch oben dicht runzlig oder punktiert, dazwischen jedoch mit nach hinten verbreiterter glatter, glänzender Zone. Sternalfurche tief, krenuliert. Metapleuren und Propodeum ( DREA 1968, Fig. 4) dicht, doch relativ fein wabig bis körnig gerunzelt, manchmal mit feiner Felderung, das Propodeum verhältnismässig lang, hinten tief ausgehöhlt. – Im Vorderflügel ( DREA 1968, Figs 1 & 2, DREA ET AL.1972, Fig. 2) entspringt der Radius ziemlich weit hinter der Mitte des Stigmas, sein erster Abschnitt ist kurz, der zweite mehr oder weniger gleichmässig gebogen, die Radialzelle zugespitzt, der Metakarp 0,7-0,8 mal so lang wie das Stigma, meist etwas länger als bei P. stelleri . – Beine schlank ( Abb. 104 View Abb *), die Hinterhüften oben glatt, an den Seiten meist runzlig haarpunktiert, die Hinterfemora reichlich viermal so lang wie breit; die Längen von Femur: Tibia: Tarsen der Hinterbeine verhalten sich ungefähr wie 1: 1,45: 1, 25.

Erstes Hinterleibstergit ( Abb. 105 View Abb und DREA 1968, Fig. 5) ziemlich gleichmässig nach hinten verbreitert, knapp doppelt so lang wie maximal breit und 6-7 mal so lang wie minimal breit, die Oberfläche regelmässig, nicht allzu fein längsgestrichelt, wobei oft kleine Dorsopen leicht angedeutet sind. Legebohrer kurz, fast gerade, gleichmässig zugespitzt, mit subapikaler Dorsalkerbe; seine Scheiden deutlich kürzer als die Hinterfemora.

Färbung weitgehend variabel. Meist ist die Grundfärbung schwarz, wobei folgende Teile mehr oder weniger (bräunlich, rötlich bis zu gelb) aufgehellt sind: Die Beine (meist ausgenommen deren Basis, vor allem der Hinterhüften), Teile des Kopfes (vor allem die Mundregion, auch die Seiten des Kopfes und das Gesicht), manchmal auch Teile des Hinterleibs. Flügelgeäder braun.

: Vorderflügel 2,8-4,0 mm lang, der Körper etwas kürzer, die Antennen ( Abb. 106 View Abb ) etwas länger, mit 27 (6), 28 (10), 29 (12), 30 (9) oder 31 (2) Gliedern. Kopf von oben Abb. 107 View Abb . Das ist morphologisch dem überaus ähnlich, doch noch dunkler gefärbt, fast ganz schwarz mit Ausnahme der weitgehend helleren, doch kaum völlig gelben Beine, der etwas aufgehellten Mundregion, der zuweilen bräunlichen mittleren Hinterleibs-Sternite und dem hellbraunen Flügelgeäder.

Paratypen: U.S.A.: 1, "Moorestown, N.J., V. 1966, ex Hypera postica, L. Coles " (London). - 1, " Moorestown, N.J., V. 1967, field. coll. Hypera postica, W.H. Day " (London). - Weiteres untersuchtes Material: 1, gleiche Daten wie der zweite Paratypus, jedoch nicht als Paratypus ausgewiesen (München). - Irland, coll. Stelfox: 2, 1, Murrough, Co. Wicklow, AWS (1) 13.6.48. - 4, 1, wie vor. 30.5.54 "niger AWS". - 2, Murlough Ho. dunes, Co. Down, AWS, 8.6.57. - 1, Killoughter, Co, Wicklow, (1) 11.3.53. - 1, Glenasmole, Co. Dublin, (1) 27.6.40 (Washington, München). - Schottland: 1, Fife, Tentsmuir Nat. Res., 16.7.197 7, Noyes, Rogers & Huddleston (London). - 1, Rannoch, Perths. Native Pinewood, Mal. Trap MN 5655, I. MacGowan 7.90 NMSZ 1992.002 (Edinburgh). - Spanien: 1, Estartit, Laubgehölz, 2.-3.5.78, Söderlund (München). - 1, Zaragoza Prov., Los monegros, Retuerta de Pina, 30TYL 28.96, J. Blanco-Zumeta 3050, 7.5.91, NMSZ 1997.026, "coloured plates" (Edinburgh). - 1, Tenerife, Mt. Teno Mirador Pizo Ingleis 14.3.198 8, P.L. Scaromozzino (München). - Süd-Norwegen: 1, Signefjell, 1450m, 18.7.84, K.p. Bland (Edinburgh). - Dänemark: 1 ex coll. Schlick (Kopenhagen). - Bulgarien: 79, 50, meist Rodopi, leg. A. Zaykov (darunter mehrere

und aus Batshkovo, 14.5.197 7, an Medicago sativa, daher vermutlich vom selben Wirt wie die Typenserie.) ( Leiden , München ) (2 weitere dieser Serien weichen durch etwas längere Bohrerscheiden ab; sie wurden als " colesi?" bezeichnet). - Griechenland: 1, 1, Peleponnes , Prov. Argolida, Arahneo , ca. 500m, 8.4.198 9, leg. M.J. Gijswijt ( Leiden ). - Weissrussland: 1, 7.6.199 6, leg. Lobodenko, Database 766 (Minsk). - Armenien: 2, Djrvezh , 1400m und 1300m, 29. und 30.5. 1980, leg. J. Papp (Budapest) .

Periliitus colesi ist ein Parasit des Luzerne-Schädlings Hypera postica GYLL. . Dieser Rüsselkäfer wurde aus Europa in die U.S. A eingeschleppt. Bei Untersuchungen seiner natürlichen Feinde wurde P. colesi in den östlichen Teilen der U.S. A entdeckt, wobei nicht ganz klar war, ob er in Nordamerika indigen ist oder ebenfalls eingeschleppt wurde. Das Vorkommen in weiten Teilen der Palaearktis lässt zunächst die letztere Annahme wahrscheinlich erscheinen, doch vermehrt sich die Art in Europa offenbar zweigeschlechtlich (in Nordamerika parthenogenetisch), sodass es sich vermutlich um zwei verschiedene Biotypen handelt. Die Angabe bei einer Serie aus Bulgarien "on Medicago sativa " deutet darauf hin, dass auch in Europa Hypera postica GYLL. der Wirt dieser Species ist. Wie P. stelleri sticht auch P. colesi bereits die Wirtslarven an und nicht die Imagines. Die Entwicklung wird jedoch auch hier erst im Wirtskäfer vollendet. Nähere Angaben zur Biologie findet man bei DREA 1968 und DREA ET AL.1972.

Der relativ grosse, dunkle Perilitus colesi ist dem helleren P. stelleri morphologisch überaus ähnlich. Beide sind vor allem durch den kurzen Legebohrer charakterisiert. Abgesehen von der Färbung sind die Unterschiede zwischen beiden äusserst gering: Die Antennen sind bei P stelleri ein wenig schlanker, der Metakarp beziehungsweise die Radialzelle ist bei P. colesi meist etwas länger, auch ist der Vorderrand des Clypeus bei letzterer Spezies gewöhnlich etwas stärker geschwungen als bei P. stelleri , und die Schläfen sind hinter den Augen schneller abgerundet.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Braconidae

Genus

Perilitus

Loc

Perilitus colesi ( DREA 1968)

Haeselbarth, E. 2008
2008
Loc

Microctonus colesi

DREA 1968
1968
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